Slow Travel in Schleswig Holstein – ein Interview mit Elke Weiler

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Slow Travel in Schleswig-Holstein

Herzlich willkommen zu unserem Interview mit Elke Weiler, einer renommierten Autorin und Reisebloggerin des beliebten Blogs „Meerblog“. Elke Weiler hat kürzlich ihr neues Buch mit dem Titel „Slow Travel in Schleswig-Holstein“ veröffentlicht und nimmt sich heute die Zeit, um mit uns über ihre Reiseerfahrungen und ihre Leidenschaft für Langsamkeit beim Reisen zu sprechen.

Elke Weiler ist eine bekannte Persönlichkeit in der Reisebranche und hat sich durch ihre fesselnden Reiseberichte und ihre Perspektive auf das Reisen einen Namen gemacht. Als Reisebloggerin von Meerblog hat sie zahlreiche Leser mit ihren Geschichten und Tipps begeistert. Ihr neuestes Werk, „Slow Travel in Schleswig-Holstein“, ist ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere und lädt die Leser ein, die Schönheit und Vielfalt des norddeutschen Bundeslandes auf eine ganz besondere Art und Weise zu entdecken.

In ihrem Buch widmet sich Elke Weiler dem Konzept des Slow Travel, das eine bewusste und entschleunigte Art des Reisens verkörpert. Sie lädt die Leser ein, Schleswig-Holstein mit allen Sinnen zu erleben, sich Zeit zu nehmen, die landschaftliche Schönheit zu genießen und sich auf die Menschen und ihre Geschichten einzulassen. Dabei stellt sie besondere Orte, versteckte Schätze und einzigartige Begegnungen vor, die Schleswig-Holstein zu einem faszinierenden Reiseziel machen.

Im Laufe des Interviews werden wir tiefer in Elke Weilers Gedankenwelt eintauchen und mehr über ihre Motivation erfahren, Slow Travel zu fördern. Außerdem werden wir erfahren, wie sie ihre eigenen Reiseerlebnisse in Schleswig-Holstein in Worte fasst und welche Botschaft sie den Lesern vermitteln möchte. Sei gespannt auf eine Unterhaltung mit einer Autorin, die uns dazu ermutigt, die Schönheit der Welt in langsamen Schritten zu erkunden. Hier ist unser Interview mit Elke.

 

Elke Weiler in Schleswig-Holstein
Elke Weiler in Schleswig-Holstein

 

Elke Weiler zum Thema Slow Travel in Schleswig-Holstein

Was hat dich dazu bewegt, dich mit dem Thema Slow Travel zu beschäftigen?

Ich würde mich als langsamen Menschen bezeichnen, der auch am liebsten langsam reist. Immer schon. Das war mir beruflich lange Zeit nicht möglich, und doch liebte ich die Pressereisen über all die Jahre. Gaben sie mir doch die Möglichkeit, nah heran zu kommen an die Menschen, an die Natur und Kultur einer Gegend. Es fühlte sich an wie Lokaljournalismus an anderen Orten. Gleichzeitig ist man dabei eingepfercht in einen strengen Plan und wünscht sich, mehr Zeit für alles zu haben. Einfach mal nichts zu tun und das Neue auf sich einwirken zu lassen.

Slow Travel entspringt dem Bedürfnis nach mehr Ruhe und Zeit in einer hektischen Welt. Daher braucht man heute wohl ein Wort für diese Art von Reisen. Mein Ideal entspricht dem, sagen wir, naiven Reisen, dem von früher. Wie ich im Vorwort des Buches erzähle: Schon im Zug begann meine Reise nach Italien. Mit den Mitreisenden und ihren Geschichten. Jede Reise war erst einmal simpel und ohne großen Plan, aber mit Offenheit und Neugierde gespickt. Das Gegenteil einer durchorganisierten Reise also.

Wie siehst du den Einfluss von Slow Travel auf die Umwelt und die lokale Kultur?

