Ballonmuseum Gersthofen – die Ballonfahrer von Augsburg

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Ballonfahrer im Ballonmuseum Gersthofen

Unseren Besuch im Ballonmuseum Gersthofen haben wir einem Zufall zu verdanken. Eigentlich waren wir wegen einer Ausstellung über Leonardo da Vinci (08.10.2022 – 29.01.2023) in diesem Museum. Der geniale Erfinder hatte bereits vor Hunderten von Jahren Fluggeräte und sogar Automobile entwickelt. Ihm war eine Ausstellung im Ballonmuseum im Augsburger Vorort Gersthofen gewidmet, die wir uns anschauen wollten. Dann zog uns jedoch die Geschichte der Ballonfahrer und der Ballonfahrten so in ihren Bann, dass wir Stunden in diesem Museum verbrachten. Bei einem Rundgang erfährt man, wie faszinierend die Entwicklung der Ballonfahrt ist.

 

 

Das Ballonmuseum Gersthofen

Im Zentrum von Gersthofen, einem Nachbarort von Augsburg, steht gegenüber dem City Center ein Wasserturm. Darin und in einem Anbau der Stadtbibliothek nebenan befindet sich Deutschlands Ballonmuseum. Der Turm war bei unserem Besuch zwar geschlossen. Trotzdem erfuhren wir, wie sich die Ballonfahrt seit den Flugversuchen der Brüder Mongolfier im Jahr 1783 bis ins 20. Jahrhundert entwickelte. Fliegen ist schon seit Hunderten von Jahren ein Traum der Menschheit. Während Leonardo da Vinci daran dachte, den Menschen Flügel zu verpassen, kamen einige Jahrhunderte später die Mongolfiers auf die Idee, Ballone mit Gas zu füllen. Diese sollten Menschen in Gondeln oder später in Körben in die Lüfte tragen.

 

Ballon "Erdlieb" im Ballonmuseum Gersthofen
Ballon „Erdlieb“ im Ballonmuseum Gersthofen

Ein Spaziergang durch die Geschichte der Ballonfahrt im Ballonmuseum Gersthofen

Am besten beginnt man den Rundgang durchs Museum im zweiten Stock. Nach einem kurzen Film spazieren wir um den Ballon „Erdlieb“ des Ballonfahrers Baron von Lütgendorf herum. Der Ballon hängt mit seiner Gondel m Zentrum des Museums. Den Spottnamen erhielt der Ballon von Lütgendorfs allerdings, weil er nicht fliegen wollte. Der Hofrat des Hauses Thurn und Taxis wollte dem Ballonfahrer Jean-Pierre Blanchard nacheifern und Deutschlands erster Luftsegler werden. Mit seinem Vorhaben scheiterte er jedoch kläglich, weil seine Gondolfiere partout nicht in die Lüfte steigen wollte. Von Lütgendorfs Vorbild Blanchard war da erfolgreicher. Ihm gelang 1785 die Überquerung des Ärmelkanals mit einem Gasballon.

 

 

Ballonfahren – ein Spektakel des Adels

Dass Ballonfahren zunächst ein Vergnügen des Adels war, zeigt nicht nur die Gondolfiere von Lütgendorfs im Ballonmuseum Gersthofen. Auf Bildern jener Zeit sieht man, wie der Adel sich in Gondeln verlustierte, die durch die Lüfte schwebten. Auf den Festen des Hofs machten sich die Ballons prächtig als Unterhaltung, mit der die Gastgeber ihre Gäste beeindrucken wollten.

 

Ballonmanie im Ballonmuseum Gersthofen
Ballonfans richteten ihre Wohnung mit Ballonen ein

Ballonmanie

Die Begeisterung fürs Ballonfahren führte zu einer Ballonmanie. Das zeigt die Einrichtung einer Wohnung im Ballonmuseum Gersthofen. Die Leidenschaft für den Ballonsport reichte bis in die Wohnungen der Ballonfans. Möbel zeugten von ihrer Schwärmerei fürs Ballonfahren. Kronleuchter hingen an Ballonen. Sogar Wandgemälde entstanden, auf denen sie ihren Enthusiasmus für den Ballonsport zeigten. Man aß aus Tellern und Geschirr, auf denen Ballone in die Lüfte schwebten.

 

Breitling Orbiter 3 - Erdumrundung im Ballon
Breitling Orbiter 3 – Erdumrundung im Ballon – im Ballonmuseum Gersthofen

Ballonfahrer wollen höher und weiter

Den Ballonfahrern reichte das Spektakel an Adelshöfen jedoch nicht. Sie wollten mit ihren Ballons weiter und höher als je zuvor in die Lüfte steigen. Dafür entwickelten sie die Technik ihrer Luftfahrzeuge weiter. Schneiderinnen wurden zu Spezialistinnen für die Herstellung von Ballonen. Die Entfernungen, die mit einem Ballon zurückgelegt werden können, boten immer neue Ziele an.

