Sloweniens Karawanken bei Regen

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Slow Travel die Kunst des Reisens

Wir hatten uns unseren Aufenthalt in Sloweniens Karawanken anders vorgestellt. Wir hatten geplant, Sloweniens höchste Alm in Velika Planina zu besuchen. Dort wollten wir die Schäfer treffen, die jedes Jahr im Frühjahr ihre Tiere auf die Alm treiben. Doch dann machte uns der Regen einen Strich durch die Rechnung. Nach unserem Besuch im Rosengarten des Arboretum Volcji Potok sanken die Wolken von den Bergspitzen immer tiefer herab. Voller Zweifel beobachteten wir die Entwicklung des Wetters. Als wir an der Talstation der Seilbahn ankamen, zeigte uns der freundliche Herr an der Kasse die Webcam, die oben auf der Alm installiert war. „Die Wolken hängen schon so tief, dass man kaum etwas sieht.“ Er rät uns, es lieber an einem der nächsten Tage noch einmal zu versuchen.

Sloweniens Karawanken im Regen erleben

Wir folgen seinem gut gemeinten Rat, haben allerdings auch an den nächsten beiden Tagen kein Glück mit dem Wetter. Im Gegenteil! Die meiste Zeit hängen die Wolken soweit herunter ins Tal, dass man nicht einmal ahnt, wie nah die Berge der südlichen Kalkalpen in der Region um Kamnik eigentlich sind. Es regnet. Anfangs stundenlang. Es gießt. Immer wieder. Mit nur kurzen Pausen zwischen den Regengüssen. Damit ist auch nicht an längere Spaziergänge zu denken. Also setzen wir uns ins Auto und fahren los, um die Region zu erkunden. Diese Orte für Slow Traveller sind es, die wir an diesen Regentagen entdecken, und was uns Sloweniens Karawanken für einen erneuten Besuch schmackhaft macht:

 

Tal von Kamniska Bistrica
Tal von Kamniska Bistrica

 

Das Tal von Kamniska Bistrica

Das Flusstal von Kamniska Bistrica liegt unterhalb von Velika Planina. Ohne den Regen wären wir nie bis ans Talende gefahren. Dort entspringt der Fluss aus einem Gewirr von Felsen und fließt in einen Teich, dessen Grün an Smaragde erinnert. Gewöhnlich träume ich nur von solchen Orten. Dieser jedoch ist real. Das Gute daran ist, dass auch ein Regentag nichts an seiner Schönheit ändert. Zwischen den dichten Zweigen der Baumwipfel, die diesen Ort vor neugierigen Blicken schützen, und den steil aufsteigenden Berghängen dringt nur selten ein Sonnenstrahl bis zum Talboden hindurch. Umso mehr genießen wir dieses grüne Paradies. Die paar Regentropfen, die es durch das Laubdach der Bäume schaffen, stören uns nicht.

Das Tal von Kamniska Bistrica hat noch andere schöne Stellen für uns parat: am Ende des Tals steht die Jagdhütte, die einst König Alexander an dieser Stelle errichten ließ. Von hier führen zahlreiche Wanderwege in die Berge, die wir uns allerdings schenken. Ein Foto von der Jagdhütte genügt uns. Dann fahren wir immer am Fluss entlang zurück in Richtung Kamnik. Glasklar ist das Wasser des Flusses, das uns unterwegs begleitet. Wir lassen uns Zeit und spielen ein wenig mit dem freundlichen Esel, der uns schon bei der Hinfahrt aufgefallen ist. Er mustert uns genauso neugierig wie wir ihn. Irgendwie scheint ihm das ebensoviel Spaß zu machen wie uns.

 

Sloweniens Karawanken in der Umgebung von Kamnik bei Regen
Umgebung von Kamnik bei Regen

 

Die Umgebung von Kamnik im Regen

Am nächsten Tag regnet es noch stärker. Mit dem Auto brechen wir auf zu einer Tour durch die Umgebung von Kamnik, dem größten Ort dieser Region in Sloweniens Karawanken. Wir fahren zu den Hügeln von Tunjice. Dort gibt es eine Region, der man heilende Kräfte zuspricht. Der Heilhain von Tunjice ist ein holistisches Gesundheitszentrum mit verschiedenen Heilquellen. Selbst testen können wir sie nicht, weil die Anlage geschlossen ist. Sie ist nur mit einer Führung zugänglich. Uns beeindruckt die Fahrt dorthin: ab Kamnik führt eine immer schmaler werdende Teerstraße den Hügel hinauf. Auf dessen Spitze passieren wir die St. Ana Wallfahrtskirche. Dahinter windet sich die enge Straße auf zahlreichen Kurven um den Hügel herum und bietet uns immer wieder atemberaubende Ausblicke, die uns auch bei Regen fesseln.

