So wird ein Besuch auf Burg Mildenstein zum Erlebnis

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Burg Mildenstein an der Freiberger Mulde

Burg Mildenstein in Sachsen


Zugegeben, von Burg Mildenstein bei Leisnig hatten wir vor unserer Reise durchs Schlösserland Sachsen noch nie gehört. Trotzdem besuchten wir sie. Denn wir waren eingeladen zu einer Veranstaltung. Wir sollten mittelalterlich Kochen lernen. Das weckte auf jeden Fall unsere Neugier. Hatten wir doch vor ein paar Jahren in Stein am Rhein erstmals mittelalterliches (Pilger-)Essen probiert. Diesmal sollten wir allerdings selbst kochen. Das reizte uns besonders. Dass es damals weder Tomaten, Kartoffeln noch Gewürze gab, war uns klar. Wir wollten herausfinden, was bei den Rittern auf Burg Mildenstein auf den Tisch kam.

 

Obermagd Anna auf der Burg Mildenstein bei Leisnig
Obermagd Anna blickt von der Burg Mildenstein bei Leisnig über die Region

 

Unser Besuch auf der Burg Mildenstein

Bevor wir jedoch die Burgküche betreten dürfen, erhalten wir eine Führung durch das Burggelände. Nicht alle Gebäude sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Es wird eifrig restauriert. Dabei legt man besonderen Wert auf authentische Restauration. Bei uns weckt der Gang durch die Ausstellungsräume das Gefühl, als ob wir eine Zeitreise in die Vergangenheit machen. Die kleine Burgkapelle diente den Bewohnern der Anlage einst für Gottesdienste. Heute ist sie Museum. Von einem Balkon in der Burgmauer eröffnet sich ein Blick über die Freiberger Mulde. Diese fließt tief unter uns durchs Tal. Burg Mildenstein thront auf einem steilen Felssporn über dem Fluss.

 

Der Burgfried vom Festsaal aus auf der Burg Mildenstein bei Leisnig
Der Burgfried vom Festsaal auf der Burg Mildenstein in Sachsen aus

 

Ich kann mir gut vorstellen, wie einst die Burgfräulein hier standen und Ausschau nach den Rittern hielten. Ebenso war das der perfekte Ort, um Angreifer abzuwehren. Von hier geht der Hang steil ins Tal hinunter. Wer sich hier hoch wagte, riskierte jedenfalls sein Leben. Uns bietet sich jedoch ein toller Ausblick auf das Flusstal sowie den Ort Leisnig am anderen Ufer.

 

In der Schlossverwaltung
In der Schlossverwaltung der Burg Mildenstein in Sachsen

 

1046 wird die Burg zum ersten Mal erwähnt. Friedrich Barbarossa erhebt sie schließlich 1058 zur Reichsburg. Der Bergfried im Innenhof stammt aus jener Zeit. Später diente sie als Herrschaftssitz der Markgrafen sowie als Königshof von Stanislaw Leszczynski. Dieser polnische König hielt sich zwischen 1706 und 1707 mit 1000 Gefolgsleuten auf dem Burggelände auf. In den darauf folgenden Jahrhunderten diente die Burg schließlich als Amtsgericht und Gefängnis. Sogar Beamte lebten in den Burgwohnungen. Heute dienen die meisten Gebäude als Ausstellungs- und Veranstaltungsräume.

 

 

 

Wo man heute Feste feiert und einst Verbrecher gefangen hielt

Unser Rundgang durch die Burg bringt uns in die Rittersäle. Diese kann man heute für Veranstaltungen mieten. An langen Holztischen tafeln oder unter den Bannern der Ritter Hochzeit feiern? Wer will, kann das auf der Burg Mildenstein tun.

Einen Stock tiefer passieren wir die Zellen, in denen einst Verbrecher gefangen gehalten wurden. In einem Raum kann man sich über das Rechtsverständnis in früheren Zeiten informieren – Folter inbegriffen. In einem anderen Raum geht’s jedoch friedlicher zu. Darin zeigt man, wie der Amtsschimmel hier einst sein Szepter schwang.

