Die Hopewell Rocks in New Brunswick
Ihren Namen kennt vielleicht nicht jeder, aber gesehen haben sie bestimmt schon die meisten von Euch – zumindest auf einem Foto: die Hopewell Rocks an der Bay of Fundy in New Brunswick. Sie gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Atlantikprovinz in Kanada, sind sie doch ein Wahrzeichen des höchsten Tidenhubs der Welt, der Tag für Tag dafür sorgt, dass sich die gesamte Bucht zwischen den beiden kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia entleert. Zweimal pro Tag verschwindet bei Ebbe das Meerwasser in der Meeresbucht zwischen dem Nordufer der Bucht und ihrem Südufer auf der Nova Scotia Seite und nimmt gleich noch das Wasser der meisten Flüsse und Bäche mit, die in diesen Meeresarm münden. Ein beeindruckendes Schauspiel, das sich hier schon seit Jahrtausenden abspielt. Bei einem Gezeitenunterschied von bis zu 14 Metern sind die Wassermengen beträchtlich, die jeden Tag vom Ende der Bucht bis in den Atlantik und zurück transportiert werden. Sechs Stunden und dreizehn Minuten dauert es, bis die gesamte Bay of Fundy bei Flut wieder gefüllt ist. Und genau diesen Zeitraum hat der Besucher, der die Gelegenheit beim Schopf ergreifen will und einmal auf dem Meeresboden bei den Hopewell Rocks spazieren gehen will: drei Stunden vor dem Höhepunkt der Ebbe bis drei Stunden danach.

Wir sind hier, als die Flut bereits wieder zurück kommt und können beobachten, wie das rotbraune Wasser der Bay of Fundy die Fläche langsam verkleinert, auf der wir zwischen den Felsformationen auf dem Meeresboden herumlaufen. Noch sind die Basen der Felsköpfe frei vom Wasser, aber die mit Muscheln bedeckten und von Algen bewachsenen Felssäulen lassen deutlich erkennen, wie hoch das Wasser noch steigen wird – bis weit über unsere Köpfe hinweg.

Noch stehen wir in einer Felshöhle auf trockenem Boden und blicken hinaus auf imponierende Felsbrocken, an denen die Spuren des Meerwassers gut zu erkennen sind, das seit Tausenden von Jahren an ihrem Sockel arbeitet. Eigentlich ist es erstaunlich, dass sie nicht schon längst von den Wassermassen weg gewaschen wurden, die täglich an ihnen nagen.

Wir beobachten, wie das heran fließende Wasser die Besucher von ihrem Ausflug auf dem Grund des Meeres zurück treibt an die Küste. Langsam wird es immer voller vor den Treppen, die hinaufführen zur sicheren Spitze der Klippen. Die Fläche trockenen Meeresbodens wird immer kleiner, und die Menschen drängen zurück zu den Treppen, die nach oben und in Sicherheit führen. Nicht immer gelingt dies allen, denn die Flut kommt schnell in diesen Gewässern, und es kommt jedes Jahr ein paarmal vor, dass Wattwanderer das Herannahen der Flut zu spät bemerken und gezwungen sind, an Land zurück zu schwimmen.

Wir wollen das Risiko nicht eingehen und schließen uns den anderen Wattwanderern an bei ihrem Aufstieg zurück zur Spitze der Klippen. Unterwegs werfen wir noch einmal einen Blick durch die engen Schluchten, die das Meerwasser geschaffen hat, auf die Felssäulen, an denen es kontinuierlich seit Jahrtausenden nagt und arbeitet.
Am besten erlebt man die Hopewell Rocks, wenn man sie bei Ebbe und Flut sieht. Aus diesem Grunde ist die Eintrittskarte zu diesem Naturschauspiel zwei Tage lang gültig, und man kann sich den richtigen Zeitpunkt auswählen.
Reiseorganisation:
Parken am Flughafen
Hier kannst du deinen Parkplatz am Flughafen reservieren.
Anreise:
Buche hier Deine Anreise per Flug, Bus oder Bahn*. Air Canada, Condor und Icelandair fliegen von Deutschland aus verschiedene Flughäfen im Osten Kanadas an.
Mietwagen:
Günstige Mietwagen – schnell und einfach buchen!
Hotels:
Hotels in der Umgebung von Cape Hopewell* könnt Ihr über unseren Partner booking.com buchen.
Weitere Slow Travel Reiseziele findest Du hier.
Quelle: eigene Recherchen vor Ort mit freundlicher Unterstützung von Tourism New Brunswick und der Canadian Tourism Commission
Text: © Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: © Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Video: © Petar Fuchs, TravelWorldOnline
Wir haben das Naturschauspiel der Bay of Fundy von Nova Scotia aus vor 8 Jahren erleben dürfen. Nachdem wir ein und dasselbe Fischerboot vor und nach dem Gezeitenwechsel gesehen haben und die mehr als 10 Meter Unterschied realisierten, kräuselten sich mir die Nackenhaare, man bekommt eine Idee von den gigantischen Dimensionen des Tidenhubs. Nun planen wir eine weitere Reise und surfen im Internet. Eine Schweizer Vermieterin hat uns eine BlockHütte mit viel Ruhe inmitten eines grösseren Waldgebiets angeboten. Seiten wie diese machen Lust auf eine erneute Reise. Wir jedenfalls bleiben dran.
Die Bay of Fundy ist auf jeden Fall mehrere Reisen wert. Wir waren schon mehrmals dort und haben immer wieder etwas Neues entdeckt.