Heiligenblut in Kärnten am Großglockner

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Heiligenblut Kärnten Österreich

Heiligenblut Kärnten Österreich


Der Ort Heiligenblut in Kärnten, Österreich, ist bekannt als Skiort. Im Sommer ist er Ausgangsort für die Fahrt zum Großglockner vom Südende der Großglockner Hochalpenstraße. Wer längere Zeit in Heiligenblut bleibt, findet dort auch gute Möglichkeiten zum Wandern. Sehenswert ist außerdem das Goldgräberdorf Heiligenblut, das nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt in einem Tal am Nordrand der Tauern liegt.

 

 

Sehenswürdigkeiten in Heiligenblut Kärnten Österreich

Heiligenblut in Kärnten ist ein Dorf auf einer Höhe von 1288 Metern in den Alpen in Kärnten. Kurz hinter dem Ort beginnt die Großglockner Hochalpenstraße, eine der schönsten Panoramastraßen Österreichs. Diese führt durch die höchsten Berggipfel der Hohen Tauern. Eine Seitenstraße geht zur Pasterze, der Kaiser-Franz-Josef-Höhe und zu Österreichs höchstem Berg, dem Großglockner (3798 m). Heiligenblut ist eines der typischen Bergdörfer in der Region. Viele Bewohner leben von der Almwirtschaft. Der Ort blickt jedoch auch auf eine Geschichte zurück, die ungewöhnlich ist. Hier man man bis ins 20. Jahrhundert Gold abgebaut.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts spielt außerdem der Tourismus eine Rolle. Bei einem Rundgang durch den Ort zeigt Dir die Sehenswürdigkeiten von Heiligenblut.

Wanderungen in der Umgebung von Heiligenblut

Der Ort ist Ausgangspunkt für die Großglockner Region. Außerdem kann man in der Umgebung gut wandern. Eine Auswahl der Wanderwege bei Heiligenblut findest Du hier

Sommerwanderungen

Winterwanderungen

 

Das brauchst Du für eine Wanderung in Heiligenblut

  • Wir empfehlen bequeme Wanderschuhe für die Wanderung. Einige Wanderwege sind alpin und erfordern eine Ausrüstung für Bergtouren.
  • Praktisch für unterwegs ist ein Wanderrucksack, in dem Du Getränke, Dein Picknick, eine Jacke und Kleinkram unterbringst.
  • Hast Du alles dabei? Mit unserer Checkliste Wandern kannst Du das ganz einfach überprüfen.

 

Skigebiet Heiligenblut Kärnten Österreich

Im Winter ist der Ort Ausgangspunkt für Skitouristen, die am Schareck (2606 m) und auf der Gjaidtroghöhe (2988 m) Ski fahren.

Skitouren

 

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Pfarrkirche Heiligenblut Kärnten

Nicht zu übersehen im Ortsbild ist die Pfarrkirche Heiligenblut. Die Kirche im Stil der Gotik geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts hat man die Kirche restauriert. Der Hochaltar stammt aus der Bozner Schule und zeigt die Krönung Mariens.

Bricciuskapelle

Westlich von Winkl. errichtete man 1872 die Kapelle, die an den Namensgeber des Ortes erinnert. Ein dänischer Prinz namens Briccius hatte sich ein Fläschchen mit dem Blut Christi in die Wade implantiert. Er kam 914 bei einem Lawinenabgang ums Leben, als er sich auf dem Rückweg von Konstantinopel in seine Heimat befand. Man erzählt sich, dass drei Ähren aus dem Schnee wuchsen. So entdeckte man seine Überreste. Als die Bauern ihn beerdigen wollten, tauchte ein Bein immer wieder aus der Erde auf. Erst als man nachforschte, entdeckte man das Fläschchen mit Blut in seinem Bein. Dieses bewahrt man heute in der Pfarrkirche auf. Die Kapelle erinnert an den Prinzen, der dem Ort zu seinem Namen verhalf.

 

Du reist gern mit dem Wohnmobil?

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Goldgräberdorf <yoastmark class=

Das Gold der Tauern von Heiligenblut in Kärnten

Wir hatten schon davon gehört: vom legendären Gold der Tauern. Allerdings dachte ich bis zu unserem Besuch in Heiligenblut und am Großglockner in Kärnten, dass es sich tatsächlich nur darum handelt: um eine Legende. Dass dem nicht so ist, erfuhren wir bei unserem Ausflug ins Goldgräberdorf in der Nähe von Heiligenblut. Es war kein Tag, an dem sich ein Ausflug in die Hochalpen gelohnt hätte, denn es goss in Strömen. Nach dem traumhaft schönen Wetter bei unserer Fahrt über die Grossglockner Hochalpenstrasse am Tag zuvor war uns der Wettergott diesmal nicht so wohlgesonnen. Oder vielleicht doch?

