Wie entstanden die Weihnachtsmärkte in Deutschland?
Jedes Jahr wieder locken die Weihnachtsmärkte in Deutschland in der Adventszeit Besucher in eine Welt voller Düfte, Gewürzaromen, Lebkuchen und Getränken, die wärmen. Auch für uns sind Christkindlmärkte ein Ziel, das wir gerne ansteuern. Es gibt sie inzwischen in vielen Variationen.
Sie können traditionell sein. Aber es gibt auch Weihnachtsmärkte in Deutschland, die sich von den Üblichen abheben. Die kreativer sind. Nachhaltiger. Oder auch typisch für bestimmte Volksgruppen. Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie und wann die Weihnachtsmärkte in Deutschland entstanden?
Weihnachtsmärkte in Deutschland

Ursprünglich waren es Versorgungsmärkte und Messen
Dazu muss man weit in der Geschichte zurückgehen. Außerdem sind sich die Stimmen nicht darüber einig, welcher nun der älteste Weihnachtsmarkt in Deutschland ist. Es scheint jedoch so zu sein, dass diese im Raum Österreich und Deutschland entstanden. Mit den Daten nehmen es die Autoren allerdings nicht so genau.
Wien (Dezembermarkt 1296)
Schon 1296 erlaubte Herzog Albrecht I. in Wien einen Dezembermarkt – einer der frühesten Belege für Weihnachtsmärkte überhaupt. Der NDR verlegt den Beginn des Wiener „Wintermarkts“ dagegen auf das Jahr 1382. Die Tradition lebt heute auf den berühmten Wiener Adventsmärkten weiter, wie zum Beispiel am Rathausplatz.
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München (Nikolausmarkt ab 1310)
Der Münchner Christkindlmarkt auf dem Marienplatz blickt ebenfalls auf eine über 700-jährige Geschichte zurück. Er soll 1310 zum ersten Mal stattgefunden haben. Dieses Jahr wird oft genannt, aber es gibt Unsicherheit, ob schon tatsächlich ein Weihnachtsmarkt mit weihnachtlichem Charakter existierte oder ob es sich um gewerbliche Märkte handelte.
Manchmal heißt es, dass München eine Erlaubnis für einen „Nikolausmarkt“ erteilt wurde – aber genaue Aufzeichnungen darüber, wie der Markt aussah, fehlen. Besonders beliebt ist auf dem heutigen Markt auf jeden Fall die Kripperlmarkt-Tradition.
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Bautzen (Wenzelsmarkt ab 1384)
Der Bautzener Wenzelsmarkt gilt als der älteste urkundlich erwähnte Weihnachtsmarkt in Deutschland. Verschiedene Quellen nennen allerdings unterschiedliche Märkte als „älteste“, je nachdem wie man „Weihnachtsmarkt“ definiert (Versorgungsmarkt, Wintermarkt, reiner Weihnachtsmarkt etc.). Deswegen ist dieser ein echter Geheimtipp für Geschichtsfans. Er fand bereits im 14. Jahrhundert statt, ab ca. 1384.
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Dresden (Striezelmarkt 1434)
Den Striezelmarkt in Dresden hat man wahrscheinlich 1434 erstmals veranstaltet. Er ist auf jeden Fall legendär: Stollen, Schwibbögen sowie die große Pyramide machen ihn weltbekannt.
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Nürnberg (Christkindlesmarkt)
Ähnlich alt ist der Nürnberger Weihnachtsmarkt. Der Christkindlesmarkt in Nürnberg ist überdies einer der bekanntesten der Welt – berühmt für das Christkind, Lebkuchen und Holzspielzeug.
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Augsburg (Lebzeltermarkt)
Augsburgs Weihnachtsmarkt hat seinen Ursprung im mittelalterlichen Lebzeltermarkt. Heute lockt er beispielsweise mit der Engelsspiel-Tradition Besucher aus aller Welt.
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Weihnachtsmärkte in Österreich
- Weihnachtsmarkt im Schloss Hellbrunn
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Es gibt die Weihnachtsmärkte in Deutschland also schon seit Hunderten von Jahren. Die frühen Adventsmärkte dienten jedoch anderen Zwecken als die Adventsmärkte in Deutschland von heute. Bei diesen Wintermärkten ging es vor allem darum, die Bevölkerung mit allem zu versorgen, was sie für den Winter brauchten. Vergleichbar waren sie deshalb mit Verkaufsmessen. Diese gaben den Bürgern die Möglichkeit, Fleisch sowie andere Waren zu besorgen, die sie im Winter benötigten.

Fastenzeit vor Weihnachten
Bei diesen Märkten ging es – anders als bei Weihnachtsmärkten in Deutschland von heute – um die Versorgung. Denn die Zeit zwischen dem Martinstag und Weihnachten war in jener Zeit eine Fastenzeit. Am Tag des Hl. Martin schlug man sich noch einmal den Bauch gehörig voll, bevor man danach angeblich 40 Tage lang fastete. Genau wie vor Ostern.
