Süßes Radovljica in Slowenien! So zweideutig, wie sich das anhört, ist es auch. Einerseits ist die Kleinstadt Radovljica im Nordwesten Sloweniens ein süßer, kleiner Ort. Er liegt unterhalb des Triglav Massivs. Der Triglav National Park ist in einer Viertelstunde mit dem Auto zu erreichen. Sein mittelalterlicher Stadtkern ist noch gut erhalten. Sogar so gut, dass an einer Hauswand noch der Pranger steht. Allerdings machte es die Stadt den Übeltätern leicht. Der Pranger ist eine bequeme Bank, auf der sie es sich gemütlich machen konnten. Süß, oder?
Süßes Radovljica mit mittelalterlichem Stadtkern
Neben den Einrichtungen der mittelalterlichen Justiz gibt es im Zentrum der Altstadt einiges zu entdecken. Hübsche Bürgerhäuser, die teilweise restauriert wurden. Anderen sieht man die sozialistische Vergangenheit noch an. Sie vervollständigen allerdings gerade wegen ihres verwitterten Charmes den Eindruck einer historisch gewachsenen Stadt. Verblasste Fresken an einem Haus, verblichene Wandmalereien an einem anderen. Diese wechseln sich Außerdem ab mit prachtvollen Herrenhäusern, deren barocke Fassaden der Altstadt ein prunkvolles Aussehen verleihen.
Radovljicas Altstadt lässt mein Fotografenherz höher schlagen. In einer Ecke gibt es einen malerischen Brunnen. Daneben ragt eine alte Laterne von einer Hausecke in die Straße hinein. Gegenüber zeugen Barockfenster – restauriert oder von den Jahren mitgenommen – vom Zahn der Zeit, der an ihnen nagt. Weiterhin reizen nett dekorierte Tore und Fenster dazu, auf den Auslöser zu drücken. Daher empfehle ich jedem Fotografen, sich Radovljicas Altstadt nicht entgehen zu lassen.
Schlösser, Herrenhäuser, Kirchen, prachtvolle Bürgerhäuser und ländliche Volkskunst – das ist Radovljica. Die Stadt bietet aber noch mehr.
Radovljica – die Stadt der Bienen
Die Bezeichnung „Süßes Radovljica“ verdient der Ort unter anderem auch deswegen, weil man hier schon seit Jahrhunderten Honigbienen züchtet. Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert spielte die Imkerei eine große Rolle. Daher hat man ihr sogar ein eigenes Museum eingerichtet. Im prachtvollsten Barockpalast am Stadtplatz befindet sich das Bienenmuseum der Stadt. Dort erfahren wir mehr über die Erfindungen kluger Imker aus dem Ort. Einer von ihnen erfand den doppelstöckigen Bienenstock. Der nächste spezialisierte sich auf die Zucht von Königinnen. Ein weiterer entwickelte Bienenstöcke, wie wir sie in Kanada im Dachgarten des Royal York Hotel gesehen haben. Kein Wunder also, dass das Bienenmuseum zur meistbesuchten Attraktion im Ort wurde.
Neben diesen Erfindungen könnt Ihr im Bienenmuseum einen lebenden Bienenschwarm bei seiner Arbeit zuschauen. In Radovljica wird die Graue Carniolabiene gezüchtet, eine heimische Bienenart. Uns hat besonders die Königin fasziniert, die von den Arbeiterinnen hofiert wurde. Gut gefallen haben uns außerdem die hübschen Holztafeln, mit denen man die Bienenstöcke schmückt. Slowenische Volkskunst vom Feinsten! Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch im Bienenmuseum, wenn Ihr mehr über die Region und ihre Produkte erfahren wollt.
Süß ist Radovljica auch wegen der Lebkuchen
Nur wenige Schritte vom Bienenmuseum entfernt befindet sich das Lectar Museum. Dabei handelt es sich um ein Wirtshaus der gleichnamigen Familie. Schon seit 500 Jahren besteht dieses Gasthaus. In dessen Küche verwendet man außerdem vor allem Produkte aus der Umgebung. Die Speisen des Restaurants konnten wir zwar nicht testen. Stattdessen bewies uns der Wirt seine Gastfreundschaft mit einem Stamperl Honiglikör, der wie flüssiges Gold die Kehle hinabrann. Mit seiner Mundharmonika setzte er noch ein Stück Lokalkolorit drauf, indem er uns eines der Lieder der Avsenik-Brüder vorspielte. Am meisten jedoch beeindruckte er mich mit seiner Version eines fahrenden Zuges.
