Covered Bridges: romantisches Neuengland

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The Flume

Ich finde die Geschichte der Covered Bridges faszinierend. Auf unseren Reisen durch Vermont, New Hampshire und Massachusetts entdeckten wir immer wieder schöne Beispiele dieser überdachten Brücken. Sie entstanden im späten 18. Jahrhundert, als Holz die Hauptressource für den Brückenbau war. Zimmerleute bauten Überdachungen, um das Holz vor Wetter und Verfall zu schützen. Das verlängerte die Lebensdauer der Brücken erheblich.

 

 

Viele von uns kennen die Bilder romantischer Brücken in Neuengland. Aber es gab sie ursprünglich in ganz Amerika. Der Bau der ersten überdachten Brücke wird 1805 in Pennsylvania verzeichnet. Mit der Zeit wurden sie auch zu sozialen Treffpunkten, was mir besonders gefällt. Sie schützten nicht nur den Verkehr, sondern boten auch Zuflucht bei schlechtem Wetter. So wurde die Brücke oft zum Schauplatz für Begegnungen.

 

Wasserfall und überdachte Brücke in Quechee, Vermont
Wasserfall und covered Bridge in Quechee, Vermont © Copyright Monika Fuchs

 

Im Laufe der Industrialisierung ersetzte Stahl das Holz, und viele Brücken verschwanden. Doch einige Regionen, wie Neuengland, haben sie bis heute erhalten.

 

Covered Bridge in Stowe
Covered Bridge in Stowe © Copyright Monika Fuchs

 

Den Covered Bridges in Neuengland haftet etwas von der Vergangenheit an. Sie verbreiten Charme, der Erinnerungen weckt. Fast erwartet man, dass statt der Autos und Fahrräder, die sie passieren, Kutschen mit Pferdegespannen über ihre Holzplanken holpern. Die überdachten Brücken von Neuengland. Covered Bridges gehören zu den Attraktionen, die New England einzigartig machen.

 

Cornish Windsor Bridge © Copyright New Hampshire Department of Travel And Tourism Development
Cornish Windsor Bridge © Copyright New Hampshire Department of Travel And Tourism Development

 

Wo finde ich die Covered Bridges in Neuengland?

Warum man die Brücken Neuengland mit Holz verkleidet und mit einem Dach versehen hat, ist unklar. Dafür gibt es Erklärungen, die variieren. Die Einen sagen, der Grund seien die Winter in den Staaten Connecticut, Rhode Island, Massachusetts, Maine, New Hampshire oder Vermont. Um die Kutschen vor den Gefahren der Eisbrücken zu schützen, hat man diese überdacht, um sie vor den Elementen und Wetterkapriolen der Winter in Neuengland zu bewahren. Eine andere Erklärung ist eher prosaisch und wenig schmeichelhaft. Weil sie den Betrachter an Ställe erinnern, haben Tiere, die daran gewöhnt waren, sie ohne Probleme überquert. Romantischer ist da schon die Tatsache, dass sie in der Vergangenheit – und vielleicht auch heute, wer weiß? – von Liebespaaren genutzt wurden, um sich, geschützt vor der Neugier Anderer, zu küssen.

 

Lowe's Covered Bridge © Copyright Maine Office of Tourism
Lowe’s Covered Bridge © Copyright Maine Office of Tourism

 

Brückenformen

Ihre Formen unterscheiden sich von Brücke zu Brücke sehr. Manche sind geschlossen. Andere besitzen ein Holzgitter, das etwas Tageslicht unter dem Brückendach hindurchlässt. Sie sind in allen Farben von Rot über Weiß bis zu Braun gestrichen. Besonders schön sehen sie im Indian Summer aus, wenn sich die Laubbäume in ihrer Umgebung in den Farbtönen des Herbstes färben. Dann leuchten die Brückenfarben um die Wette mit einem Feuerwerk an Laubfarben.