Da es fürs Mittagessen noch zu früh ist, machen wir noch einen kurzen Abstecher in den Nachbarort Mekinje mit seinem Nonnenkloster. Das ist zwar geschlossen, und auch die Kirche ist nicht zugänglich. Aber vom Hügel, auf dem das Kloster steht, haben wir einen tollen Blick auf Kamnik, den der Regen dramatisch in Szene setzt.

 

Kamnik in Sloweniens Karawanken
Kamnik

 

Kamnik

Gegen die Mittagszeit hört der Regen langsam auf. Die Wolken allerdings klammern sich noch immer an den Berggipfeln fest. Daher entscheiden wir uns für einen kurzen Spaziergang durch die Stadt. Sie ist eine der ältesten Städte Sloweniens und besitzt ein gut erhaltenes mittelalterliches Stadtzentrum. Darüber wachen noch heute zwei Burgen: die Kleine Feste (Burg Mali grad) in der Altstadt und die verfallene Ruine Oberstein (Stari grad) auf einem Hügel über der Stadt. Wir nutzen die Sonnenschirme, die optimistisch vor einem Café im Stadtzentrum stehen und genießen eine Tasse starken Kaffee, bei dem uns der Besitzer der Kaffeebar erklärt, wie wir zu unserem nächsten Ziel kommen. Besonders bekannt scheint es nicht zu sein, denn er muss andere Gäste nach dem Weg fragen. Aber schließlich erklärt er uns den Weg zum Bauernmuseum

 

Budnars Museum in Sloweniens Karawanken
Budnars Museum

 

Budnar’s Museum

Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Bauernhaus, in dem heute auf Bestellung typisch slowenische Küche (für Gruppen) serviert wird. Gekocht wird auf einem schwarzen Holzofen, um den sich einst das gesamte Familienleben drehte. Die Fahrt nach Zgornje Palovce, wo das Bauernhaus steht, entpuppt sich als Highlight unserer Reise durch Sloweniens Karawanken. Trotz – oder gerade wegen – der niedrig hängenden Wolken eröffnen sich uns hier spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Täler. Das alte Bauernhaus liegt auf einem Bergkamm, von dem aus wir grandiose Aussichten genießen.

Wir haben Glück, und das Ehepaar, das sich um das Museum kümmert, erklärt sich auf Anfrage bereit, uns das Haus zu zeigen. Normalerweise ist es nur für Gruppen geöffnet oder – wie bei uns – auf Anfrage. Maria und Tomas zeigen uns den Holzofen, in dem sie slowenische Gerichte für ihre Besucher kochen und erklären, wie einst Brot gebacken wurde. Im unteren Stock des Hauses haben sie eine Sammlung von Osterbräuchen angelegt, die zeigen, wie in verschiedenen Regionen des Landes das Fest gefeiert wird.

Auch wenn das Budnar’s Museum sicher interessanter ist, wenn man slowenische Spezialitäten probieren kann, die Fahrt dorthin lohnt sich wegen der grandiosen Ausblicke allemal.

 

Therme Snovik in Sloweniens Karawanken
Therme Snovik – Sloweniens höchstgelegene Therme

 

Therme Snovik in Sloweniens Karawanken

Den Rest unseres verregneten Aufenthalts in Sloweniens Karawanken verbringen wir in der Therme Snovik, wo wir in einer der großzügigen Ferienwohnungen übernachten. Die Therme liegt an einer schmalen Landstraße unterhalb der Berge. Sie ist ein privat geführtes Gemeinschaftsprojekt verschiedener Partner aus der Region. Der Besitzer des Landes, auf dem sie sich befindet, trug entscheidend dazu bei, dass sie zu einer der Attraktionen der Region wurde. Er war Bauer und hatte lange Jahre in der Schweiz gearbeitet. Ein Magenleiden zwang ihn zur Rückkehr in die Heimat. Statt jedoch die vielen Pillen zu schlucken, die ihm der Arzt verschrieb, trank er das Wasser der Quelle auf seinem Grund und Boden. Ein halbes Jahr danach waren seine Beschwerden verschwunden.

Nach wissenschaftlichen Untersuchungen stellte sich heraus, dass das Wasser tatsächlich Heilkräfte besitzt. Die Jugend von Snovik legte einen kleinen Teich an, der immer mehr Besucher anzog. Nach der Unabhängigkeit Sloweniens schlossen sich mehrere Partner aus Snovik und Umgebung zusammen und begannen mit dem Bau der heutigen Thermenanlage. Inzwischen bietet die Therme im Ferien Ressort mit großräumigen Ferienwohnungen die beste Unterkunft in der Region und lockt Besucher von Finnland über die Niederlande bis nach Israel an. Der perfekte Ort also, um die restlichen Stunden unseres Regentags dort zu verbringen.

Und wer weiß, vielleicht kommen wir ja noch einmal in die Region von Kamnik in Sloweniens Karawanken, um uns die Alm von Velika Planina anzuschauen?

Einen Mini-Roadtrip durch Slowenien gibt’s außerdem bei Kids, Adventure & More.