Eine weitere Überraschung wartete im Keller des historischen Gebäudes auf uns. Dort betreibt die Familie eine traditionelle Lebzelterei. In der hauseigenen Backstube entstehen die Lebkuchen, die Mädchen aus dem Ort in liebevoller Detailarbeit verzieren. Mit filigraner Zuckerglasur, einem winzigen Spiegel und selbst gemachten Zuckerblumen verzieren sie Lebkuchenherzen. Süßes Radovljica, das so seinem Namen alle Ehre macht!
Süßes Festival in Radovljica
Wollt Ihr noch mehr Süßes aus Radovljica? Und ja, das gibt es! Jedes Jahr Mitte April wird das Schokoladen-Festival gefeiert. Dabei handelt es sich um die größte Schokoladen-Veranstaltung in Slowenien mit Verkostungen und einer Schokoladenmesse. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm für alle Altersgruppen.
Reiseorganisation:
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Anreise:
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Mietwagen:
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Hotels:
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Wohnmobil:
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Quelle: eigene Recherchen vor Ort. Wir bedanken uns bei Best Press Story für die Unterstützung dieser Reise. Unsere Meinung bleibt wie immer unsere eigene.
Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Video: © Copyright Petar Fuchs, TravelWorldOnline
Hallo Monika und Petar,
es ist immer wieder schön eure Berichte zu lesen. Ich selbst bin gebürtige Slovenin und fahre jedes Jahr in meine Heimat, darum finde ich es besonders interessant, wörüber Ihr alles berichtet. Natürlich finde andere Sehenswürdigkeiten genauso interessant, aber Heimat bleibt Heimat. Vieles kannte ich noch gar nicht, wie zum Beispiel, dass der Lebkuchen aus Radovljica kommt. Ich lerne immer was neues über meine Heimat dazu. Vielen Dank dafür
Ich wünsche Euch schöne Adventzeit.
Angela Drengenburg
Liebe Angela,
oh, das freut mich sehr, dass wir sogar Dir als gebürtiger Slowenin Tipps geben können. Wir sind seid ein paar Jahren echte Fans Deines Heimatlandes geworden und waren seitdem schon mehrfach dort auf Reisen. Die Lebkuchen von Radovljica haben uns besonders gut gefallen, weil man dort zuschauen kann, wie sie entstehen. Die Damen in der Manufaktur sind echte Könner beim Verzieren.
Auch Dir eine schöne Adventszeit.
Liebe Grüße,
Monika und Petar
Wie immer, so genussvoll was und wie ihr eure Reise beschreibt und bebildert :-)
Echte Genussreisetipps eben :-)
Herzlichen Dank, liebe Katja. Es freut uns, wenn es Dir gefällt.
Also Lebkuchenherzen sind zwar nicht so mein Ding aber hey, im April zum Schokoladenfestival klingt sehr spannend und lecker. Das schreib ich mir gleich auf meine Liste und als fulltime traveller wird sich sicher mal der richtige Zeitpunkt ergeben.
Danke dafür
Lebkuchen gibt’s bei uns auch nicht oft. Was mir besonders gut gefallen hat, war, mit wieviel Kreativität die Frauen aus dem Ort sie verziert haben. Das ist eine mühselige Arbeit, die viel Geduld erfordert.
Und ich habe immer gedacht, die Lebkuchen sind so deutsch. Wieder was gelernt. Das mit dem Schokoladenfestival muss ich mir auf jeden Fall merken. Hört sich sehr verlockend an.
Liebe Grüße
Daniela
Hallo Daniela,
Seit wir auf kulinarischen Spuren in der Welt unterwegs sind, werden wir auch immer wieder von solchen Dingen überrascht. Mich erstaunt immer wieder, wie weit kulinarische Spezialitäten sich in der Welt verbreiten, und was man dann dort aus ihnen macht. Das ist wirklich eine spannende Sache.
Liebe Grüße,
Monika
Super toller Bericht! :) Ich bin total baff, dass es ein Schokoladenfestival gibt. Da muss ich unbedingt hin!! :D
Liebe Grüße
Janet
Das wäre auch was für mich. Schokolade reizt mich – leider – immer :)
Liebe Grüße,
Monika
Kannte ich gar nicht. Klingt interessant und werde ich mir unbedingt merken. Danke für deinen Beitrag
Für uns gehörte Radovljica auch zu den Orten, von denen wir vorher nicht ahnten, was uns dort erwartet. Ein Abstecher dorthin lohnt auf jeden Fall.
Liebe Monika,
danke dir, dass du mir wieder einmal einen mir bisher vollkommen unbekannten Ort schmackhaft gemacht hast:)
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
das ging uns genauso :) Wir kannten Radovljica auch nicht und waren überrascht, was er alles zu bieten hat. Ein Abstecher dorthin lohnt sich.
Liebe Grüße,
Monika