Mittelalterlich Kochen auf Burg Mildenstein

Nach unserer Führung durchs Burggelände geht’s in die Schwarzküche. Dort raucht bereits ein offenes Holzfeuer unter Metallkesseln, die von der Decke hängen. Tonschüsseln voller Zwiebeln, Karotten, Bohnen, Lauch und Kräutern warten auf uns. Unter der Anleitung von Obermagd Anna schneiden wir das Gemüse und die Kräuter klein. Im Topf brodelt inzwischen ein Hirsebrei über dem Feuer. Sobald dieser weich gekocht ist, fügen wir Gemüse und Kräuter hinzu. Gewürzt wird mit Salz.

 

Mittelalterlich Kochen
Mittelalterlich Kochen

 

Dazu gibt es Kräuterjoghurt mit Borretsch und selbst gebackenes Weißbrot. Zum Trinken holen wir uns – nicht ganz stilecht – kaltes Wasser aus dem Hahn. In mittelalterlichen Zeiten holte man sich das sicher aus dem Burgbrunnen.

 

Zwiebeln, Karotten und Bohnen
Zwiebeln, Karotten und Bohnen

 

Fleisch gibt es nicht. Das war den Burgherren vorbehalten. Die Dienstboten der Burg lebten vor allem von Gemüse und Getreide. Eine gesunde und nahrhafte, wenn auch eintönige Kost.

In Petar’s Video bekommt Ihr außerdem einen guten Eindruck von Burg Mildenstein und unserem mittelalterlichen Kochkurs:

 

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Reiseorganisation

 

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Burglehn 6
04703 Leisnig

Aktuelle Hinweise zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen, Saalmieten sowie Veranstaltungen findet Ihr auf der Website der Burg.

Veranstaltungen auf Burg Mildenstein

Auf der Burg werden das ganze Jahr über Veranstaltungen angeboten, die das Mittelalter erlebbar machen. Das reicht von Ritterfesten, Konzerten und Theaterstücken über Bierbrauerkurse bis hin zu mittelalterlichen Kochkursen. Die aktuellen Termine und Angebote findet Ihr auf der Website der Burg.

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Anreise

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Mit dem Auto:

  • A14, Abfahrt Leisnig, der Ausschilderung auf den Übersichtstafeln folgen!
  • A 4 Ausfahrt Heinichen; B 169 bis kurz vor Döbeln; Abfahrt Leisnig weiter nach Leisnig fahren

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Mit der Bahn ist die Anreise ebenso möglich:

Möglich ist außerdem die Anreise per Bahn. Der Bahnhof von Leisnig befindet sich direkt unterhalb der Burg. Fahrplan und Buchung*.

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Weitere Informationen zu unserer Reise findet Ihr auf Couchabenteurer, Sophias Welt, 1 Thing to Do sowie Jäger- und Sammlerblog.

 

Quelle Burg Mildenstein Leisnig : Recherchen vor Ort auf Einladung von Schlösserland Sachsen. Unsere Meinung bleibt jedoch unsere eigene.

Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos:  © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline

So wird ein Besuch auf Burg Mildenstein zum Erlebnis

Monika Fuchs

Monika Fuchs und Petar Fuchs sind die Verfasser und Herausgeber des Slow Travel und Genuss Reiseblogs TravelWorldOnline Traveller. Sie veröffentlichen dieses Blog seit 2005. TravelWorldOnline ist online seit 2001. Ihre Themen sind Genuss Reisen und Weintourismus in aller Welt und Slow Travel. Monika Fuchs verbrachte während ihres Studiums einige Zeit in Nordamerika, wo sie - zum Teil gemeinsam mit Petar Fuchs - die USA und Kanada bereiste und ein Forschungsjahr in British Columbia verbrachte. Das verstärkte ihren Wissensdurst, den sie 6 Jahre lang als Abenteuer-Guide für Rotel Tours und danach 11 Jahre lang als Studienreiseleiterin für Studiosus Reisen in aller Welt zu stillen versuchte. Sie erweiterte ständig ihre Reiseregionen, aber trotzdem nagte die Neugier an ihr: "Was befindet sich hinter dem Horizont? Was gibt's in dieser Stadt noch zu entdecken? Welche Menschen sind hier interessant? Was isst man in dieser Region?" Auf diese Fragen sucht sie nun als freie Reisejournalistin (ihre Artikel erschienen u.a. in DIE ZEIT, 360° Kanada, 360° USA, etc.) , Reiseautorin und Reisebloggerin Antworten in vielen Ländern der Welt. Petar Fuchs produziert die Videos auf diesem Blog sowie auf YouTube. Monika Fuchs von TravelWorldOnline Traveller ist unter Deutschlands Top 50 Bloggerinnen 2021 Weitere Informationen über Monika und Petar Fuchs.

