„Was hat ein spanisches Kloster in Miami Beach zu suchen“, fragt Ihr Euch sicher. Die Frage haben wir uns auch gestellt. Wir entdeckten das Ancient Spanish Monastery auf der Karte bei unserer Reisevorbereitung für unsere Winterreise nach Florida. Bis dahin hatte ich noch nie davon gehört. Aber der Hinweis auf der Google-Karte ließ mir keine Ruhe. Daher recherchierte ich, worum es sich dabei handelt. Dabei stieß ich auf diese typisch amerikanische Geschichte:
Spanisches Kloster in Miami Beach
Bei diesem Kloster handelt es sich um ein echtes spanisches Mönchskloster. Es war dem Hl. Bernard von Clairvaux geweiht. Im 12. Jahrhundert hat man es in der Nähe von Segovia in einem kleinen Ort namens Sacramenia in Nordspanien errichtet. Fast 700 Jahre lang befand sich das Kloster im Besitz der Zisterzienser. 1830 ist es schließlich im Zuge der Säkularisierung aufgelöst worden. Seither nutzte man es als Stall und Getreidespeicher.
1925 entdeckte es der amerikanische Zeitungsmagnat William Randolph Hearst. Dieser ist auch bekannt als der Besitzer von Hearst Castle an der Küste Kaliforniens. Hearst kaufte das Gebäude kurzerhand. Daraufhin ließ er es Stein für Stein verpacken und in die USA verschiffen. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen ihn jedoch, seine Pläne für einen Wiederaufbau aufzugeben. Daher lagerte das zerlegte Kloster 26 Jahre lang in mehr als 11000 hölzernen Kisten in einem Lagerhaus in New York.
Wiederaufbau in Miami Beach
Ein Jahr nach Hearsts Tod kauften zwei Unternehmer die Klosterteile und setzten sie im Norden Miamis wieder zusammen. Es sollte eine Touristenattraktion werden. Doch daraus wurde nichts: 1964 kaufte Colonel Robert Pentland Jr. das Gebäude. Er schenkte es dem Bischof von Florida. Heute dient es wieder seinem ursprünglichen Zweck als Kirche. Allerdings leben keine Mönche mehr darin. Täglich hält nun die Episkopalkirche ihre Messen hier ab.
Das Ancient Spanish Monastery
Es liegt nur wenige Minuten abseits des Highway 1 und ist leicht von dort zu erreichen. Wir stellen unser Auto auf dem Parkplatz unter uralten Bäumen ab. Von diesen hängt spanisches Moos herunter und verleiht dem Ganzen einen unwirklichen Charakter. Wir gehen in den Park. (Eintritt zahlen nicht vergessen, auch wenn man den Park einfach betreten kann.)
Alte Mauern
Etwas vermodert wirkt es, wie es da steht mit seinen trutzigen Steinquadern. Diese hat man in mühsamer Puzzlearbeit wieder zusammen gesetzt. Im Innenhof befindet sich außerdem ein Kreuzgang. Darin stehen Statuen spanischer Könige aus der Zeit der Reconquista. Im Zentrum wächst eine riesige Feige, von der Luftwurzeln und spanisches Moos herunter hängen. Fast scheint es, als ob das Kloster nie an anderer Stelle gestanden hätte. Als wir genau hinsehen, können wir sogar die Markierungen erkennen, mit denen die Arbeiter einst die Steine gekennzeichnet hatten. Wir treffen einen der Verwalter der Gemeinde. Dieser erzählt uns, wie Bauarbeiter das Klostergebäude und den Innenhof schließlich wieder zusammen gebaut haben.
In der Klosterkirche trifft sich der Pfarrer mit einem jungen Paar. Dieses plant offenbar seine Hochzeit in dieser romantischen Umgebung. Sie besprechen gerade den Ablauf der Zeremonie mit dem Pastor. Wir schauen uns stattdessen die Kirche mit ihren farbigen Glasfenstern an. Dabei genießen wir noch ein paar Minuten der Stille in dieser Oase aus einer anderen Zeit, bevor wir uns wieder ins Getümmel des modernen Florida stürzen.
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Ausflüge
Quelle: eigene Recherchen vor Ort mit freundlicher Unterstützung der Reise durch Visit Florida. Unsere Meinung bleibt jedoch unsere eigene.
Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Foto: © Copyright von Petar Fuchs, TravelWorldOnline