 

Warren Bridge © Copyright Vermont Department of Tourism & Marketing
Warren Bridge © Copyright Vermont Department of Tourism & Marketing

 

Covered Bridge im Shelburne Museum in Shelburne, Vermont

Das Shelburne Museum beherbergt eine historische überdachte Brücke, die ursprünglich 1845 in Vermont gebaut wurde und 1949 zum Museum verlegt wurde. Diese Brücke ist ein Beispiel für den „Burr-Arch“ Truss, der die Struktur besonders langlebig macht.

 

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West Cornwall © Copyright Connecticut Office of Tourism
West Cornwall Bridge © Copyright Connecticut Office of Tourism

 

Wo gibt’s Covered Bridges in Neuengland?

Aktuell gibt es in den USA etwa 700 bis 800 erhaltene überdachte Brücken. Pennsylvania ist der Staat mit den meisten dieser historischen Brücken, gefolgt von Staaten wie Ohio, Vermont sowie Oregon. Die genauen Zahlen schwanken je nach Quelle, da neue Brücken restauriert oder entdeckt und andere möglicherweise durch Schäden verloren gehen.

Covered Bridges findet man in allen Bundesstaaten Neuenglands: Vermont besitzt 106 davon. In New Hampshire sind es 54, in Maine gibt es noch neun der Schönheiten aus Holz. Auch in Connecticut, Massachusetts und Rhode Island finden sich Exemplare. Allerdings sind diese häufig nicht einfach zu finden, da sie sich gewöhnlich nicht an den Hauptdurchgangsstrecken befinden. Daher ist es eine gute Idee, sich vor Antritt der Reise darüber zu informieren, wo sie sich entlang der Strecke für die New England Tour befinden.

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Fragen und Antworten

Wie hat die Tradition der Covered Bridges in den USA begonnen?

Die Tradition der überdachten Brücken in den USA begann im späten 18. Jahrhundert, als die ersten Siedler und Ingenieure nach Wegen suchten, um Flüsse und Bäche zu überqueren. Damals war Holz der am häufigsten verwendete Baustoff, da es in den meisten Regionen leicht verfügbar war. Doch Holzbrücken waren der Witterung ausgesetzt und verfielen schnell. Um die Lebensdauer dieser Bauwerke zu verlängern, entschieden sich die Bauherren, die Brücken zu überdachen. Diese Dächer schützten die Holzkonstruktion vor Regen, Schnee und Sonne, was ihre Haltbarkeit erheblich erhöhte. Mit der Zeit wurden diese Brücken nicht nur funktional, sondern auch zu Wahrzeichen ländlicher Gemeinden.

Warum wurden in den USA hauptsächlich hölzerne Covered Bridges gebaut?

Im frühen Amerika war Holz in großen Mengen verfügbar und kostengünstig zu beschaffen. Eisen und Stahl, die später für Brückenbauten genutzt wurden, waren damals noch nicht so verbreitet. Zudem war das Bauen mit Holz eine vertraute Technik, die von vielen Siedlern beherrscht wurde. Hölzerne Brücken ließen sich schnell errichten und boten, wenn sie überdacht waren, eine langlebige und stabile Lösung. Besonders in waldreichen Gebieten wie Neuengland, Pennsylvania und dem Mittleren Westen standen riesige Mengen an Holz zur Verfügung, was dazu führte, dass viele Brücken aus diesem Material gefertigt wurden. Die überdachten Konstruktionen schützten das Holz vor den Elementen und verlängerten so die Lebensdauer der Brücken erheblich.

Warum gibt es heute nur noch wenige erhaltene Covered Bridges in den USA?

Im Laufe der Jahre wurden viele überdachte Brücken durch moderne Konstruktionen aus Stahl oder Beton ersetzt, da diese langlebiger und weniger wartungsintensiv sind. Fortschritte in der Technik und der Wunsch, breitere und robustere Brücken zu bauen, führten dazu, dass viele der ursprünglichen hölzernen Brücken abgerissen oder durch moderne Bauwerke ersetzt wurden. Zudem fielen viele alte Brücken Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Bränden zum Opfer. Da überdachte Brücken heute als historische Wahrzeichen gelten, werden die noch bestehenden jedoch sorgfältig restauriert und geschützt, um dieses Stück amerikanischer Geschichte zu bewahren.

Welche Rolle spielten Covered Bridges in der amerikanischen Kulturgeschichte?