12 Gedanken zu „So wird ein Besuch auf Burg Mildenstein zum Erlebnis

    1. Liebe Michaela,

      das war’s auch. Allerdings mussten wir uns erst an den Rauch des offenen Feuers gewöhnen Der Hirsebrei mit Gemüse wäre auf die Dauer auch nicht meins. Da bin ich froh, dass ich in der heutigen Zeit lebe. Gerade deswegen jedoch war dieser Kochkurs ein tolles Erlebnis, weil wir dadurch hautnah erlebten, wie man in jenen Zeiten lebte. Ich finde das viel besser, als nur in Büchern drüber zu lesen oder in Museumsvitrinen etwas darüber zu erfahren.

      Liebe Grüße,
      Monika

  1. Kochen wie im Mittelalter, das klingt interessant. Wobei ich mir das ziemlich rustikal vorstelle. Aber das ist mal eine etwas andere Burgbesichtigung. Und wie hat es geschmeckt?

    1. Liebe Antje,

      es war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis. Gar nicht so einfach, ein offenes Feuer hinzubekommen, das nicht raucht :). Fleisch und exotische Gewürze gab’s damals auch nicht. Gewürzt wurde mit Kräutern und Salz. Das war’s. Unser Hirsebrei mit Gemüse und Joghurtsauce hat zwar ganz gut geschmeckt, aber auf Dauer wär’s mir sicher zu eintönig. Da ist mir die heutige Vielfalt doch lieber.

      Liebe Grüße,
      Monika

  2. Das sieht ja toll aus und macht Appetit. Wir sind nicht die „klassischen“ Burgenbesichtiger, aber wenn das mit einem Kochkurs verbunden ist, klingt das sehr verführerisch. Bei den Besichtigungen solch alter Gemäuer, wird einem doch immer wieder bewusst, wie einfach wir es heute haben (Dampfgarer etc.). Aber so ein Kochen über dem offenen Feuer hat einen ganz besonderen Charm!

    1. Liebe Silke,

      bis auf den Rauch :). Anfangs war die Küche total verräuchert. Kein Wunder, dass man solche Küchen auch Schwarzküchen nennt.

      Liebe Grüße,
      Monika

  3. Hey,
    wie wundervoll, ich mag ja Mittelalterfeste sehr gern und schaue mir auch gerne mal eine Burg an.
    Liebe Grüße!

    1. Hallo Jenny,

      dann wird Dir die Burg Mildenstein gefallen. Am besten besuchst Du sie, wenn dort eine Veranstaltung angeboten wird, die das Mittelalter wieder aufleben lässt. Da gibt es im Jahresverlauf verschiedene Angebote, die auf deren Website angekündigt sind.

      Liebe Grüße,
      Monika

  4. Ich finde es eine tole Idee auf so einer Burg, mittelalterliches Essen anzubieten, da hat so eine alte Burg gleich einen ganz anderen Flair.

    1. Hallo Anja,

      da gebe ich Dir Recht. Vor allem kann man sich dann viel besser vorstellen, wie die Leute damals dort lebten. Keine Vitrine oder Ausstellung bringt das so gut und hautnah rüber. Außerdem erlebt man es durch das Mitmachen viel intensiver.

      Liebe Grüße,
      Monika

  5. Gibt es einen Grund, warum die Küche Schwarzküche heißt?
    Klingt jedenfalls spannend. Und mal ein Event, das echt anders ist. Schön. :)

    1. Hallo Julia,

      ich nehme an, der Name kommt daher, weil das offene Feuer zumindest anfangs doch ziemlich rußt. Da hilft auch der Abzug direkt über der offenen Feuerstelle nicht viel. Trotzdem war das ein tolles Erlebnis.

      Viele Grüße,
      Monika

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