Denn nachdem wir kurz hinter Heiligenblut in einer scharfen Kehre der Hochalpenstrasse abzweigten zum Goldgräberdorf bauten sich immer mehr Nebelschwaden an den Berghängen auf und verliehen der Szenerie einen fast unwirklichen Charakter. Nieselregen bedeckte die Frontscheibe unseres Autos, und die Scheibenwischer schafften es kaum, der Feuchtigkeit Herr zu werden. Sie öffneten uns nur immer wieder einen kurzen klaren Blick auf das, was vor uns lag. So, als ob die Goldgräber vergangener Tage uns nur widerwillig einen Blick auf das erlauben wollten, was sich in den versteckten Stollen der Goldfundstätten in den Hohen Tauern verbirgt. Es war fast, als ob wir eine Reise zurück in der Zeit machten – geheimnisvoll und voller Rätsel.

 

Wasserfall
Wasserfall

 

Dem Gold der Tauern auf der Spur im Goldgräberdorf Heiligenblut

Das Gefühl einer Zeitreise verstärkte sich noch, als die schmale Teerstraße an der Brücke über die Fleiß in eine Schotterstraße und schließlich einen Waldweg überging. Wir parkten unser Auto nicht am Haupteingang zum Goldgräberdorf, sondern fuhren zu seinem oberen Ende, wo wir unser Fahrzeug am Rande des Bachbetts abstellten. Im Frühjahr zur Schneeschmelze rauscht vielleicht ein wilder Bergbach durch das Bett der Fleiß. Zur Zeit unseres Österreich Besuches im Herbst war das Bachbett trotz des strömenden Regens, der noch immer fiel, trocken. Vielleicht brauchten die Wasserfälle, die am Berghang hinter uns die steile Bergwand herabfielen, etwas mehr Zeit, um das Bachbett zu erreichen? Oder versickerte es vielleicht in den Stollen, die einst die Goldgräber in die Berge gegraben hatten? Wir wussten es nicht.

 

Das trockene Bachbett der Fleiss
Das trockene Bachbett der Fleiss

 

Auch bei Regen schön

Nach ein paar Minuten erbarmte sich der Wettergott unserer, und der Regenguss ließ nach. Die Wolken, die sich bis dahin am Talende an den Bergen aufgebaut hatten, rissen auf, und es zeigte sich sogar ein Stückchen blauer Himmel. Holzhütten, in denen einst die Knappen und Bergleute wohnten, säumen unseren Weg entlang der Fleiß. Eine Wasserrinne aus Holz begleitet uns auf unserem Weg. Darin hat man einst das Gold aus den höheren Lagen der Hohen Tauern bis zum „Alten Pocher“ transportiert, dem Mahlwerk für das goldhaltige Gestein, das wir uns im Goldgräberdorf anschauen können.

Die Methoden, wie man das Gold gewann, haben sich im Laufe der Geschichte geändert. Außerdem sind die Stollen im Hochgebirge im Laufe der Jahrhunderte vom Gletschereis verschlossen worden. Trotzdem hat man das Gold der Tauern bis zum Zweiten Weltkrieg gewonnen. Zwar nicht mehr eine Tonne pro Jahr wie im Spätmittelalter, aber als Zubrot für die Bauern der Region reichte es bis 1944 immer noch.

 

Mahlwerk im Goldgräberdorf <yoastmark class=

 

Lust aufs Goldwaschen?

Heute können Besucher sich im Goldgräberdorf am Goldwaschen versuchen. Uns ist das an diesem regnerischen Tag zu nass und ungemütlich. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass das an einem heißen Sommertag eine willkommene Erfrischung darstellt. Wir schauen uns die Werkzeuge an, mit denen man das Gold gewonnen hat. Einer der alten Stollen mündet mitten im Goldgräberdorf, und ich frage mich, wie anstrengend die Arbeit darin gewesen sein muss, denn aufrecht stehen könnten weder Petar noch ich in diesem niedrigen Tunnel. Was muss das für eine Plackerei gewesen sein, das Edelmetall aus dem Berg zu holen?

