In der Steiermark Urlaub für Genießer machen
Auf unserem Steiermark Urlaub für Genießer haben wir nicht nur Produzenten von Schinken, Schokolade, Wein und Käse kennengelernt, sondern uns auch mit Erzeugnissen wie Essig und Kürbiskernöl aus der Steiermark befasst. In Weinbaugebieten Österreich Urlaub machen ist Genuss pur. Alltagsprodukte wie die genannten sind in der Steiermark ganz und gar nicht banal! Ihr glaubt nicht, welchen Kombinationen wir in den steirischen Küchen begegnet sind. Diese wollen wir Euch an dieser Stelle vorstellen. Lasst Euch entführen zu Geschmackserlebnissen aus Österreich. Vielleicht machen sie Euch ja ebenfalls Lust darauf, diese selbst einmal zu erleben.
Ein Essig der Extraklasse aus der Steiermark
Unser erster Stopp war die Produktionsstätte der Firma Gölles in der Steiermark, die alles vom Essig bis hin zu Obstbränden und Likören bis hin zu Whisky herstellt. Frau Herta Gölles, die Ehefrau des Firmengründers Alois Gölles, führt uns durch die Hallen, in denen der Essig heranreift. Sie erinnern eher an einen Weinkeller, wird der Apfel Balsam Essig doch mehrere Jahre in Fässern gereift.
„Je kleiner die Fässer, umso wertvoller der Inhalt“, erklärt sie uns. „Über die Zeit verdunstet ein Teil der Flüssigkeit und übrig bleibt ein Kondensat, dessen Geschmack einmalig ist.“ Alois Gölles hat vor Jahren den Apfel Balsam Essig erstmals hergestellt, der heute eines der wichtigsten Produkte des Erzeugers darstellt. „Mein Mann hat den normalen Essig nicht vertragen und so lange herum probiert, bis er diesen Essig produzierte“, erklärt uns Herta Gölles.
Wo der Essig wie Honig fließt
Dieses Produkt kann sich sehen lassen! Wir probieren verschieden lang gereifte Balsam Essigsorten und nähern uns langsam dem Top Produkt der Firma: einem Apfel Balsam Essig, der zwanzig Jahre lang im Fass reift, bis er eine fast zähflüssige Konsistenz erhält. Dieser Essig ist etwas ganz Besonderes und hat mit dem Essig aus dem Supermarkt gar nichts mehr zu tun. Fast wie Honig schmeckt er und tropft in dicken Tropfen auf unseren Probierlöffel.
„Diesen Essig kann man gut mit süßen Speisen kombinieren, z.B. auf Obstsalat oder Eis.“ Zu Schokolade schmeckt er besonders gut: Chocolatier Josef Zotter aus der Nachbarschaft hat damit eine eigene Schokoladensorte kreiert: Gölles Balsam Apfel, die einfach köstlich schmeckt. Wunderbar erfrischend umgibt dunkle Schokolade eine Füllung aus frischem und leicht säuerlichem Essig, zwei Geschmacksrichtungen, die sich hervorragend ergänzen. Das müsst Ihr einmal probieren!
Gölles stellt jedoch nicht nur Essigsorten her, sondern brennt außerdem Obstbrände aus dem Obst aus eigenem Anbau und von Obstbauern der Region: mit Marille, Zwetschgen, Himbeeren, und vielen anderen Obstsorten. Im Keller der Firma reifen diese Brände und Liköre in Glasflaschen heran, bis sie schließlich abgefüllt werden und in den Verkauf gelangen.
Alois Gölles hat sein Wissen über Essig und edelsaure Würze in einem Buch zusammen gefasst. Darin liefert er neben Hintergrundwissen über die 8000 Jahre alte Geschichte des Essigs und die Herstellung von Essig tolle Tipps. Du erfährst, was man mit seinen Essigsorten alles herstellen kann. Da gibt es Rezepte für Erdäpfelsalat, Salat von weißem und grünem Spargel und Rindfleischsalat, alte Rezepte für Sauce tyrolienne oder Saure Wurst, Rezeptideen, wie Essig Rindfleisch verfeinern kann oder Rezepte wie Forelle blau im Veltlinerfond, Alpenlachs mit Spinat oder Himbeeren „XA“.
Essigmanufaktur Gölles
Stang 52
A-8333 Riegersburg
Kürbiskernöl aus der Steiermark
Kernig ist er, wie das Öl, das er in seiner Jahrhunderte alten Ölmühle in Herbersdorf bei Stainz in der Steiermark presst: Gernot Becwar war fast vierzig Jahre lang Bürgermeister. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und übernahm nach seinem Ausstieg aus der Politik die vom Abriss bedrohte Ölmühle. Sie gehörte einst zum Schloss Herbersdorf. Dieses gibt es schon lange nicht mehr. Der 600 Jahre alte Gewölbekeller ist aber noch erhalten. Er wird heute von Gernot Becwar und seiner Frau Ulrike dazu genutzt, um Besuchern Kostproben ihr Kürbiskernöl aus der Steiermark anzubieten, sei es in einer „Eierspeis“ oder zusammen mit anderen Schilcherland Spezialitäten. „Ich musste mich erst einarbeiten in die Produktion von Kernöl“, sagt er. „Ich hatte davon keine Ahnung.“
Doch die kam, und offensichtlich ist er auch ein Marketing Genie, denn seine Ölmühle ist inzwischen in Film Dokumentationen in aller Welt vorgestellt worden, darunter von einem Filmteam aus Korea und den „Hairy Bikers“ aus England. Busladungen von Japanern, Engländern oder Genussreisenden aus Österreich und Deutschland geben sich ein Stelldichein in der Ölmühle Herbersdorf in der Steiermark. Wer will, kann im Keller sogar Literaturlesungen oder Kleinkunstvorstellungen besuchen.
Wo das Öl nach Nüssen schmeckt
Eines ist ein Besuch in der Ölmühle Herbersdorf auf jeden Fall: hochinteressant und ein Erlebnis besonderer Art. Gernot Becwar sprudelt geradezu über vor Ideen, wie man seine Heimat und deren Produkte bekannt machen kann, und auf sein Kernöl ist er stolz: „Welches Öl hat schon 0 Prozent Cholesterin“, lacht er. „Gesünder kann Öl kaum sein, oder?“
Er zeigt uns, wie die Kürbiskerne zwischen Mahlsteinen zerkleinert werden. Danach werden sie mit Salz und Wasser vermischt, das danach wieder heraus gepresst wird, um die Inhaltsstoffe vom Rest zu trennen. Danach wird die Masse geröstet, und das Kürbiskernöl erhält seinen Nussgeschmack. Anschließend presst man das Öl und übrig bleibt das gute Öl. Dieses verwendet man in der Steiermark nicht nur zum Braten oder Verfeinern von Salaten. Hier gibt man es über Eis oder Obst genauso wie zu pikanten Gerichten. Und auch da können wir nur sagen: es schmeckt!
Und dann kommt Gernot Becwar auf die Idee, uns mit dem „Flascherlzug“ nach Stainz zu schicken, wo wir die Nacht im Stainzerhof* verbringen. Dieser Bummelzug hält direkt an der Ölmühle und zuckelt gemütlich in einer Viertelstunde nach Stainz durch die Wiesenlandschaft des Schilcherlands. Seinen Namen erhielt der Zug „wegen des Wunderdoktors, der früher in Rachling praktizierte. Der Höllerhansl konnte angeblich aus dem Urin seiner Patienten Krankheiten erkennen, und so reisten sie aus allen Regionen an mit einem Flascherl im Gepäck.“
Auf den Spuren dieser Steirer, die eher wegen ihrer Überzeugung als wegen der Heilkräfte des Höllerhansl geheilt wurden, fahren wir so zu unserem Tagesziel, nach Stainz, wo ein weiterer unserer Genusstage in der Steiermark endet.
Ölmühle Herbersdorf
Herbersdorf 9
A-8510 Stainz
Essig in der Schokolade, Öl auf Eis – das sind einige der Kombinationen, die wir in der Steiermark entdeckt haben. Und die schmecken ausgezeichnet! Grund genug für Euch, auch einmal hierher zu fahren und sie vor Ort zu kosten?
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Quelle: Recherchen vor Ort mit Einladung von Genuss Reisen Österreich und Steiermark Tourismus
Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline