Battle Harbour Labrador City am Trans Labrador Highway Foto: Dru Kennedy
Der Trans Labrador Highway – eine ursprüngliche Wildnisstrecke im kanadischen Norden
Er ist vergleichbar mit so bekannten Wildnis Strecken wie dem Alaska Highway, dem Top of the World Highway oder dem Dempster Highway im Nordwesten Kanadas – der Trans Labrador Highway, der Baie Comeau in Quebec mit Labrador verbindet. Seit dem 5. Juli 2022 ist der Highway in seiner vollen Länge asphaltiert.
Der Name „Freedom Road“ und die Bedeutung für die Einwohner Labradors
Den Beinamen „Freedom Road“ erhielt der Highway übrigens von den Einwohnern Labradors, die damit erstmals eine Straßenverbindung in den südlichen Teil Kanadas nutzen können und nicht mehr auf die teuren Verbindungen per Schiff, Flugzeug oder Zug angewiesen sind. Bekannt ist der Abschnitt von Wabush an der Grenze zu Québec bis L’Anse-au-Clair auch unter dem Namen „Expedition 51°“.
Die Planung einer Reise auf dem Trans Labrador Highway – wichtige Aspekte
Die Fahrt über den Trans Labrador Highway ist ein Erlebnis, das gut geplant sein will, denn unterwegs gibt es nur wenige Tankstellen, Übernachtungsmöglichkeiten und Shoppinggelegenheiten. Und die Verbindung mit der Außenwelt über Handy, Fernsehen und Internet ist selten – wenn überhaupt – vorhanden. Wer sich für den Notfall absichern will, ist mit einem Satellitentelefon besser beraten als mit handelsüblichen Mobilfunkgeräten. Am besten jedoch bereitet man sich vor, wenn man immer frühzeitig den Tank wieder füllt, in jedem Lebensmittelladen für die nächsten Tage einkauft fürs Mittagspickinick und vielleicht sogar fürs Abendessen – je nachdem, wo man übernachten will. Luxus Resorts und exklusiv ausgestattete Unterkünfte gibt es an dieser Strecke nicht. Hier kommt es vor allem darauf an, nach der Fahrt durch die Wildnis ein Bett vorzufinden und ein herzhaftes und warmes Mahl serviert zu bekommen.
Unterkünfte entlang der Strecke – Bergbau- und Versorgungsorte
Die vorhandenen Unterkünfte befinden sich in den Ortschaften entlang des Trans Labrador Highway, die gegründet wurden, um die Bodenschätze der Region abzubauen oder um sich den Wasser- und damit den Energie-Reichtum – der Gegend nutzbar zu machen. Auf Schönheit wurde in diesen Orten wenig Wert gelegt. Es sind gewöhnlich Bergbau- und Versorgungsorte, die nicht das Ziel der Reise auf dem Trans Labrador Highway sein sollten, obwohl es auch dort Interessantes zu entdecken gibt. Nur sind dies meist keine Naturschönheiten, sondern die Ergebnisse menschlicher Aktivitäten mitten in der Wildnis, die aufgrund irgendwelcher wirtschaftlicher Überlegungen entstanden. Wirtschaftliches Engagement mitten in der Wildnis findet meist nur dann statt, wenn ausreichend Profit zu erwarten ist – wie zum Beispiel beim Abbau von reichen Bodenschätzen oder der Erzeugung von Energie wie in Churchill Falls.
Eine Reise auf dem Trans Labrador Highway – das Erlebnis der Einsamkeit
Eine Reise auf dem Trans Labrador Highway macht man um des Reisens willen, nicht um an einem bestimmten Ziel anzukommen. Die Strecke führt durch Tundra- und Taigagebiete und durch unendliche Weiten. Dort sind wilde Tiere häufiger als Menschen. So begegnet man auf der Fahrt über den Trans Labrador Highway nur selten anderen Fahrzeugen und Menschen. Das ist ein Erlebnis, das für die meisten Europäer eine völlig neue Erfahrung darstellt. Die Ausblicke auf endlose Weiten der Tundra sind atemberaubend. Genauso wie Ausblicke auf die Seen, unter denen der kreisrunde Lake Manicougan im Norden Quebecs nur einer von vielen ist.
Das Erlebnis der Einsamkeit macht eine Reise auf dem Trans Labrador Highway zu etwas Einzigartigem. Das vermitteln nur noch wenige Straßen der Welt. Sogar der Alaska Highway kann dieses Gefühl heute nicht mehr liefern, ist er doch im Sommer eine der Hauptzugangsstrecken nach Alaska. Wer also das Abenteuer Wildnis in der Unendlichkeit des kanadischen Nordens sucht, findet auf dem Trans Labrador Highway eine echte Alternative.
Kombiniere diese Route mit anderen Touren entlang der Ostküste Labradors und Neufundlands
Kombiniere den Trans Labrador Highway mit einer Tour entlang der Ostküste Labradors und durch die Insel Neufundland. Um teure Einweggebühren für die Automiete zu sparen, bietet sich ein Reisebeginn in Halifax in Nova Scotia an. Dort gibt man das Fahrzeug nach Reiseende auch wieder zurück.
Fragen und Antworten
Wie weit ist eine Fahrt auf dem Trans Labrador Highway von Baie Comeau nach Labrador City?
Eine Fahrt auf dem Trans Labrador Highway von Baie Comeau nach Labrador City erstreckt sich über eine Länge von 620 Kilometern. Die Dauer der Fahrt hängt vom Straßenzustand und der Fahrtgeschwindigkeit ab.
Gibt es auf dem Trans Labrador Highway Tankstellen und Einkaufsmöglichkeiten?
Ja, allerdings sind sie recht selten. Es ist wichtig, den Tank rechtzeitig wieder aufzufüllen und ausreichend Vorräte für unterwegs einzupacken.
Welche Besonderheiten gibt es auf dem Trans-Labrador-Highway zu sehen?
Auf dem Trans Labrador Highway gibt es viele endlose Weiten, tiefblaue Seen und unberührte Natur zu entdecken. Außerdem gibt es einige Bergbau- und Versorgungsorte, die einen Einblick in die Geschichte der Region geben. Unterwegs kommt man außerdem zum Red Bay National Historic Site, eine alte baskische Walfangstation aus dem 16. Jahrhundert. Diese gehört heute zum Weltkulturerbe. Die alte Fischersiedlung Battle Harbour stammt ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert und ist in den Sommermonaten ein Freilichtmuseum.
Wie bereite ich mich am besten auf eine Fahrt auf der Expedition 51° vor?
Es ist wichtig, ausreichend Verpflegung, Wasser und Benzin mitzunehmen, da Tankstellen und Einkaufsmöglichkeiten rar sind. Auch ein Satellitentelefon kann im Notfall hilfreich sein.
Kann ich die Fahrt auf der Freedom Road mit anderen Aktivitäten in der Region kombinieren?
Ja, eine Fahrt auf dem Trans-Labrador-Highway lässt sich gut mit einer Tour entlang der Ostküste Labradors oder durch die Insel Neufundland kombinieren. Es bietet sich an, die Reise in Halifax in Nova Scotia zu starten und das Fahrzeug nach Reiseende wieder zurückzugeben, um teure Einweggebühren zu sparen.
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Text: © Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline
Fotos: © Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline und Wikimedia Commons, Public Domain