Reiseorganisation

Parken am Flughafen

Hier kannst du deinen Parkplatz am Flughafen reservieren.

Anreise mit Flugzeug, Auto, Bus und Bahn in Sloweniens Karawanken

Anreise per Flug, Bus oder Bahn*. Der nächstgelegene Flughafen ist Ljubljana. Mit Bussen sowie der Bahn erreicht man den Ort Kamnik. Möglich ist die Anreise per Bahn nach Ljubljana. Busverbindungen könnt Ihr hier erfragen:

Bushaltestelle : Kam Bus
Perovo 30
+386 1 830 94 15
avtobus@kam-bus.si
www.kam-bus.si

Mietwagen:

Günstige Mietwagen – schnell und einfach buchen!

Wohnmobil:

Vergleiche Wohnmobil Preise hier.

Unterkünfte in Kamnik und Sloweniens Karawanken

Hotels und Unterkünfte in Kamnik* könnt Ihr außerdem bequem über unseren Partner booking.com buchen. Wir haben übernachtet in einem großen und geräumigen Apartment im Apartment Resort Eco Spa Snovik* mit Zugang zur Terme Snovik.

 

Kennst Du überdies:

 

Quelle Sloweniens Karawanken: eigene Recherchen vor Ort. Wir bedanken uns auf jeden Fall bei ifeelslovenia für die Unterstützung dieser Reise. Unsere Meinung bleibt jedoch wie immer unsere eigene.

Text Sloweniens Karawanken: © Copyright Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline

Sloweniens Karawanken bei Regen

Monika Fuchs

Monika Fuchs und Petar Fuchs sind die Verfasser und Herausgeber des Slow Travel und Genuss Reiseblogs TravelWorldOnline Traveller. Sie veröffentlichen dieses Blog seit 2005. TravelWorldOnline ist online seit 2001. Ihre Themen sind Genuss Reisen und Weintourismus in aller Welt und Slow Travel. Monika Fuchs verbrachte während ihres Studiums einige Zeit in Nordamerika, wo sie – zum Teil gemeinsam mit Petar Fuchs – die USA und Kanada bereiste und ein Forschungsjahr in British Columbia verbrachte. Das verstärkte ihren Wissensdurst, den sie 6 Jahre lang als Abenteuer-Guide für Rotel Tours und danach 11 Jahre lang als Studienreiseleiterin für Studiosus Reisen in aller Welt zu stillen versuchte. Sie erweiterte ständig ihre Reiseregionen, aber trotzdem nagte die Neugier an ihr: „Was befindet sich hinter dem Horizont? Was gibt's in dieser Stadt noch zu entdecken? Welche Menschen sind hier interessant? Was isst man in dieser Region?“ Auf diese Fragen sucht sie nun als freie Reisejournalistin (ihre Artikel erschienen u. a. in DIE ZEIT, 360° Kanada, 360° USA, etc.), Reiseautorin und Reisebloggerin Antworten in vielen Ländern der Welt. Petar Fuchs produziert die Videos auf diesem Blog sowie auf YouTube. Monika Fuchs von TravelWorldOnline ist unter Deutschlands Top 50 Bloggerinnen 2021 Weitere Informationen über Monika und Petar Fuchs. Empfehlungen auf LinkedIn von Touristikern Weitere Empfehlungen von Kooperationspartnern und Touristikern Berufserfahrung Monika

10 Gedanken zu „Sloweniens Karawanken bei Regen

  1. Es ist immer schade wenn man im Urlaub nicht immer Sonne hat. Aber wenn man bedenkt, dass viele Menschen ums Leben kommen, weil sie kein Wasser haben, dann ist Regen was wunderbares.
    Bin selber auch ein begeisterter Wanderer und wie auch bei Ihren Bildern kann man so manche wildromantischen Bilder erleben.
    Wir dürfen im Paradies leben.

    1. Da gebe ich Ihnen Recht. Und manchmal hat Regen ja auch etwas Gutes – wenn man dabei so schöne Orte entdecke wie hier.

  2. Den Regen sieht man nicht auf den Fotos. Im Gegenteil, sie wirken sehr lebendig und machen wirklich Lust darauf, dorthin zu fahren.

    1. Freut mich, wenn sie Dir gefallen, Antje. An manchen Stellen haben wir getrickst und uns einen trockenen Unterstand gesucht :), von dem aus wir fotografiert haben.

    1. I agree, Uros. This is such a beautiful area. And thanks for the compliment.

  3. Wie schade, dass Ihr ein solches Pech mit dem Wetter hattet. Aber der Regen beherrschte wohl ganz Mitteleuropa zu dieser Zeit, nicht wahr?
    Eure Fotos und Texte machen auf jeden Fall neugierig auf interessante Kultur und erlebenswerte Landschaften.

    1. Dafür, dass das Wetter so regnerisch war, haben wir erstaunlich viel gesehen und erlebt. Die Region um Kamnik ist auf jeden Fall mehr als einen Aufenthalt wert.

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