Von Fischen Hummer und Kaviar
Er ist Österreichs einziger Produzent von Kaviar: Walter Grüll, der seine Störzucht in Grödig im Salzburger Land betreibt. Und damit nicht genug! Der Kaviar, den er – neben Fischen, Hummer und Austern – züchtet, ist nicht irgendeine Kaviarsorte, sondern weißer Kaviar und damit das teuerste Lebensmittel der Welt. Ein Gramm kostet je nach Qualität bis zu 35 Cent. Pro Jahr werden weltweit davon nur etwa 12 Kilogramm hergestellt. Das leistet man sich wirklich nur zu ganz besonderen Anlässen. Grund genug für uns, ihn bei unserer Gourmet-Reise aus Anlass des Eat and Meet Festivals in Salzburg einmal zu besuchen.

Ein Fischladen für Gourmets
Und wer nun denkt, „Was?! Ein Besuch bei einem Fischzüchter? Ist das denn interessant?“, der kennt Walter Grüll nicht. Er kommt uns in seinem Laden, einem Fischgeschäft, dem man nicht ansieht, was hinter seinen Toren gezüchtet wird, mit offenen Armen entgegen: „Ich bin Walter“, und wir duzen uns alle sofort. Vor seinen verlockend duftenden Räucherfischen, die hinter der Verkaufsvitrine aufgereiht daliegen, erklärt er uns: „In diesem Aquarium wächst gerade die nächste Generation von Saiblingen heran“, und deutet auf einen Wasserbehälter, in dem winzige Fischchen herum schwimmen.

Räucherfische
Danach zieht er ein paar dieser wunderbar riechenden Räucherfische aus der Vitrine und fängt an, dicke Stücke herunter zu schneiden. Jeder von uns muss sie probieren: „Und später bekommt Ihr davon noch mehr“, kündigt er gut gelaunt an und lacht. Walter Grüll liebt seine Fische. „Sie sind meine Leidenschaft schon seit Jahrzehnten.“ Sein Sohn und seine Tochter treten bereits in seine Fußstapfen. Während sein Sohn zusammen mit ihm das Geschäft zu Hause in Österreich betreibt, geht die Tochter demnächst auf große Reise nach Peru, wo sie eine weitere Fischzucht ihres Vaters unter ihre Fittiche nehmen wird. Dort nutzt die Familie Grüll das Wasser des Titicaca Sees in Peru, um bestimmte Fischarten zu züchten.

Hummer und Muscheln aus eigener Zucht
Walters Sohn empfängt uns im nächsten Raum des Fischgeschäfts, in dem mehrere Bottiche stehen, in denen Fische, Muscheln und Hummer heranwachsen. Während Walter jedem von uns ein Glas Chablis in die Hand drückt – „Das gehört dazu!“ – und keine Widerrede zulässt, holt sein Sohn frische Austern aus der Wanne und öffnet sie: „Träufelt ein wenig von der frischen Zitrone drüber! Das schmeckt perfekt!“ Wir müssen ihm zustimmen. Seine Austern erinnern mich an meine ersten Austern, die ich vor vielen Jahren in Florida frisch aus einem Eimer gekostet hatte, ebenfalls mit frischem Zitronensaft. Köstlich!

Frischer Kaviar aus Salzburg
Dann müssen wir selbst mithelfen: wir bekommen Schürzen umgebunden und Walter zerlegt in der Zwischenzeit ein Störweibchen, dessen Eier er ernten will. „Wir besitzen die Erfahrung, um zu erkennen, welches Tier ausreichend Eier in sich trägt, damit sich die Ernte lohnt“, erklärt er und zeigt uns, wie man die schwarzen Fischeier gewinnt und wäscht. „Nun seid Ihr dran“, weist er uns an und zeigt uns, wie wir die Eier genau abgewogen in die vorbereiteten 10 Gramm Dosen füllen, die einer seiner Kunden bestellt hat. Dazwischen verschwindet er für kurze Zeit und kommt mit einer Flasche Veuve Cliquot und mehreren Sektgläsern zurück – und einer kleinen Dose, die er für uns öffnet. „Das müsst Ihr unbedingt probieren! Das ist weißer Kaviar!“ Mild und saftig schmeckt diese Köstlichkeit, die wir, wie es sich bei Kaviar gehört, von unserem Handrücken schlecken. „Diesen Kaviar gewinnt man nur von bestimmten Stören, die eine Pigmentstörung haben. Sie allein liefern diese Kaviarsorte.“

Fischspezialitäten aus Salzburg
Zum Abschluss unseres lehrreichen und vor allem köstlichen Vormittags führt uns Walter schließlich in den privaten Speiseraum der Familie, wo er uns zum Essen einlädt. Und zu was für einem Mahl! Als wir nach einem üppigen Teller voller Räucherfisch-Spezialitäten uns verabschieden wollen, drängt es uns zurück an den Tisch und meint, „Noch nicht! Das war doch nur die Vorspeise!“ Und sein Sohn bringt uns eine weitere Platte mit warmen Fischspezialitäten, die zu österreichischem Wein und französischem Sekt ebenso gut schmecken.

Auch Ihr könnt Euch die Köstlichkeiten aus dem Hause Grüll bei einem Besuch ihres Ladens in der Neue Heimat Straße 13 in Grödig bei Salzburg schmecken lassen. Wenn Ihr den Fisch nicht mitnehmen wollt, könnt Ihr im dazugehörigen Bistro genau dieselben Fischspezialitäten kosten, wie sie uns vorgesetzt wurden. Ein echtes Fest für den Gaumen! Lasst Euch verführen von Fischen Hummer und Kaviar!
Grüll Fischspezialitäten
Neue Heimat Straße 13
5082 Grödig
Österreich
Ein weiterer Shopping Tipp für Salzburg sind die traditionellen Geschäfte in der Innenstadt.
Quelle: eigene Recherchen vor Ort auf freundliche Einladung von Tourismus Salzburg
Und hier könnt Ihr nachlesen, wie Elena Paschinger von Creativelena unseren Besuch erlebt hat:
(M)Eine Gourmetreise nach Salzburg: Zum Entrée gibt’s was Erlesenes
Gudrun Krinzinger berichtet in ihrem Blog reisebloggerin.at über
Das teuerste Lebensmittel der Welt
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Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Video: © Copyright Petar Fuchs, TravelWorldOnline