So isst man Hummer nach New Brunswick Art
Hummer essen gehört zu jeder Reise durch Atlantik-Kanada. Wer ihn nicht zumindest einmal probiert, kann nicht sagen, dass er diese Region kennengelernt hat. Denn Hummer ist in den Atlantikregionen Kanadas ein Volksnahrungsmittel. Auf Prince Edward Island war er sogar einst das „Arme-Leute-Essen“. Früher hat man ihn dort täglich auf den Tisch gebracht. In allen Regionen Ostkanadas, die ans Meer oder den St. Lorenz Strom grenzen, werden Hummerfallen ausgelegt. So holt man die Krustentiere aus dem Ozean auf den Esstisch. In den Supermärkten wird Hummer in Folie verpackt, tiefgefroren oder noch lebend in Wassertanks angeboten. New Brunswicks Einwohner rühmen sich, am besten zu wissen, wie man das zarte Hummerfleisch aus seiner harten Schale befreit. Und das ist gar nicht so einfach!
Lobster Tales in Shediac – hier lernt man Hummer essen
Auch wenn meine bessere Hälfte auf diesem Foto so aussieht, als ob er sich nicht ganz sicher ist, ob er es wagen soll, einen Hummer mit bloßen Händen zu zerlegen, ließ er sich auf das Abenteuer ein. Und er schmeckte ihm sehr. In ganz Ostkanada gibt man gerne Tipps für Anfänger, die zum ersten Mal einen Hummer in der Schale essen. Oft erhält man in Restaurants sogar eine Beschreibung wie das geht. Ganz einfach erklärt wird es bei den Lobster Tales in Shediac, wo die Gäste mit einem Boot hinausfahren, zuschauen, wie ein lebender Hummer aus dem Meer geholt wird, und dann im Detail vorgeführt wird, wie man auf geschickte Art an die leckeren Fleischteile des Krustentiers gelangt.
Hummer wird auf unterschiedliche Art serviert
Hummer essen muss jedoch keinesfalls so schwierig sein. Im Gegenteil! In Kanada bereitet man Hummer auf unterschiedlichste Weise zu. Eine Art Hummer Fast Food sind die „Lobster Rolls“, die Hummerbrötchen, die gewöhnlich zum Mittagessen serviert werden. Dafür wird einfach eine Menge Hummerfleisch auf ein trockenes Brötchen gegeben, ein Salatblatt und vielleicht noch etwas Mayonnaise dazu, und fertig ist ein köstliches und leichtes Lunchgericht. Besonders empfehlenswert für Einsteiger!
Hummer Terrine, oder doch lieber Hummer Suppe?
Wer’s lieber warm mag, entscheidet sich für eine Hummer-Terrine, in der das Hummerfleisch ebenfalls bereits ausgelöst in der Suppe schwimmt, oder eine Hummer-Bisque, eine Suppe, die mit Lobster zubereitet wird. Auch diese beiden Speisen eignen sich hervorragend für einen leichten Lunch. Es geht aber noch anders – und wesentlich feiner!
Was ist ein „Naked Lobster“?
Chef Chris Aerni im Rossmount Inn im hübschen Ferienort St. Andrews-by-the-Sea in New Brunswick, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Maine entfernt, der zu den besten Köchen Kanadas zählt, serviert seinen Gästen einen „Naked Lobster“ – einen Hummer ohne Schale. Praktisch für alle, die Hummer in Würde und ohne große Anstrengung essen wollen, und das sind übrigens nicht nur Neulinge. Auch alte Hasen im Hummer Essen tun dies. Unser Begleiter Darrell, der in New Brunswick aufgewachsen ist und Hummer von Kindesbeinen gegessen hat, gesteht mir, dass er erst mit über fünfzig Jahren seinen ersten Hummer in der Schale aß. Chris Aerni’s Gaumenschmaus gibt’s übrigens jeden Abend mit anderen Gemüsesorten – je nachdem, was der Gemüse- und Kräutergarten seines Inns oder auch die umliegende Natur gerade an frischem Grün hergibt.
Oder doch lieber ein Lobster Latte als Hummer Essen?
Besonders extravagant wird der Hummer im Restaurant des Europa Inn in St. Andrews-by-the-Sea in New Brunswick serviert. Chefkoch und Innbesitzer Markus Ritter, der vor einigen Jahren von Deutschland nach Kanada ausgewandert ist, kredenzt seinen Gästen unter anderem einen „Lobster Latte“ – eine geschäumte Hummersuppe, die herrlich leicht den Gaumen hinab fließt. Wer sich verwöhnen lassen will, bestellt bei Markus am besten das siebengängige Surprise Dinner, in dem dieser regionale und lokale Speisen auf überraschende Weise neu interpretiert. Quasi die Küche Atlantik-Kanadas auf moderne Art! Und keine Angst! Die Speisen und Zutaten sind so gut zusammen gestellt, dass man sich auch nach sieben Gängen noch wohl fühlt. Kein Wunder, hat Markus Ritter doch lange Jahre als Chefkoch auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet, wo er sein Handwerk zur Perfektion brachte.
Weitere Informationen
- Lisa Lubin stellt die Foods of Nova Scotia vor.
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Quelle: eigene Recherchen vor Ort mit freundlicher Unterstützung durch die Canadian Tourism Commission, Tourism Newfoundland, Tourism Nova Scotia und Tourism New Brunswick. Unsere Meinung bleibt unsere eigene.
Text: © Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline