Wiener Kaffeehaus – wo gibt’s das?

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Kaffee Einspänner

Ein typisches Wiener Kaffeehaus – wo findet man es?


Mit diesen Wien Reisetipps findest Du garantiert eines. Wir nehmen uns einen Tag Zeit für unsere Suche nach dem original Wiener Kaffeehaus und holen vorher und während unserer Kaffeehaustour durch Wien Tipps von unseren Freunden aus Österreich und auf Facebook ein. Wenn wir alle davon beherzigen würden, müssten wir Wochen in Wien unterwegs sein, und so beschränken wir uns auf ein paar. Es ist eine spannende Tour durch Wien, die wir uns da vorgenommen haben. Gibt es hier doch angeblich derzeit an die 1.100 Kaffeehäuser.

 

 

Schon bei unserem abendlichen Bummel von unserem Hotel Johann Strauss im 4. Bezirk in Richtung Karlsplatz sehen wir immer wieder kleine Kaffeehäuser, manche mit angeschlossenem Restaurant wie dem Café Leanback, wo nebenan – oder auch im Café – italienische Küche serviert wird. Ein paar Schritte weiter in Richtung Karlsplatz prangt wieder ein Schild „Café“ über einem Restaurant, aus dem es jedoch verdächtig nach griechischer Küche duftet. Ganz typisch sind sie beide nicht.

 

Kronleuchter im Kaffeehaus Frauenhuber
Kronleuchter im Kaffeehaus Frauenhuber

So geht’s zu in einem Wiener Kaffeehaus

Da wir aber an diesem Abend nicht mehr ins Stadtzentrum fahren wollen, machen wir Halt im Café Leanback und erhalten so unseren ersten Eindruck davon, was sich in einem Wiener Café so abspielt: drei elegant gekleidete Damen sitzen schön gestylt zusammen am Tisch, nippen an ihrem Kaffee und unterhalten sich über Gott und die Welt. Zwischendurch gesellt sich ein grauhaariger Herr zu ihnen, der mit seinem weißen, gut gepflegten Pferdeschwanz ein wenig an einen etwas zu kurz geratenen Karl Lagerfeld erinnert und begrüßt die Damen galant mit einem formvollendeten Handkuss.

 

 

Er ist offensichtlich Italiener, wie wir aus seiner charmanten Begrüßung heraushören können. Prall gefüllte Einkaufstaschen zeigen uns, was das Damentrio tagsüber gemacht hat – Shopping in der Innenstadt. Am Tisch neben ihnen lässt sich kurz nach uns eine freundliche Dame nieder, bestellt sich einen Tee – man trinkt also nicht nur Kaffee im Kaffeehaus – und scheint auf jemanden zu warten. Und tatsächlich kommt wenig später ein Mann ins Café und nimmt an ihrem Tisch Platz. Mit seinem eleganten Schal und einer etwas zerknautschten Tweed-Jacke erinnert er mich an einen Künstler. Beide lassen sich italienisches Essen von nebenan bringen und unterhalten sich lebhaft. Wir machen es uns in unseren bequemen Sesseln gemütlich und studieren die Menschen, die in diesem Café kommen und gehen.

 

Café Frauenhuber in Wien
Das älteste Wiener Kaffeehaus

Ein echtes Wiener Kaffeehaus – das Café Frauenhuber

Am nächsten Morgen fahren wir mit der U-Bahn ins Stadtzentrum am Stephansplatz, wo wir zunächst das Café Frauenhuber besuchen, das uns als echtes Wiener Kaffeehaus empfohlen wurde. Durch die Kärntner Straße gehen wir stadtauswärts, bis wir in der Himmelpfortgasse Wiens ältestes Kaffeehaus sehen. Ein großes Schild macht darauf aufmerksam, dass es das Café Frauenhuber bereits seit 1824 gibt. Das Haus kann sich rühmen, dass hier schon Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven die Gäste mit Tischmusik unterhielten.

Heute wirkt es mit seinen roten, etwas abgewetzten Plüsch-Sitzecken, den Kaffeehaustischen und dem schwarz-weiß gekleideten Ober, der seine Gäste noch mit „gnädige Frau“ oder „gnädiger Herr“ anspricht, genauso, wie man es sich in einem Wiener Kaffeehaus vorstellt. Und die Kaffeekarte liest sich so, wie ich sie erwartet habe: da gibt es neben einem großen und kleinen Braunen, einer Wiener Melange und einem Cappuccino auch so typische Wiener Kaffeekreationen wie einen Franziskaner (eine Wiener Melange mit viel Milch und Schlagobers), einen Einspänner (Mokka mit Schlagobers), einen Mozart Kaffee (großer Mokka mit Mozartlikör und Schlagobers), einen Maria Theresia (großer Mokka im Glas mit Marillenlikör und Schlagobers) oder einen Fiaker (großer Mokka mit Rum und Schlagobers).

Café Frauenhuber
Himmelpfortgasse 6
1010 Wien

 

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Café Central
Café Central

Touristisch geht’s zu im Café Central

Im Café Central in der Herrengasse 14 mit seinem wundervollen Deckengewölbe fühlen wir uns fast wie in einer Kathedrale des Kaffees. Hier haben sich schon Arthur Schnitzler, Sigmund Freud, Leo Trotzki oder Peter Altenberg wohlgefühlt. Letzterer hatte hier sogar seinen ständig für ihn reservierten Tisch, und heute wacht seine Statue am Kaffee-Eingang über das Geschehen in seinem Stamm-Café. Anders als im Café Frauenhuber müssen wir hier erst einmal darauf warten, dass uns ein Tisch zugewiesen wird. Der Andrang internationaler Touristen ist hier groß. Auch wenn’s ein wenig dauert, sind wir froh darüber, haben wir so doch eine gemütliche Ecke für uns und können das Geschehen im Café Central in aller Ruhe verfolgen.