Die Überquerung des Ärmelkanals von Blanchard war da nur der Anfang. Es folgten die Alpen, der Atlantik, die Arktis und schließlich die Umrundung der Erde im Ballon. Diese gelang erst 1999. Damals umrundeten der Schweizer Bertrand Piccard und der Brite Brian Jones die Erde nach 21 Tagen. Ihr Ballon, der „Breitling Orbiter 3“, hatte mit den ersten Ballonen der Montgolfiers und Blanchards jedoch nicht mehr viel zu tun. In der Zwischenzeit hatten sich die Ballone weiter entwickelt. Neue Materialien hat man ebenso getestet, wie neue Gase eingesetzt. So waren Rekorde möglich geworden, die auch die Menschen von heute noch beeindrucken.

 

Ballonkorb
Ballonkorb im Ballonmuseum Gersthofen

Ballone im Dienste der Wissenschaft, des Militärs und des Sports

Dienten die ersten Ballone zunächst dem Vergnügen des Adels und später des Volks auf Volksfesten, setzte man sie später auch für andere Zwecke ein. Sie ermöglichten der Wissenschaft die Erforschung neuer Dimensionen. Das Wetter konnte man genauer vorhersagen, als man Unterschiede in Temperaturen und Windstärken in den Höhen messen konnte. Durch den Aufstieg in immer größere Höhen gewann die Wissenschaft Erkenntnisse über den Aufbau der Atmosphäre, den Magnetismus und die Anziehungskraft der Erde.

Ballone nutzte man bereits Ende des 18. Jahrhunderts bei der Schlacht von Pleurus, um die Bewegungen des Feindes zu beobachten. Für den Einsatz im Krieg waren Ballone allerdings erst interessant, als man Luftschiffe steuern konnte. Ballonfahrer waren berühmt. Um ihre Zuschauer zu unterhalten, verbanden sie ihre Ballonfahrten mit Sporteinlagen. Je waghalsiger, je lieber. Absprünge aus dem Ballon mit dem Fallschirm gehörten dazu. Dabei taten sich oft auch die Ehefrauen der Ballonfahrer hervor. Marie-Madeleine Blanchard, Elisa Garnerin oder Wilhelmine Reichard waren nur einige von ihnen.

Ballonmuseum Gersthofen

Bahnhofstraße 12
86368 Gersthofen
Telefon 0821/2491-0
Telefax 0821/2491-509

 

Öffnungszeiten

Montag: geschlossen

Dienstag, Mittwoch: 13–17 Uhr
Donnerstag: 10–18 Uhr
Freitag: 13–17 Uhr
Samstag und Sonntag: 10–17 Uhr
Feiertage: 10 – 17 Uhr
Geschlossen: 24., 25., 31.12., Geöffnet: 01.01.2023

Reiseorganisation:

Parken am Flughafen

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Anreise zum Ballonmuseum Gersthofen:

Anreise per Flug, Bus oder Bahn*. Nächster internationaler Flughafen ist München. Möglich ist außerdem die Anreise per Bahn oder Bus nach Augsburg.

Mietwagen:

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Hotels in Gersthofen:

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Ballonmuseum Gersthofen
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Kennst Du überdies:

Quelle: eigene Recherchen vor Ort

Text: Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline
Fotos: Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline
Video: Petar Fuchs sowie TravelWorldOnline

Ballonmuseum Gersthofen – die Ballonfahrer von Augsburg

Monika Fuchs

Monika Fuchs und Petar Fuchs sind die Verfasser und Herausgeber des Slow Travel und Genuss Reiseblogs TravelWorldOnline Traveller. Sie veröffentlichen dieses Blog seit 2005. TravelWorldOnline ist online seit 2001. Ihre Themen sind Genuss Reisen und Weintourismus in aller Welt und Slow Travel. Monika Fuchs verbrachte während ihres Studiums einige Zeit in Nordamerika, wo sie – zum Teil gemeinsam mit Petar Fuchs – die USA und Kanada bereiste und ein Forschungsjahr in British Columbia verbrachte. Das verstärkte ihren Wissensdurst, den sie 6 Jahre lang als Abenteuer-Guide für Rotel Tours und danach 11 Jahre lang als Studienreiseleiterin für Studiosus Reisen in aller Welt zu stillen versuchte. Sie erweiterte ständig ihre Reiseregionen, aber trotzdem nagte die Neugier an ihr: „Was befindet sich hinter dem Horizont? Was gibt's in dieser Stadt noch zu entdecken? Welche Menschen sind hier interessant? Was isst man in dieser Region?“ Auf diese Fragen sucht sie nun als freie Reisejournalistin (ihre Artikel erschienen u. a. in DIE ZEIT, 360° Kanada, 360° USA, etc.), Reiseautorin und Reisebloggerin Antworten in vielen Ländern der Welt. Petar Fuchs produziert die Videos auf diesem Blog sowie auf YouTube. Monika Fuchs von TravelWorldOnline ist unter Deutschlands Top 50 Bloggerinnen 2021 Weitere Informationen über Monika und Petar Fuchs. Empfehlungen auf LinkedIn von Touristikern Weitere Empfehlungen von Kooperationspartnern und Touristikern Berufserfahrung Monika