 

Gold der Tauern - Erzstollen
Gold der Tauern – Erzstollen
Goldgräberhütte
Goldgräberhütte

 

Karges Leben als Goldgräber

Auf einer der Tafeln, die entlang des Wegs erzählen, wie die Goldsucher in diesen Goldlagern lebten, beschreibt, wie karg ihr Leben war: ein verheirateter Knappe erhielt im 16. Jahrhundert fünf Laib Brot pro Woche, eineinhalb Kilo Mehl und je ein halbes Kilo Schmalz, Käse, Schaf- oder Ziegenfleisch und Schweinefleisch. Unverheiratete erhielten ein Viertel weniger. Nicht gerade üppig, wenn man bedenkt, dass sie 44 Stunden pro Woche harte körperliche Arbeit ausübten. Dabei gab es diese Rationen nur zu den besten Zeiten. In Notzeiten ernährten sie sich nur von Brennsuppe, Sauerkraut, Brot und Speck.

Von schnellem Reichtum konnte bei den Goldgräbern allerdings keine Rede sein. Ungefährlich war die Arbeit jedenfalls nicht. Während in der Anfangszeit das Gold aus dem Erz bereits an der Fundstelle gewonnen wurde, brachte man dies später in eisernen Karren den Berg herunter zum „Alten Pocher“. Ein mutiger Knappe setzte sich auf den Karren und steuerte ihn mit einem Stakhaken die steile und gefährliche Abfahrt ins Tal herunter.

 

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Ein Nachmittag im Goldgräberdorf

Wir können uns gut vorstellen, wie schwer das Leben dieser Menschen gewesen sein muß, wenn wir auf die Bergwände am Talende blicken. An diesen sammeln sich inzwischen wieder Nebelwolken und langsam beginnt es wieder zu nieseln, so dass wir unseren Weg zurück zum Auto finden nach diesem Einblick in das Leben der Bergleute, die einst das Gold der Tauern aus den Bergen holten. Dieses Gold kann man heute übrigens in den Schlössern, Kirchen und Klöstern der Fürstbischöfe von Salzburg bewundern, die damit ihre herrschaftlichen Bauten ausstatten ließen. Hier im Tal können wir mit bloßem Auge kaum die winzigen Goldpartikel im Quarzgestein erkennen. Was für eine Plackerei zur Ehre der Fürsten des Landes!

Nach einem Nachmittag mit dem Gold der Tauern im Goldgräberdorf machen wir uns schließlich wieder auf den Rückweg nach Heiligenblut am Fuße der Hohen Tauern.

Du kannst außerdem Goldwaschen im Gasteinertal. Infos dazu findest Du im Schönste Zeit Magazin.


Reiseorganisation

Parken am Flughafen

Hier kannst du deinen Parkplatz am Flughafen buchen.

Webcam und Wetter

Für einen spontanen Ausflug findest Du zum Beispiel hier eine Webcam und Wettervorhersage für Heiligenblut.

Goldgräberdorf

Ausfahrt von der Großglockner Hochalpenstraße an Kehre 17
Anschließend den Schildern folgen.

Du kannst ebenfalls zum Goldgräberdorf wandern

Unterkunft Heiligenblut Kärnten

Übernachten kann man zum Beispiel in Heiligenblut *, das nur ein paar Kilometer entfernt ist. Wir empfehlen die Übernachtung im Hotel Kärntnerhof.


 

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Heiligenblut Austria
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Kennst Du überdies?

 

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Quelle: eigene Recherchen vor Ort. Wir danken auf jeden Fall 50 Plus Hotels für die freundliche Einladung. Unsere Meinung bleibt jedoch unsere eigene.

Text: © Copyright Monika Fuchs sowie TWO
Fotos: © Copyright Monika Fuchs sowie TWO
Video: © Copyright Petar Fuchs sowie TWO