Ein Urlauber, der sich nicht ausschließlich in einem All-inclusive-Resort bewegt, sondern nach draußen geht und die kleinen Lokale im Dorf aufsucht, hat eine wesentlich größere Chance, Einheimische zu erleben, ihre Musik, ihre Kreativität, ihre Sprache, ihren Lebensrhythmus, ihre Küche. Das wiederum stärkt das Leben vor Ort, erhält die Läden und Restaurants. Vielleicht würde der Slow Traveller auch gleich eine von Einheimischen geführte Herberge buchen, als bei einer der internationalen Ketten zu nächtigen. So könnte man langsames Reisen als authentische Art des Reisens einstufen, jedenfalls ist man näher dran und erlebt lieber, statt sich irgendwie unterhalten zu lassen. Achtsamkeit, gewiss ein überstrapazierter Begriff, spielt aber eine bedeutende Rolle für den Slow Traveller. Respekt gegenüber den Menschen, ihrer Kultur und Natur.

Kannst du uns einige konkrete Beispiele für Slow-Travel-Ziele geben?

Ehrlich gesagt, nein. Ob ich nun für vier Wochen zur Untermiete in New York wohne und dort die Nachbarschaft kennenlerne und etwas vom kulturellen Angebot erlebe oder in Dänemark die Dünen und das Meer betrachte – in beiden Fällen interessiere ich mich für den Ort und das, was ich den Geist des Ortes nenne.

Und bezogen auf dein Buch: Inwiefern eignet sich Schleswig-Holstein besonders für langsam Reisende?

Wir leben nicht nur zwischen zwei Meeren, Schleswig-Holstein punktet schon durch seine Ländlichkeit, den weiten Blick und das viele Wasser, auch im Landesinnern. Die Flüsse, der Nord-Ostsee-Kanal, die Seen, die Moore. Und nicht zu vergessen: die Ruhe und Gemütlichkeit der Leute. Da sind Stress und Hektik des eigenen Alltags schnell ausgeblendet.

Ruhe und Intimität kommen häufiger in den Artikeln des Buches vor. Sind das für dich Grundbegriffe beim Slow Travel?

Meiner Meinung nach sucht der langsam Reisende in den Ferien Entspannung und eine Auszeit vom Alltag, daher wirkt die Stille eines Ortes wie Balsam für die Seele. Mit der Intimität ist es komplizierter. Um sie zu erfahren, braucht es Antennen. Was wiederum voraussetzt, dass man vor Ort bereits angekommen ist, und sozusagen die Aufnahmebereitschaft und Neugierde aktiviert sind. Was je nach Ziel (und Unterschied zur eigenen Umgebung) mehr oder weniger Zeit braucht. Die Zeit muss man sich einfach lassen. Hektisches Sightseeing hilft da nicht.

Wie wichtig sind für dich Nachhaltigkeit und Umweltschutz beim Slow Travel?

Wie weiter oben schon gesagt: Nachhaltigkeit und Slow Travel gehen miteinander einher. Ich würde sogar behaupten, sie gehören zusammen wie Salz und Meer. Wenn ich zum Beispiel innerhalb von Europa einen Flug vermeiden kann, weil es eine gute Bahnverbindung gibt, habe ich gleichzeitig die Möglichkeit, schon während der Zugreise Menschen kennenzulernen und Dinge zu erleben.

Welche Auswirkungen hat der Zeitfaktor auf das Reiseerlebnis beim Slow Travel?

Obschon langsames Reisen dem schnellen Konsum von sogenannten Highlights eines Reiseziels diametral gegenüber steht, denke ich, dass es auch möglich ist, innerhalb von kurzer Zeit intensiv auf einen Ort eingehen zu können. Wer sich mehr Zeit nimmt, fährt auf jeden Fall besser. Je weiter der Urlaubsort vom eigenen entfernt ist, desto mehr Zeit sollte man sich dafür nehmen, falls das irgendwie möglich ist. Ich denke, desto mehr kann man einem neuen und wohlmöglich exotischeren Ort gerecht werden.

Wie gehst du mit den Herausforderungen um, die das langsame Reisen mit sich bringt?

Wichtig ist grundsätzlich, sich nicht zu überfordern. Es gibt eigentlich keine Gebrauchsanweisung für Slow Travel. Und jeder, der sich ein bisschen damit beschäftigt, setzt eigene Prioritäten. Für mich ist der wichtigste Motor beim Reisen die Neugierde. Gleichzeitig bin ich schüchtern, so dass ich mich eher nicht aufdränge. Eine gewisse Offenheit hilft. Sehe ich, was vor Ort passiert? Enorm hilfreich bei dieser Auffassung von Slow Travel wären Sprachkenntnisse. Was aber niemanden davon abhalten sollte, sich auf das Abenteuer der nonverbalen Kommunikation einzulassen.

Welche Bedeutung hat das Thema Entschleunigung beim Slow Travel für dich?

Grundsätzlich ist sie für mich sowohl im Alltag als auch in den Ferien von enormer Bedeutung, bietet mir Entschleunigung doch die Möglichkeit, mich zu regenerieren. Das fängt dann schon bei der Anreise an: Einer sechsstündigen Autofahrt würde ich eine sechsstündige Zugfahrt immer vorziehen. Vor allem innerhalb von Deutschland, wo auf Autobahnen und Landstraßen teilweise kampfartige Zustände herrschen. Einem Flug innerhalb von Europa würde ich auch eine Anreise mit der Fähre vorziehen, wenn möglich. Da entspannt man schon auf dem Wasser. Das Auto ist zu Hause gut aufgehoben, falls man überhaupt eines hat.

Wie findest du deine Reiseziele und wie gehst Du bei der Planung vor?

Ich plane ungern und bin zunächst für sämtliche Himmelrichtungen offen. Natürlich hängt sehr viel von den jeweiligen Bedürfnissen ab. So fahren wir als Familie schon seit Jahren an ein und denselben Ort in Dänemark, den wir mit jedem Besuch mehr lieben. Die Gegend ist geprägt vom Meer und einer unglaublichen Dünenlandschaft. Und das ist – neben der Nettigkeit der Leute dort – dann auch schon alles. Ich liebe es, alte Heimaten zu besuchen. Alte Bekannte und Freunde zu treffen. Da gehören dann also auch ein paar Telefonate oder Mails zur Vorbereitung. Vermutlich hat jeder mindestens ein Sehnsuchtsziel, von dem er gar nicht weiß, warum es ausgerechnet das ist, aber man will unbedingt einmal dorthin. Bei mir ist das Grönland. Außer der Anreise und Übernachtung plane ich erst mal gar nichts. Wobei ich, geprägt von zahlreichen Dokus und Artikeln, schon bestimmte Vorstellungen und Wünsche für die Zeit vor Ort habe.

Wie sieht deine ideale Slow-Travel-Reise aus und was sind deine bevorzugten Aktivitäten?

Es kommt ganz darauf an. Wenn ich in einer Stadt unterwegs bin, möchte ich gerne mal ins Kino gehen, auch wenn ich die Sprache nicht spreche. Ein tolles Erlebnis. Wenn ich zum Beispiel in Italien bin, möchte ich morgens so frühstücken wie die Italiener: Cappuccino und Cornetto im Stehen an der Bar. Drei Worte mit dem Barista wechseln, so kann der Tag beginnen. In ländlichen Regionen Rad fahren, mir den Wind um die Nase wehen lassen. Picknicken. Nach lokaler Literatur Ausschau halten. Einen Roman auf Portugiesisch wegen des Covers kaufen und denken, irgendwann lerne ich Portugiesisch. Und ganz oft einfach nur irgendwo herumsitzen und schauen.

Hast Du ein Lieblings-Reiseziel als Slow Traveler?

Meine Lieblingsreiseziele sind eher persönlicher Art. Ich habe sie irgendwann einmal entdeckt und mich darin wiedergefunden. Durch Begegnungen und Erfahrungen, die dann wiederum zu einem Teil von mir wurden.

Was würdest Du Einsteigern im Bereich Slow Travel als erstes raten?

Ich denke, es gab Slow Travel schon immer, nur hat das langsame Reisen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und dieses Etikett bekommen. Es ist eine Einstellung und auch das Verlangen, sich auf eine behutsame Art einer Gegend und ihren Menschen zu nähern. In diesem Sinne vielleicht: Bleibt neugierig und flexibel! Weltoffen zu sein, ist nicht nur unterwegs, sondern auch zu Hause recht nützlich.

Herzlichen Dank für das Interview über Slow Travel in Schleswig Holstein

Wir bedanken uns herzlich bei Elke Weiler, dass sie uns einen Einblick in ihre Welt des Slow Travel und ihr neues Buch „Slow Travel in Schleswig-Holstein“ gegeben hat. Ihre Leidenschaft für bewusstes Reisen und die Hingabe, die sie in ihre Arbeit steckt, sind inspirierend.

Elkes Erfahrungen und Tipps sind wertvoll für alle, die das Reisen in einer hektischen Welt bewusster gestalten möchten. Durch ihre Erzählungen lernt man, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen und die kleinen Details und Begegnungen zu schätzen, die uns auf unseren Reisen begegnen. Ihr Buch lädt uns dazu ein, Schleswig-Holstein auf Slow Travel Art zu entdecken und die Verlangsamung als eine wertvolle Bereicherung unserer Reiseerlebnisse anzunehmen.

Elkes Fähigkeit, mit ihren Worten Bilder in unseren Köpfen entstehen zu lassen und uns die Schönheit und Vielfalt Schleswig-Holsteins näherzubringen, beeindruckt. Ihre Liebe zur Natur und ihre Offenheit für neue Menschen und Kulturen sind inspirierend und ermutigen uns, unsere eigenen Reiseabenteuer bewusster zu gestalten.

In einer Welt, die oft von Eile und Hektik geprägt ist, erinnert uns Elke daran, dass das Reisen kein Wettlauf ist, sondern eine Gelegenheit, uns mit der Welt zu verbinden und uns selbst zu entdecken. Lasst uns also die Zeit nehmen, die Schönheit der Orte zu erkunden, die uns umgeben, und die Reisenden zu sein, die wir sein möchten – achtsam, neugierig und offen für alles, was uns begegnet.

Danke, Elke, für diese Unterhaltung und dafür, dass du uns gezeigt hast, dass die wahre Schönheit des Reisens in den kleinen, langsamen Momenten liegt. Wir freuen uns darauf, deine Reiseberichte weiterhin zu verfolgen und vielleicht sogar selbst Schleswig-Holstein mit Slow Travel zu erkunden. Bis bald!

 

Elkes Buch Slow Travel in Schleswig-Holstein erhältst Du im Buchhandel oder Du kannst es über Amazon bestellen*.

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Slow Travel in Schleswig Holstein von Elke Weiler
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Kennst Du überdies?

Das Interview über Slow Travel in Schleswig-Holstein führte Monika Fuchs.

 

Slow Travel in Schleswig Holstein – ein Interview mit Elke Weiler

Monika Fuchs

Monika Fuchs und Petar Fuchs sind die Verfasser und Herausgeber des Slow Travel und Genuss Reiseblogs TravelWorldOnline Traveller. Sie veröffentlichen dieses Blog seit 2005. TravelWorldOnline ist online seit 2001. Ihre Themen sind Genuss Reisen und Weintourismus in aller Welt und Slow Travel. Monika Fuchs verbrachte während ihres Studiums einige Zeit in Nordamerika, wo sie – zum Teil gemeinsam mit Petar Fuchs – die USA und Kanada bereiste und ein Forschungsjahr in British Columbia verbrachte. Das verstärkte ihren Wissensdurst, den sie 6 Jahre lang als Abenteuer-Guide für Rotel Tours und danach 11 Jahre lang als Studienreiseleiterin für Studiosus Reisen in aller Welt zu stillen versuchte. Sie erweiterte ständig ihre Reiseregionen, aber trotzdem nagte die Neugier an ihr: „Was befindet sich hinter dem Horizont? Was gibt's in dieser Stadt noch zu entdecken? Welche Menschen sind hier interessant? Was isst man in dieser Region?“ Auf diese Fragen sucht sie nun als freie Reisejournalistin (ihre Artikel erschienen u. a. in DIE ZEIT, 360° Kanada, 360° USA, etc.), Reiseautorin und Reisebloggerin Antworten in vielen Ländern der Welt. Petar Fuchs produziert die Videos auf diesem Blog sowie auf YouTube. Monika Fuchs von TravelWorldOnline ist unter Deutschlands Top 50 Bloggerinnen 2021 Weitere Informationen über Monika und Petar Fuchs. Empfehlungen auf LinkedIn von Touristikern Weitere Empfehlungen von Kooperationspartnern und Touristikern Berufserfahrung Monika