Vielleicht liegt es an ihrer Lage. Die Insel Newfoundland, Kanada, kann eine ganze Reihe von Entdeckern in ihrer Geschichte aufweisen. Nicht alle stammen von der Insel, einige haben sie selbst entdeckt. Aber es ist schon auffällig, dass wir immer wieder auf unternehmungslustige und mutige Abenteurer stoßen.
Auf unserer Reise durch Newfoundland, Kanada, begegnen wir solchen, die in unbekannte Regionen aufgebrochen sind. Drei davon wollen wir Euch hier vorstellen: Leif Erickson und seine Wikinger, Sir John Guy und Captain Bob Bartlett.

Die europäischen Entdecker in Newfoundland, Kanada – Leif Erickson und seine Wikinger
Eigentlich müsste eine Neufundland Reise am äußersten Nordostzipfel der Insel beginnen. Dort setzten die wagemutigen Wikinger erstmals ihre Füße auf kanadischen Boden. Sie waren von Grönland aus aufgebrochen, auf der Suche nach neuem Land. In diesem neuen Land wollten sie ihre gewohnte Lebensweise fortsetzen.
Sie hatten sich dafür wohl eine der unwirtlichsten Stellen der Insel ausgesucht. Sogar Helge Ingstad, der die Wikingersiedlung von L’Anse aux Meadows entdeckte, tat sich noch schwer mit dem Erreichen des Ortes.
Eine Straße gab es in den sechziger Jahren noch nicht in dieses Fischerdorf am Rande der Arktis. Es war ausschließlich per Boot zu erreichen. Ingstad musste seine Besucher auf dem Rücken von ihrem Boot an Land tragen. Ich frage mich oft, „Wie mag das wohl gewesen sein, als die Wikinger hierherkamen?“ Sicher noch viel schwieriger.
Jedenfalls errichteten sie eine kleine Siedlung aus Lehmhütten an der stürmischen Nordküste Newfoundlands. Sie richteten sich – wenn auch offenbar nur für ein paar Jahre – zumindest so gut ein, dass sie Eisen schmelzen konnten. Die Eisennägel der Wikinger sind der unschlagbare Beweis, dass sie es gewesen sein müssen. Sie haben sich in dieser Ecke von Newfoundland, Kanada, niedergelassen.

Sir John Guy – Besiedler Neufundlands
Entdecker ist vielleicht nicht das richtige Wort, denn eigentlich hat John Guy die Insel nicht entdeckt. Das war John Cabot. Dieser hatte auf Newfoundland, Kanada jedoch keine bleibenden Spuren hinterlassen. Einige Jahre später – im Jahr 1608 – beschloss John Guy, ein Händler aus Bristol, zusammen mit anderen Mitgliedern der Society of Merchant Venturers, die Insel im Sankt-Lorenz-Golf zu besiedeln.
Er wählte dafür Cuper’s Cove aus, das heutige Cupids, etwa eine Stunde nördlich von St. John’s, an einer geschützten Bucht gelegen. Seit einigen Jahren finden hier Ausgrabungen statt. Im Museum neben der Kirche des Ortes können wir die Fundstücke sehen, die die Archäologen bisher entdeckt haben.
John Guy übernahm für zwei Jahre, von 1610 bis 1611, den Posten des Gouverneurs in der kleinen Siedlung, die in dieser Zeit entstand. Er ließ die Gegend auskundschaften. Die 39 Kolonisten legten Äcker an und begannen, Feldfrüchte anzubauen. Heute können wir den Archäologen bei der Arbeit zusehen. Im Museum können wir uns über die Geschehnisse in der ältesten Siedlung Kanadas informieren.

Captain Bob Bartlett – Erforscher der Arktis
Robert „Bob“ Abram Bartlett wiederum war ein echter Entdecker und Forscher. Die Arktis faszinierte ihn sein Leben lang. Er war Kapitän der Roosevelt und brachte Commander Robert Peary durchs Packeis des gefrorenen Eismeers. Er kam bis auf etwa 150 Meilen (ca. 241 km) an den Nordpol heran.
Mit Peary in die Arktis
Obwohl er Peary auf den letzten Meilen zum Nordpol nicht begleitete, war Bartlett ein Held der Arktis. Mehrfach kehrte er dorthin zurück. Einmal rettete er die Männer der unglücklichen Karluk Expedition, deren Leiter sie im Stich ließ, und ging zusammen mit einem Inuit-Begleiter über das Packeis nach Wrangel Island und weiter nach Sibirien. Von Alaska aus startete er eine Rettungsaktion der zurückgelassenen Männer.
Retter der Crocker Land Expedition
Nur wenige Jahre später holte er die Überlebenden der Crocker Land Expedition aus der Arktis. Diese steckten dort vier Jahre lang im Eis fest. In seinem Elternhaus in Brigus, nur wenige Kilometer von Cupids entfernt, informieren wir uns über seine Geschichte und sein Leben.
Tiere aus der Arktis
Der Garten seines Elternhauses sah immer wieder einmal exotische Tiere aus der Arktis. Er brachte sie mit, um sie von Fachleuten erforschen zu lassen. Was wohl die Einwohner des Dorfes an der Küste von Newfoundland, Kanada, dazu sagten, als plötzlich ein Eisbär im Nachbargarten auftauchte?
Eines jedenfalls wurde uns klar auf unserer Reise durch Newfoundland, Kanada. Die Menschen, die hier leben, sind widerstandsfähig und bereit, sich den Elementen zu stellen. Und das müssen sie auch sein, denn das Leben auf „dem Felsen“ ist bis heute nicht einfach.
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Quelle Newfoundland Kanada: eigene Recherchen vor Ort. Wir bedanken uns auf jeden Fall für die freundliche Unterstützung durch die Tourismusbehörde. Unsere Meinung bleibt jedoch wie immer unsere eigene.
Text Newfoundland Kanada: © Copyright Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline