Käsekuchen auf Smaländer Art
Wusstet Ihr, dass ein Käsekuchen auf Smaländer Art sieben Stunden lang braucht, bis er fertig ist? Nein? Wir waren auch überrascht. Wir waren eingeladen auf Stella Nilssons Bauernhof bei Braas in Smaland. Als wir Stella kennenlernen, sind wir erstaunt, denn für eine Bäuerin hätte ich die hübsche Frau im mittleren Alter in ihrem schicken Leinenkleid nie gehalten. Eher hätte ich vermutet, dass sie einen liebevoll dekorierten Vintage Laden oder eine Kunstgalerie in der Stadt führt statt einer Bäckerei und einem kleinen B&B auf dem eigenen Bauernhof.
Stella lacht, als ich sie darauf anspreche. „Ich habe nach meinem Studium tatsächlich einige Zeit in der Stadt gelebt. Allerdings habe ich schnell festgestellt, dass das hektische Leben dort nichts für mich ist. Und als ich Thomas, meinen Mann kennen lernte, brauchte er nicht viel Überredungskunst, damit ich mit ihm aufs Land ziehe und auf seinem Bauernhof lebe. Wir lieben die Ruhe und den Alltag mit unseren Tieren und in der Natur.“ Die beiden leben zusammen mit einem ihrer Söhne und dessen Frau ein paar Kilometer außerhalb von Braas in Smaland am Ende einer schmalen Nebenstraße, die direkt an ihrem Bauernhof endet. Sie haben Weideland von ihren Nachbarn dazu gepachtet, um ihre große Rinderherde versorgen zu können, und Thomas ist jeden Morgen bereits bei Sonnenaufgang unterwegs, um die frische Milch von seinen Kühen zu holen. Kommt er damit zurück, beginnt der Arbeitstag von Stella.
Käsekuchen auf Smaländer Art – Stellas Ostkaka
„Dann fange ich an, meinen Käsekuchen zu backen“, erklärt sie mir. „Erst muss die frische Milch zu Käse verarbeitet werden. Aus diesem Frischkäse backe ich dann den typischen Ostkaka, wie wir unseren Käsekuchen auf Smaländer Art nennen.“ Als ich sie nach dem Rezept frage, lacht sie, und meint: „Da wirst Du von jeder Smaländer Bauersfrau ein anderes Rezept hören. Und das ihre ist natürlich immer das Beste.“ Ihr eigenes teilt sie mir aber nicht mit. Geschäftsgeheimnis, oder so? Sie braucht bis in den frühen Nachmittag, bis ihr Käsekuchen fertig ist.
Als wir ihr Café in der ehemaligen Scheune des Bauernhofs betreten, duftet es schon vielversprechend – genau das Richtige für einen regnerischen Nachmittag wie diesen. „Mein Sohn hat die Scheune erst letztes Jahr ausgebaut. So können wir nun auch größere Gruppen bei uns betreuen. Ein richtiges Café will ich allerdings nicht betreiben. Lieber habe ich es, wenn die Leute wegen meiner Spezialität, dem Käsekuchen auf Smaländer Art, dem Ostkaka, zu uns kommen.“
Tee und Käsekuchen im Hofcafè
Dann ist es soweit: wir setzen uns an einen hübsch mit Wiesenblumen geschmückten Holztisch, und ihre Schwiegertochter bringt uns zwei große Tassen Kaffee und je einen Teller mit Käsekuchen auf Smaländer Art. Ostkaka sieht anders aus als der Käsekuchen, den ich von zu Hause kenne. Hier gibt’s keine Käsecreme auf Mürbeteig, oder so. Stattdessen wird der Käse im Teig verrührt und der fertige Kuchen mit einem großen Kleks Erdbeermarmelade und einem dicken Löffel Sahne gekrönt. Er kommt frisch aus dem Ofen, ist noch warm und duftet verführerisch. Dazu die Kanne voll gerade aufgebrühtem, aromatischem Kaffee. Saftig ist er, und langsam lasse ich den Kuchen im Mund zergehen. Ein purer Genuss!
Wer selbst einmal Stellas Käsekuchen auf Smaländer Art kosten will, kann dies tun bei Stellas Ostkaka, Pilås Norregård, 36042 Braås, Tel. +46 70-33 22 338. Allerdings sollte man sich anmelden, denn Stella betreibt kein reguläres Café, sondern backt den Kuchen nach Bedarf.
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Quelle: eigene Recherchen vor Ort. Wir bedanken uns bei Visit Smaland für die Einladung zu dieser Reise und die Unterstützung. Unsere Meinung bleibt unsere eigene.
Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline