Eine interessante Frage, die Ilona in ihrer Blogparade stellt: Stadt oder Land? Was meint Ihr dazu? Unsere Einstellung zu diesem Thema hat sich sogar mehrmals geändert. Warum und wieso erzähle ich Euch hier.
Stadt oder Land? – Zunächst siegte die Stadt
Wir sind vor fünf Jahren von der Großstadt München hinausgezogen aufs Land, wo wir derzeit in einem Haus auf dem Dorf wohnen. Von meinem Büro blicke ich hinaus auf die Felder und kann in der Ferne sogar die Alpen sehen. Diesen Blick in die Weite und in die Natur genieße ich besonders. Allerdings war dies nicht immer so. Ich bin auf dem Land aufgewachsen in einer Region, die sehr abgelegen war. Eine Reise in die nächste größere Stadt bedeutete mindestens einen Tagesausflug, und wollte ich mir in dieser Stadt etwas ansehen oder dort etwas unternehmen, war mindestens eine Übernachtung nötig.
Daher wollte ich nach Abschluss meines Studiums, das ich in München absolvierte, auf jeden Fall in dieser Stadt bleiben. Ich war überzeugt, dass ich nie wieder in meinem Leben zurück aufs Land ziehen würde. Ich genoss es, tolle Museen, Parks, historische Bauten, Märkte und Veranstaltungen praktisch vor der Haustür zu haben und habe das riesige Angebot in der Gastronomie und an Kleinkunstbühnen während meiner Studienzeit und in den Jahren danach in vollen Zügen genossen.
Nach Abschluss meines Studiums verbrachte ich mehrere Monate während eines Forschungsaufenthaltes in Vancouver, einer Großstadt, in der die Natur nie weit entfernt ist. Ich lebte mitten im Stadtzentrum, aber es bedurfte nur einer kurzen Busfahrt oder Autofahrt – egal, in welche Richtung – und ich war in den Bergen, am Meer oder im fruchtbaren Tal, wo Gemüse und Obst im Überfluss wachsen. In Vancouver hatte ich das Beste von beidem, und die Frage ob Stadt oder Land stellte sich mir gar nicht. Mir stand beides unmittelbar zur Verfügung.
Stadt oder Land? – Auf meinen Reisen traf ich auf beides
Nach meiner Rückkehr nach Deutschland fehlte mir Kanada, und es dauerte nicht lange, bis mich meine Sehnsucht nach diesem Land zu meinem langjährigen Job als Reiseleiterin führte. In diesem Beruf verbrachte ich viele Monate in Weltstädten wie New York City, Boston, San Francisco, Los Angeles, Toronto, Montreal, Vancouver oder in Sydney, Mexico City, Kapstadt und Johannesburg. Städte, die mich faszinierten und die ich bis heute sehr gerne mag. Es zieht mich immer wieder hin, auch für längere Zeit. Gleichzeitig lernte ich durch meinen Beruf aber auch so abgelegene Regionen kennen wie Alaska, das Yukon und die Northwest Territories in Kanada, das Outback in Australien oder die Wüsten im Süden Afrikas.
Dort wurde ich mit einer Art des Lebens in und mit der Natur konfrontiert, wie ich sie bis dahin nicht kannte. So erfuhr ich hautnah, was es heißt, in diesem Regionen zu leben – und wurde süchtig: nach der unendlichen Weite, der Stille, der Einsamkeit und der Tatsache, dass ich als Mensch nicht viel brauche, um zufrieden und glücklich zu sein. Ich lernte Menschen kennen, die abseits jeder Zivilisation leben, und erfuhr, wie sie ihr Leben selbst gestalten. Ich erkannte, mit welchen Widrigkeiten sie zurechtkommen müssen und wie sie diese meistern. Und ich bemerkte bei meinen Aufenthalten in München, dass mir der Lärm der Stadt, deren Hektik und deren Menschenmassen immer weniger zusagten. Ich hatte Sehnsucht nach der Weite, dem frugalen Leben in der Wildnis, der Einsamkeit und der Stille, etwas, das die Stadt mir nicht bieten konnte.
Stadt und Land – Die perfekte Lösung für uns
Daher beschlossen wir vor fünf Jahren, die Großstadt München zu verlassen, und wir zogen hinaus vor die Tore der Stadt in ein kleines Dorf mit einem winzigen Tante Emma Laden und einer Bäckerei. Alles, was wir sonst benötigen, gibt’s in den umliegenden Kleinstädten, die wir mit dem Auto in wenigen Minuten erreichen. Für Großeinkäufe ist München nicht weit entfernt. In einer guten halben Stunde erreichen wir die Großstadt mit ihrem Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, ihren kulturellen Einrichtungen und ihrer gastronomischen Vielfalt.
Wir sind nicht oft in der Stadt, wissen aber, dass wir sie schnell erreichen können, wenn uns der Sinn danach steht. Für uns ist das die optimale Lösung. Das Beste aus zwei Welten! Genauso halten wir es auf unseren Reisen: uns zieht es sowohl in die Großstädte mit ihrem kulturellen Angebot, ihren Shoppingmeilen und ihrer Vielzahl an Restaurants und Kneipen. Ebenso gerne machen wir Reisen in die Stille, in die Natur und sogar in die Wildnis, die uns völlig andere Erlebnisse bieten.
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Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Liebe Monika,
lieber Petar,
„das Beste aus zwei Welten“ – das kann ich gut nachvollziehen! München ist auch eine richtige Stadt mit einem großen Angebot. Dann noch die Berge und vielen Seen in der Nähe. Der Blick auf die Weite liebe ich auch. Vancouver soll auch diese Vielfalt haben und daher als Wohnort sehr beliebt sein.
Liebe Grüße
Renate
Liebe Renate,
Vancouver hat vielleicht nicht die Weite in unmittelbarer Nähe, dafür aber die Natur direkt vor der Haustür und im Stanley Park sogar mitten in der Stadt. Und der Ausblick aufs Meer und die Berge ist einfach atemberaubend schön.
Liebe Grüße,
Monika und Petar
Hallo Ihr zwei,
ein sehr schöner Artikel zu dem Thema – stimmt auch, man muss sich ja nicht unbedingt für immer festlegen.
Schön habt Ihr es da draussen! Das beste aus 2 Welten klingt optimal, und der Flughafen ist auch nicht weit, gell?
LG & schönes Wochenende,
Birgitta und Alejandro
Genauso ist es, Birgitta und Alejandro. Wir haben unseren Umzug aufs Land nie bereut und würden es wieder so machen.
Liebe Grüße,
Monika und Petar
Das kann ich sehr gut nachvollziehen! :) ich glaube, diese Gedankengänge sind vielen Menschen nicht fremd.
Schön, dass ihr mitgemacht habt!
Danke für den Themenvorschlag, Ilona. Die Idee dazu spukte schon lange durch meinen Kopf, und Deine Blogparade hat mir jetzt den letzten Anstoß zu diesem Artikel gegeben.
Liebe Grüße,
Monika