Wir haben sie nicht bei perfektem Wetter besucht: die Düne von Bouctouche in New Brunswick, Kanada. Kein Sonnenschein, kein blauer Himmel, kein tiefblaues Meer bis zum Horizont. Kein einladendes Badewetter also. Stattdessen: Erste Regentropfen fallen. Der Wind vom Atlantik nimmt zu, bis er uns nach heroischen Versuchen, seinen Kräften zu widerstehen, schließlich doch vertreibt. Und die aufgepeitschten Wellen färben das Meer braun statt blau, wie wir es uns gewünscht hätten.
Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – spüren wir den rauen Charakter dieser Region. Die Düne von Bouctouche ist eine fast zehn Kilometer lange Sandbank vor der Bucht von Bouctouche in New Brunswick. Wind und Wellen haben sie über Jahrhunderte geschaffen. Also genau die Bedingungen, die wir bei unserem Besuch antreffen. Vielleicht können wir gerade deswegen die Schönheit dieser Landschaft so schätzen? Und verstehen besser, wie sie entstanden ist? Auf jeden Fall sind wir beeindruckt vom Ausblick vom Aussichtsturm, der sich beim Öko-Zentrum am Beginn der Düne erhebt. Von dort können wir den Sandstreifen fast bis zu seinem Ende in der Ferne überblicken.
Die Düne von Bouctouche
Bereits auf der Anfahrt hatten wir die Düne von Bouctouche als schmalen Streifen Land am Horizont hinter den Austernbänken erkennen können, in denen die Austernfischer ihre Erzeugnisse heranziehen. Wie flache Betten liegen die Schwimmplattformen zu Hunderten im bewegten Wasser, unter denen die Austern in doppelstöckigen Käfigen bis zu sieben Jahre lang wachsen und bis zur Ernte heranreifen. Je nach Jahreszeit und den Bedingungen werden diese einmal auf den Boden der Bucht abgesenkt oder umgedreht. So sollen sie die winterlichen Bedrohungen besser überstehen oder erneute Befruchtung verhindern.
Ein flaches Wasserfahrzeug dümpelt außerdem auf den aufgewühlten Wellen auf und ab und wartet auf ruhigeren Seegang, um seine Besitzer hinauszubringen in die Austernbänke. Wir folgen jedoch der Küstenstraße, der Rt. 475, die unweit des Pays de la Sagouine abzweigt und von da an entlang der Küste verläuft. Ab der kleinen Pension Au bord de la Baie führt sie entlang der Baie de Bouctouche immer mit Aussicht auf die Düne, die wir von hier ab im Blickfeld haben.
Schwer zu finden: die Düne von Bouctouche
Nur ein kleines Schild am Rande der Straße mit einem Reiher auf blauem Hintergrund, das leicht zu übersehen ist, weist auf die Düne von Bouctouche hin. Es heißt also aufpassen, wollen wir sie nicht verpassen. Von dort führt ein kurzer Weg zum kleinen Öko-Zentrum, in dem wir mehr darüber erfahren, wie die Düne entstanden ist, und darüber, wie die Fischer ihre Austern züchten in der Bucht. Im kleinen Besucherzentrum gibt es nicht viel mehr zu sehen. Eine freundliche Dame erklärt uns, dass wir den Brettersteg entlang wandern können, und sie empfiehlt uns, uns vom Aussichtsturm einen Überblick zu verschaffen, ein Tipp, den wir uns nicht zweimal geben lassen.
Von oben am schönsten
Die Aussicht von dort oben ist fantastisch. In zahlreichen Windungen und Kurven verläuft der Steg über der Sandbank vor allem auf der dem Land zugewandten Seite. „Der Boardwalk musste vor einigen Jahren erneuert werden, weil die Winterstürme ihn zerstört hatten,“ teilt uns die Dame im Besucherzentrum mit. „Daher hat man ihn etwas weiter vom Strand entfernt wieder aufgebaut.“ Keine schlechte Idee, wie wir finden, denn so bleibt der Sandstrand den Strandläufern vorbehalten, die lieber im Sand am Meer entlang laufen als auf dem erhöhten Weg, der zum größten Teil über dem Buschwerk und dem Salzgras verläuft, das auf der Düne wächst.
Boardwalk oder Sand?
Wegen des Wetters wählen wir die bequemere Version und machen einen Spaziergang auf dem Boardwalk. Immer wieder begegnen uns Jogger und Wanderer, die uns freundlich grüßen. Am Strand sehen wir außerdem Muschelsucher, die sich vom Wind nicht beeindrucken lassen und im Sand nach frisch angeschwemmten Muscheln Ausschau halten. Möwen kreischen, und ein Fischadler zieht seine Bahnen hoch über ihnen. Erst als die Regentropfen zunehmen, und der Wind immer stärker weht, drehen wir schließlich um. Ich bedauere es, dass wir hier nicht mehr Zeit verbringen können. Es ist eine faszinierende Landschaft, die uns auch trotz – oder gerade wegen – des rauen Wetters sehr beeindruckt hat.
Reiseorganisation:
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Anreise:
Anreise per Flug, Bus oder Bahn*. Air Canada, Condor und Icelandair fliegen von Deutschland aus verschiedene Flughäfen im Osten Kanadas an.
Mietwagen:
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Hotels:
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Quelle: eigene Recherchen vor Ort. Wir bedanken uns bei Tourism New Brunswick und der Canadian Tourism Commission für die freundliche Einladung zu dieser Reise. Unsere Meinung bleibt jedoch unsere eigene.
Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Was für eine herrliche Umgebung – da würde ich mich auch gerne mal in den Wind stellen!!
Das macht wirklich Spaß, Sabine. Das erfrischt und macht den Kopf frei für die Natur.
Dünenwanderungen sind klasse und wenn man diese dann noch mit einem kulinarischen Highlight verbinden kann, ist das fast schon paradiesisch!
Liebe Silke, lieber Thomas,
das stimmen wir Euch rundherum zu. Die Region von Bouctouche bietet sich dafür gut an.
Liebe Grüße,
Monika
Austernbänke und Strandwandern, ich glaube, es würde mir in New Brunswick gut gefallen. Soll ja kulinarisch einiges zu bieten haben.
Hallo Antje,
kulinarisch ist New Brunswick ein echtes Schatzkästchen, wenn Du weißt, wo. Und Hummer, Muscheln und Fisch solltest Du mögen. Davon gibt’s reichlich und eine köstliche Vielfalt.
Viele Grüße,
Monika