Es gibt Quellen, die sagen, dass es vormals Fastenzeiten vor Weihnachten gab, aber nicht sicher, dass diese exakt 40 Tage dauerten oder unmittelbar nach dem Martinstag begannen. Evangelische und katholische Traditionen im Advent sind nachweislich unterschiedlich. Außerdem hat sich die Praxis stark regional unterschieden.
Trotzdem benötigten die Menschen für den Winter Nahrungsmittel. Diese konnten sie sich auf diesen Wintermärkten besorgen. Auch das Fleisch für die Feiertage kauften die Stadtbewohner jener Zeit auf diesen Märkten.
Die Weihnachtsmärkte in Deutschland im Mittelalter fanden in den Städten statt
Märkte waren im Mittelalter etwas Besonderes. Während die Menschen auf dem Land sich selbst versorgen konnten, sah dies bei Stadtbewohnern anders aus. Märkte durften nur abgehalten werden, wenn Rechte dafür existierten. Eng damit verbunden war das Stadtrecht. In den Städten des Mittelalters lebten vor allem Handwerker und Kaufleute. Ihre Aufgaben konzentrierten sich auf diese Bereiche.
Zudem fehlte ihnen in der Stadt gewöhnlich der Platz, um selbst Vieh zu züchten oder Gemüse anzubauen. Daher ermöglichten es die Landes- oder Stadtherren, zu bestimmten Zeiten im Jahr Märkte zu veranstalten. Dabei hatten die Stadtbewohner die Möglichkeit, Fleisch und Gemüsevorräte für den eigenen Verbrauch zu besorgen. Häufig boten diese Weihnachtsmärkte in Deutschland auch Gelegenheiten, um einen besonderen Tag zu verbringen.
Auf den Weihnachtsmärkten in Deutschland traten Gaukler auf und führten ihre Kunststücke vor. Bänkelsänger trugen ihre Lieder vor. Und natürlich gab es Spezereien, die die Bauern aus der Umgebung selbst herstellten. Wein und Gewürze gehörten ebenso dazu. Da war der Weg zum Grog oder Glühwein nicht mehr weit. Ganz ähnlich, wie wir es von Weihnachtsmärkten aus Deutschland heute kennen.
Weihnachtsmärkte als Einstimmung auf ein Weihnachtsfest des Bürgertums
Da war der Schritt zu den Weihnachtsmärkten in Deutschland, wie wir sie heute kennen, nicht mehr weit. Im 17. ebenso wie im 18. Jahrhundert entwickelte sich Weihnachten immer mehr zu einem Fest für die Familie. Man begann, einander zu beschenken. Spielzeug für Kinder tauchte auf den Weihnachtsmärkten in Deutschland auf.
Das Fasten in der Vorweihnachtszeit trat immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen schenkte man auf den Wintermärkten Gewürzweine aus. Auch die Spezialitäten der Region traten immer stärker in den Vordergrund. Die Dresdner Christstollen entstanden in jener Zeit.
Die ersten Krippen tauchten auf den Weihnachtsmärkten in Deutschland auf. Sie kamen ursprünglich aus Italien. Viele Krippen stellte man zunächst in Kirchen oder Privathäusern auf. Ob sie Teil von Marktständen wurden und wann genau, variiert sehr stark.
Weihnachtsmärkte in Deutschland in Krisenzeiten
Es gibt nur wenige Ausnahmen, in denen keine Weihnachtsmärkte in Deutschland stattfanden. Nur während des Zweiten Weltkriegs und der Zeit danach gab es kaum Märkte im Advent. In manchen Regionen wurden Märkte sogar im Krieg oder sehr bald danach (je nach lokalen Umständen) zumindest in reduzierter Form gehalten. Direkt nach dem Krieg, in den besetzten Zonen, war vieles schwierig, aber Märkte hat man (teilweise) wieder aufgenommen.
Auch während der Corona-Zeit entfielen die Märkte nur zu den Hoch-Zeiten der Pandemie. Obwohl die Umstellung der Energie Erzeugung nun die Menschen dazu zwingt, Strom zu sparen, finden die Märkte statt. Vielleicht mit Lichtern, die früher abgeschaltet werden als gewohnt. Oder mit Lampen, die Strom sparen. Ganz darauf verzichten wollen jedoch die wenigsten.
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Quelle Weihnachtsmärkte in Deutschland: eigene Recherchen teilweise mit Unterstützung örtlicher Tourismus Behörden. Unsere Meinung bleibt jedoch unsere eigene.
Text Weihnachtsmärkte in Deutschland: Monika Fuchs sowie TWO
Fotos Weihnachtsmärkte in Deutschland: Pixabay sowie Unsplash