Besonders einladend ist die Patisserie-Theke in der Mitte des Cafés, wo nicht nur Sachertorte, Zwetschgenkuchen oder Marillentorte locken. Fantasievolle Cremeschnitten mit Obst, Mohn oder Topfen verlocken uns ebenso. Wir bestellen uns eine Wiener Melange und einen Franziskaner und beobachten die ständig hereinströmenden Gäste aus aller Welt. Anders als im Café Frauenhuber ist das Publikum hier internationaler, und das Café ist bis auf den letzten Platz besetzt. Echte Kaffeehaus-Atmosphäre will hier trotz der beeindruckenden Architektur nicht aufkommen.

Café Central
Ecke Herrengasse / Strauchgasse
1010 Wien

 

Kaffee Einspänner
Ein Salon Einspänner im Café Central

Dieses Wiener Kaffeehaus ist unser Favorit: das Café Landtmann

Auch wenn wir nach zwei starken Kaffees schon recht aufgeputscht sind, schauen wir uns noch ein drittes und renommiertes Café an: das Landtmann Café am Universitätsring 4 in der Nähe des Burgtheaters. Hier treffen sich gerne Journalisten, und auch uns erscheint das Publikum wieder anders als in den beiden bisher besuchten Kaffeehäusern. Anzug mit Krawatte ist das beliebteste Kleidungsstück. Ob es sich bei deren Besitzern tatsächlich um Journalisten handelt, können wir nicht überprüfen, aber es fällt auf, dass geschäftsmäßig gekleidete Besucher eindeutig in der Überzahl sind.

Wir setzen uns in den Glas-verkleideten Vorbau und blicken auf die Fassade des Burgtheaters vor uns. Wie schon in den anderen beiden Kaffeehäusern gibt’s auch hier hauseigene Spezialitäten. Ich bestelle mir diesmal keinen Kaffee, sondern eine verführerische Mozart Schokolade: hausgemachte, sämig gerührte Trinkschokolade mit Schoko- und Pistaziensoße und – wie kann es anders sein – einer Mozartkugel dazu. Traumhaft! Petar probiert den wundervoll duftenden Apfelstrudel zu seiner Tasse DarjeelingTee. Dass in den Wiener Kaffeehäusern auch Tee und Schokolade ausgeschenkt wird, geht zurück auf die Ausweitung der Kaffeesiederkonzession durch Kaiserin Maria Theresia im Jahr 1752.

Café Landtmann
Universitätsring 4
1010 Wien

 

Apfelstrudel im Café Landtmann
Apfelstrudel im Café Landtmann

 

Eines hat uns unsere Tour durch drei Wiener Kaffeehäuser gezeigt: Sie sind sehr unterschiedlich und es macht Spaß, sich durch die diversen Spezialitäten der Kaffeehäuser durchzuprobieren. Wir können es kaum glauben, aber anfangs sollen die Wiener gar nicht so begeistert gewesen sein vom intensiven und bitteren Geschmack der Kaffeebohne. Erst als sie das daraus gebraute Getränk mit Milch verfeinerten, begann es ihnen zu munden, und aus der Wiener Melange entstand eine ganze Reihe leckerer Kaffeemischungen, die mit Fantasie zu immer neuen Kaffeekreationen weiter entwickelt wurden.

 

 

 


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Quelle: eigene Recherchen vor Ort

Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos:  © Copyright Monika und Petar Fuchs, TravelWorldOnline

Wiener Kaffeehaus – wo gibt’s das?

Monika Fuchs

Monika Fuchs und Petar Fuchs sind die Verfasser und Herausgeber des Slow Travel und Genuss Reiseblogs TravelWorldOnline Traveller. Sie veröffentlichen dieses Blog seit 2005. TravelWorldOnline ist online seit 2001. Ihre Themen sind Genuss Reisen und Weintourismus in aller Welt und Slow Travel. Monika Fuchs verbrachte während ihres Studiums einige Zeit in Nordamerika, wo sie - zum Teil gemeinsam mit Petar Fuchs - die USA und Kanada bereiste und ein Forschungsjahr in British Columbia verbrachte. Das verstärkte ihren Wissensdurst, den sie 6 Jahre lang als Abenteuer-Guide für Rotel Tours und danach 11 Jahre lang als Studienreiseleiterin für Studiosus Reisen in aller Welt zu stillen versuchte. Sie erweiterte ständig ihre Reiseregionen, aber trotzdem nagte die Neugier an ihr: "Was befindet sich hinter dem Horizont? Was gibt's in dieser Stadt noch zu entdecken? Welche Menschen sind hier interessant? Was isst man in dieser Region?" Auf diese Fragen sucht sie nun als freie Reisejournalistin (ihre Artikel erschienen u.a. in DIE ZEIT, 360° Kanada, 360° USA, etc.) , Reiseautorin und Reisebloggerin Antworten in vielen Ländern der Welt. Petar Fuchs produziert die Videos auf diesem Blog sowie auf YouTube. Monika Fuchs von TravelWorldOnline Traveller ist unter Deutschlands Top 50 Bloggerinnen 2021 Weitere Informationen über Monika und Petar Fuchs.

2 Gedanken zu „Wiener Kaffeehaus – wo gibt’s das?

    1. Mich machen Deine anderen Kaffeehaus Tips neugierig. Über das Café Hawelka habe ich bisher gemischte Reaktionen gelesen. Jetzt müssen wir es uns doch einmal anschauen.

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