Covered Bridges haben einen festen Platz in der amerikanischen Kulturgeschichte. Im 19. Jahrhundert waren sie ein wichtiger Teil des ländlichen Lebens, da sie isolierte Gemeinden miteinander verbanden und den Handel zwischen den Regionen förderten. Aber nicht nur das: Viele Brücken wurden zu Treffpunkten für die Dorfbewohner, da sie Schutz vor den Elementen boten und oft als Orte der Geselligkeit genutzt wurden. Es heißt sogar, dass einige junge Paare sich unter diesen Brücken heimlich trafen, weshalb sie den Spitznamen „Kissing Bridges“ erhielten. Heute stehen sie für Romantik, Nostalgie und eine vergangene Ära der amerikanischen Geschichte.

Warum haben viele Covered Bridges spezielle Namen?

Die meisten Covered Bridges in den USA erhielten ihre Namen von den Menschen, die sie nutzten oder errichteten. Oft wurden sie nach nahegelegenen Städten, Familien, die in der Gegend lebten, oder nach den Flüssen, die sie überspannten, benannt. Diese Namensgebung half den Bewohnern, die Brücken eindeutig zu identifizieren, da es in vielen ländlichen Gebieten oft mehrere Brücken gab. Einige Namen wurden im Laufe der Zeit auch abgewandelt, was zeigt, wie stark die Brücken in das Leben und die Geschichten der Menschen vor Ort eingebettet waren.

Gibt es besondere Bauweisen bei Covered Bridges, die typisch für die USA sind?

Ja, es gibt mehrere spezifische Bauweisen, die in den USA für Covered Bridges typisch sind. Eine der bekanntesten ist die sogenannte „Town Lattice“-Konstruktion, die nach ihrem Erfinder Ithiel Town benannt ist. Diese Bauweise zeichnet sich durch ein gitterartiges Muster aus, bei dem diagonale Holzplanken miteinander verschraubt sind, um Stabilität zu gewährleisten. Eine weitere Methode ist die „Burr Arch Truss“, die eine Kombination aus einem Holzbogen und vertikalen Stützen verwendet. Diese und andere Techniken boten eine hervorragende Lastenverteilung und sorgten dafür, dass die Brücken lange stabil blieben, selbst wenn sie großen Belastungen ausgesetzt waren.

Welche Bedeutung haben Covered Bridges für den Tourismus in den USA?

Covered Bridges haben sich zu einem festen Bestandteil des ländlichen Tourismus entwickelt. Viele Reisende, insbesondere in den Neuenglandstaaten und Pennsylvania, suchen gezielt nach diesen historischen Bauwerken, um ihre architektonische Schönheit und den nostalgischen Charme zu erleben. Oft sind die Brücken in malerischen Landschaften eingebettet, was sie zu idealen Fotomotiven macht. Rundfahrten zu Covered Bridges gehören in einigen Regionen mittlerweile zu den beliebtesten touristischen Aktivitäten, und es gibt sogar spezielle Festivals, die zu Ehren dieser Brücken veranstaltet werden. Für viele sind sie nicht nur Brücken, sondern Symbole eines langsameren, einfacheren Lebensstils.

Was macht Covered Bridges in den USA architektonisch so besonders?

Covered Bridges beeindrucken durch ihre schlichte, aber funktionale Architektur. Ihre Konstruktionen verbinden Handwerkskunst mit Ingenieurskunst. Trotz der einfachen Materialien und Werkzeuge, die den damaligen Baumeistern zur Verfügung standen, schufen sie Brücken, die robust genug waren, um Jahrhunderte zu überdauern. Die Überdachung selbst ist ein Schlüsselelement, das sowohl ästhetische als auch praktische Vorteile bietet. Zudem variieren die Stile der Brücken je nach Region, was auf unterschiedliche technische Innovationen und lokale Baugewohnheiten hinweist. Diese Kombination aus regionaler Vielfalt, Zweckmäßigkeit und Schönheit macht die überdachten Brücken so einzigartig.

Warum haben manche Covered Bridges Fenster und andere nicht?

Die Entscheidung, ob eine Covered Bridge Fenster hat oder nicht, hing oft von den Bedürfnissen und Vorlieben der Baumeister ab. Fenster konnten Licht in die Brücke lassen und es den Nutzern ermöglichen, während der Überquerung nach draußen zu sehen. Sie halfen auch dabei, den Wind durch die Brücke wehen zu lassen, was verhindern konnte, dass sich im Inneren Feuchtigkeit und Fäulnis bildeten. Auf der anderen Seite bevorzugten einige Brückenbauer eine geschlossene Konstruktion ohne Fenster, da dies die Brücke zusätzlich vor den Elementen schützte und ihre strukturelle Integrität bewahrte. Beide Ansätze haben ihre Vorteile, und die Wahl fiel oft auf regionale Traditionen oder den Zweck der Brücke zurück.

Gibt es bestimmte Regionen der USA, die besonders für ihre überdachten Brücken bekannt sind?

Ja, bestimmte Regionen in den USA sind besonders bekannt für ihre überdachten Brücken. Neuengland, insbesondere die Bundesstaaten Vermont und New Hampshire, ist für seine zahlreichen und gut erhaltenen Covered Bridges berühmt. Diese Region bietet eine besonders dichte Konzentration dieser historischen Bauwerke, die oft in idyllischen Landschaften zu finden sind. Auch Pennsylvania, vor allem der Lancaster County, ist ein Hotspot für Covered Bridges. Der Mittlere Westen, mit Staaten wie Indiana und Ohio, hat ebenfalls viele dieser Brücken, die häufig in kleinen, charmanten Gemeinden zu finden sind. Jede Region hat ihren eigenen Baustil und ihre Geschichten, die die Brücken noch interessanter machen.

Weitere Informationen über Covered Bridges findest du hier:

 

Überdachte Brücke in Woodstock
Covered Bridge in Woodstock, Vermont © Copyright Monika Fuchs

 

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Covered Bridges in Neuengland
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Kennst Du überdies?

 

Quellen: eigene Recherchen vor Ort sowie mit Unterstützung von Discover New England. Dafür bedanken wir uns sehr. Unsere Meinung bleibt jedoch unsere eigene.

Text: © Copyright Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright s. Bildtexte zu den einzelnen Fotos sowie Monika Fuchs und TravelWorldOnline

Covered Bridges: romantisches Neuengland

Monika Fuchs

Monika Fuchs und Petar Fuchs sind die Verfasser und Herausgeber des Slow Travel und Genuss Reiseblogs TravelWorldOnline Traveller. Sie veröffentlichen dieses Blog seit 2005. TravelWorldOnline ist online seit 2001. Ihre Themen sind Genuss Reisen und Weintourismus in aller Welt und Slow Travel. Monika Fuchs verbrachte während ihres Studiums einige Zeit in Nordamerika, wo sie – zum Teil gemeinsam mit Petar Fuchs – die USA und Kanada bereiste und ein Forschungsjahr in British Columbia verbrachte. Das verstärkte ihren Wissensdurst, den sie 6 Jahre lang als Abenteuer-Guide für Rotel Tours und danach 11 Jahre lang als Studienreiseleiterin für Studiosus Reisen in aller Welt zu stillen versuchte. Sie erweiterte ständig ihre Reiseregionen, aber trotzdem nagte die Neugier an ihr: „Was befindet sich hinter dem Horizont? Was gibt's in dieser Stadt noch zu entdecken? Welche Menschen sind hier interessant? Was isst man in dieser Region?“ Auf diese Fragen sucht sie nun als freie Reisejournalistin (ihre Artikel erschienen u. a. in DIE ZEIT, 360° Kanada, 360° USA, etc.), Reiseautorin und Reisebloggerin Antworten in vielen Ländern der Welt. Petar Fuchs produziert die Videos auf diesem Blog sowie auf YouTube. Monika Fuchs von TravelWorldOnline ist unter Deutschlands Top 50 Bloggerinnen 2021 Weitere Informationen über Monika und Petar Fuchs. Empfehlungen auf LinkedIn von Touristikern Weitere Empfehlungen von Kooperationspartnern und Touristikern Berufserfahrung Monika auf LinkedIn

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