Eine Reise wert: die Kingsbrae Gardens in New Brunswick
2011 wählte die Garden Tourism Conference die Kingsbrae Gardens in St. Andrews-by-the-Sea unter die Top Fünf der Gärten in Nordamerika, die eine Reise wert sind. Und nurein Jahr zuvor zählte Steve Jermanok, Reiseblogger für die renommierte US-Zeitung Boston Globe, den Park sogar zu den besten der Welt. Obwohl ich Kanada und die Atlantikprovinzen schon seit Jahren bereise, hatte ich von diesem Park vor unserer Reise nach New Brunswick noch nichts gehört. Und so machte mich dieser Anspruch neugierig.
Wir setzen die Kingsbrae Gardens in New Brunswick also auf den Reiseplan unserer Reise durch die Atlantikprovinzen. Die Kingsbrae Gardens sind eine der Hauptattraktionen des kleinen Erholungsorts St. Andrews-by-the-Sea in New Brunswick unweit der Grenze zum US-Bundesstaat Maine. Wir hatten uns einen halben Tag Zeit genommen für den Besuch dieser Gärten und hatten so ausreichend Muße, um die schöne Umgebung richtig zu genießen.
Und das war gut so: als erstes machen wir Halt beim Lunch im Parkcafé, dessen Terrasse über gepflegte Rasenflächen blickt. Hier sitzen wir im Schatten von Sonnenschirmen und unter dem dichten Laub von Laubbäumen, die uns vor der direkten Sonneneinstrahlung schützen und warten auf unsere bestellten Speisen zur musikalischen Begleitung eines Gitarrenspielers, der mit seinen rhythmischen Jazzstücken die Gäste unterhält. Geduld brauchen wir, denn es dauert geraume Zeit, bis unser Essen serviert wird. Wer’s eilig hat, dem empfehle ich eine Mittagspause in einem der Restaurants im Ort. Wir nutzen die Wartezeit, um uns zu sonnen und beobachten eine Entenfamilie, wie sie schnatternd über die Rasenfläche dahin watschelt: ein Elternvogel am Anfang der Vogelschar, danach folgen die wuselnden Jungen, und der zweite Elternvogel macht schließlich das Schlusslicht.
Nach unserer ausgiebigen Mittagspause machen wir uns auf, die Gärten zu erkunden – und davon gibt es einige in den Kingsbrae Gardens: die Sculpture Gardens mit ihren witzigen Skulpturen, die auch nicht davor zurückschrecken, die englische Königin „auf die Schippe“ zu nehmen, wird sie doch dargestellt, wie sie sich genüsslich ein Gläschen Sekt einschenkt. Tut die Queen dies eigentlich selbst? Wie sie so schief dasteht, scheint sie auch schon etwas mehr davon getrunken zu haben als ihr gut tut. Und da gibt es doch tatsächlich fliegende Schweine, die sich im Winde drehen. Es macht Spaß, sich diese Beispiele kanadischen Humors anzuschauen.
Die anderen Gärten in dieser Parkanlage sind traditioneller: da gibt es einen Rosengarten, einen Knotengarten mit Buschwerk, das in komplizierten Mustern zugeschnitten wird, einen Garten mit winterharten Pflanzen, einen Obstgarten und ein Labyrinth. An einem der Parkteiche liegt der Schmetterlings- und Vogelgarten, an den sich eine Anlage mit Schmuckgräsern anschließt. Dahinter können Besucher einen Weg durch einen Baumbestand wählen, das ihnen zeigt, wie die ursprünglichen Wälder der Region aussahen. Oder sie folgen dem Pfad vorbei an üppigen Hortensien und Rhododendren zur Windmühle. Dahinter kann man im Scents & Sensitivity Garden seinen Sinnen freien Lauf gewähren, bevor man durch den Container Garden und den Heidegarten zurück zum Eingangsbereich des Parks gelangt.
Immer wieder nutzen wir die einladenden Sitzgelegenheiten für eine erholsame Pause und schauen Schmetterlingen zu, wie sie sich die leuchtendsten Blüten aussuchen, beobachten Bienen und Hummeln, wie sie Nektar sammeln, sehen eine Gänsefamilie über einen der Teiche schwimmen und lachen über eine Katze, die sich in der Sonne vor der holländischen Windmühle reckt und streckt.
So verbringen wir einen wirklich erholsamen und ruhigen Nachmittag in einer stimmungsvollen Parkanlage, die immer wieder mit neuen Überraschungen aufwartet. Ich finde schließlich sogar heraus, warum ich bisher von den Kingsbrae Gardens noch nichts gehört hatte: wurden sie doch erst im Jahr 1998 eröffnet. John und Lucinda Flemer, die ursprünglichen Besitzer des Anwesens, hatten dieses und ihre Gärten der Öffentlichkeit vermacht, und die Parkanlagen wurden in zweijähriger Arbeit in ihrer heutigen Form angelegt. Und unser Urteil? Nun, ganz so weit wie Steve Jermanok würde ich nicht gehen und sie in die schönsten Gärten der Welt einreihen. Aber die Kingsbrae Gardens gehören ohne Zweifel zu den schönsten Gärten Kanadas und Nordamerikas und sind auf jeden Fall eine Reise wert.
Reiseorganisation:
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Anreise:
Anreise per Flug, Bus oder Bahn*. Air Canada, Condor und Icelandair fliegen von Deutschland aus verschiedene Flughäfen im Osten Kanadas an.
Mietwagen:
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Hotels:
Hotels in der Umgebung von St. Andrews-by-the-Sea* unweit von Cape Enrage könnt Ihr über unseren Partner booking.com buchen.
Kennst Du überdies:
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Quelle: eigene Recherchen vor Ort mit freundlicher Unterstützung von Tourism New Brunswick und der Canadian Tourism Commission
Text: © Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Video: © Copyright Petar Fuchs, TravelWorldOnline