Heiligenblut in Kärnten am Großglockner

Monika Fuchs

Monika Fuchs und Petar Fuchs sind die Verfasser und Herausgeber des Slow Travel und Genuss Reiseblogs TravelWorldOnline Traveller. Sie veröffentlichen dieses Blog seit 2005. TravelWorldOnline ist online seit 2001. Ihre Themen sind Genuss Reisen und Weintourismus in aller Welt und Slow Travel. Monika Fuchs verbrachte während ihres Studiums einige Zeit in Nordamerika, wo sie - zum Teil gemeinsam mit Petar Fuchs - die USA und Kanada bereiste und ein Forschungsjahr in British Columbia verbrachte. Das verstärkte ihren Wissensdurst, den sie 6 Jahre lang als Abenteuer-Guide für Rotel Tours und danach 11 Jahre lang als Studienreiseleiterin für Studiosus Reisen in aller Welt zu stillen versuchte. Sie erweiterte ständig ihre Reiseregionen, aber trotzdem nagte die Neugier an ihr: "Was befindet sich hinter dem Horizont? Was gibt's in dieser Stadt noch zu entdecken? Welche Menschen sind hier interessant? Was isst man in dieser Region?" Auf diese Fragen sucht sie nun als freie Reisejournalistin (ihre Artikel erschienen u.a. in DIE ZEIT, 360° Kanada, 360° USA, etc.) , Reiseautorin und Reisebloggerin Antworten in vielen Ländern der Welt. Petar Fuchs produziert die Videos auf diesem Blog sowie auf YouTube. Monika Fuchs von TravelWorldOnline Traveller ist unter Deutschlands Top 50 Bloggerinnen 2021 Weitere Informationen über Monika und Petar Fuchs.

12 Gedanken zu „Heiligenblut in Kärnten am Großglockner

  1. Ihr Lieben,
    Kärnten ist eine wunderschöne Region, die ich zu jeder Jahreszeit nur empfehlen kann.
    So eine kleine Zeitreise hat doch wirklich was romantisches an sich.
    Mir fällt dazu ein altes Bad mitten in den Nockbergen ein. Dort ist die Zeit auch stehen geblieben, wie offenbar in Heiligenblut.

    Liebe Grüße,
    Katja

    1. Liebe Katja,

      da muss ich mich doch gleich mal in Deinem Blog umschauen nach dem Bad in den Nockbergen. Wir mögen solche historischen Orte sehr gerne.

      Liebe Grüße,
      Monika

  2. Ich kannte Heiligenblut dem Namen nach. Dass es dort ein Goldgräberdorf gab, wusste ich nicht. Ich mag solche historischen Orte sehr gern, vor allem, wenn man dem Leben der früheren Einwohner nachspüren kann.
    Aber die Sage um den Typ mit dem Blut im Bein ist ja wohl mal gruselig!

    Liebe Grüße
    Gina

    1. Liebe Gina,

      wir mögen Orte, an denen man das Leben in früheren Zeiten nachempfinden kann, auch sehr gern. So etwas ist viel lebendiger als manche Ausstellung in einem Museum.
      Der Typ mit dem Blut im Bein musste wohl das wertvolle Blut vor Dieben schützen. :D.

      Liebe Grüße,
      Monika

    1. Liebe Barbara,

      ja, das war es. Man kann sich das Leben der Goldgräber in diesem Dorf ganz gut vorstellen. Einfach war das garantiert nicht.

      Liebe Grüße,
      Monika

  3. Einen Besuch in einer Goldgräberstadt ist sicherlich etwas ganz besonderes. Ich mag es einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Das Thema Erzgewinnung ist dabei immer wieder spannend, besonders wenn man bedenkt, unter welchen Umständen damals geschürft wurde. Danke für den Einblick!
    LG, Susanne

    1. Liebe Susanne,

      ja, das war sehr interessant. Die Goldgräber hatten selbst nicht viel von dem Erz, das sie schürften. Das gewannen sie für die Erzbischöfe in Salzburg, die damit ihre Kirchen und Paläste ausstatteten. Es sind spannende Einblicke, die man in diesem Dorf erhält.

      Liebe Grüße,
      Monika

  4. Die Alpen im Zentrum Europas sind Rückzugsorte. Das wahre Gold der Tauernregion ist heute die einmalige schöne Natur. Die Ursprünglichkeit der Landschaft und die Vielfalt von Flora und Fauna. Gruß Andreas

  5. Mir rieselt beim Besuch solcher „historischen“ Stätten immer ein Schauer über den Rücken. Diese Zeitreisen faszinieren sehr. Danke für den Einblick in vergangene Zeiten.

    1. Hier ging es uns genauso, Silke. Die Goldgräberhütten liegen abseits in einem kleinen Seitental, das man nur über enge Straßen erreicht, die auf Schotterpisten im Wald enden. Da kommt dieses Gefühl einer Zeitreise ganz besonders auf.

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