Texel in Nordholland
Schon vom Festland aus macht die Texel Insel der Schafe in den Niederlanden neugierig. Ein Abstecher zum Deich zwischen Den Oever und Oosterland in Nordholland gibt uns bereits einen Vorgeschmack auf das, was uns auf der Insel erwartet. Vom Deich sehen wir unser Reiseziel in Holland am Horizont. Ein schmaler Streifen Land unterbricht den Blick hinaus aufs Meer. Während wir erste Eindrücke sammeln, beobachtet uns ein Mutterschaf mit ihrem Lamm. Die beiden fressen gemächlich das frische Grün, das auf dem Deich wächst. Neugierig schauen sie uns zu, wie wir erste Fotos von der Insel machen. Ab und zu kommt ein „Mäh“ über ihre Lippen. Trotzdem dauert es nicht lange, bis sie sich wieder dem Fressen widmen. Erst nach einiger Zeit trollen sie sich und suchen schmackhaftere Weideplätze. Ein Hinweis für uns, unsere Reise fortzusetzen.
Im Hafen von Den Helder fahren wir schließlich an Bord der Fähre. Die Überfahrt nach Texel Insel der Schafe dauert kaum zwanzig Minuten. Auch auf der Insel sind die Entfernungen gering. Nur fünf Minuten dauert die Fahrt von der Fährstation nach Den Burg, dem Hauptort der Insel. Bereits auf diesem kurzen Stück Weg wird deutlich, dass hier Landwirtschaft und Viehzucht eine große Rolle spielen.

Texel Insel der Schafe
„Wir haben gut 13.000 Einwohner auf der Insel, aber circa 16.000 Schafe„, bestätigt uns Arnold am nächsten Morgen. „Im Frühjahr kommen dazu noch Tausende von Lämmern.“ Wir sind unterwegs auf einer Rundfahrt durch die Insel. Dabei kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Arnold hat sich uns als Bauer vorgestellt. Wir merken jedoch schnell, dass mehr hinter seiner einfachen Fassade steckt, als er auf den ersten Blick preisgibt. Er ist Vorsitzender der Bauern-Vereinigung von Texel. Gleichzeitig gehörte ihm das luxuriöse Boutique Hotel Texel, in dem wir eine Nacht verbringen. Heute führt dies seine Tochter.
Texel Fakt: Nicht nur die Schafe auf Texel heißen „Texelaars“. So nennt man auch die Inselbewohner.

Außerdem interessiert Arnold sich sehr für Wasserwirtschaft. Kein Wunder, besteht ein großer Teil der Insel doch aus Poldern. Das ist Land hinter dem Deich, das unter Meeresniveau liegt. Es wird entwässert durch Kanäle, die das Wasser durch oder über den Deich ins Meer leiten. Früher geschah das mit Windmühlen, von denen wir auf unserer Rundfahrt noch einige sehen. Heute macht man das mit elektrischen Pumpen.

Auf den Poldern bei Den Burg sehen wir auch die ersten Schafe. Viele von ihnen haben bereits Lämmer. Auf dieser Weide sehen wir außerdem eine der Schafscheunen. Sie sind typisch für Texel. Die Scheunen sehen aus wie halbierte Bauernhäuser. Dabei bietet die „abgeschnittene“ Seite den Schafen Schutz vor dem Wind, der oft von der Nordsee weht.
Eine Insel, die alles bietet
„Texel Insel der Schafe – und Kühe, und Agrarbauern“, lacht Arnold, als wir unsere Fahrt fortsetzen. Wir sind eingeladen bei einem Viehzüchter, der uns seinen selbst entwickelten Stall zeigen will. Auf dem Weg dorthin erzählt uns Arnold, dass kein Bauer auf der Insel nur Schafe oder Rinder züchtet. „Hier wird viel angebaut: von Saatkartoffeln über Obstbäume bis hin zu Spargel und Wein bekommen wir alles von der Insel. Sogar Bier wird auf Texel gebraut.“
Texel ist Holland im Kleinen. Es gibt fast nichts, was man vom Festland holen muss. Stattdessen liefern die Bauern aus Texel ihre Produkte aufs Festland. Schafe aus Texel sind weltbekannt und werden sogar in Australien geschätzt. Wer dort einen Texeler Schafbock für die Zucht besitzt, ist stolz darauf.
Smarte Bauern auf Texel
Ein Rinderzüchter mit glücklichen Kühen
Dass Texel nicht nur eine Insel der Schafe ist, merken auch wir recht schnell. Hier leben außerdem smarte Bauern, die ihre Heimat auf kluge Art nutzen. Wie sie das schaffen, erleben wir bei unserem Besuch bei einem jungen Rinderzüchter. Er hat gerade seinen neuen Stall fertiggestellt, den er uns zeigt. Er ist stolz darauf, hat er ihn doch selbst entwickelt. Dabei legt er besonderen Wert auf das Wohlbefinden seiner Rinder. Anders als die Viehställe, die ich bisher kenne, laufen hier die Rinder frei in einer großen Halle herum. Während unseres Besuchs hat er gerade Hilfe von Saisonarbeitern. Seinen Kühen werden die Hufe beschnitten.

Dies geschieht ganz sanft, indem sie in einer Wiege hochgehoben werden. Nach dem Beschneiden der Hufe laufen sie sofort wieder frei durch ihre Halle. Auch der Melkvorgang ist gut durchdacht. Milchkühe müssen regelmäßig gemolken werden, sonst ist der Druck der Milch unangenehm. In diesem Stall kommen die Milchkühe freiwillig in die automatischen Melkstationen. Sobald der Druck im Euter zu groß wird, kommen sie aus freiem Willen zu den Melkvorrichtungen, an denen die Milch vollautomatisch gemolken wird. Glückliche Kühe!
Faszinierend finde ich außerdem, dass der gesamte Betrieb vom Bauern alleine unterhalten wird. Normalerweise arbeitet er ohne Hilfskräfte auf seinem Hof. Viele Prozesse hat er in seinem Stall automatisiert. So wird Mist und Gülle automatisch ins Nachbargebäude transportiert, wo er es vermischt und Dünger für seine Felder erzeugt. Ein smarter Bauer eben!

Ein Schafzüchter als Geburtshelfer
Er ist nicht der einzige findige Bauer, den wir bei unserem Besuch in Texel treffen. Am Nachmittag sind wir zu Gast auf dem Schafbauernhof von Hans Witte. Dieser besitzt etwa 500 Schafe verschiedener Rassen. Im Frühjahr herrscht Hochbetrieb auf seinem Hof. Dann bringen die Schafe ihre Lämmer zur Welt. An die Tausend sind es pro Saison. Einige Arten tun dies auf den Weiden. Bei empfindlicheren Arten holt er die trächtigen Mutterschafe in den Hof, wo die Lämmer geschützt vor den Elementen die ersten Wochen ihres Lebens verbringen.
Zunächst führt er uns zu einem Gehege. Dort holt er seine drei Schäferhunde, die im Nu eine Herde Schafe heran treiben. Auf Zuruf führen die Hunde jeden Befehl aus, den der Schafzüchter ihnen antrainiert hat. Ein faszinierendes Schauspiel!
Noch spannender ist dann allerdings die Geburt von Zwillingsschafen im Stall. Während einige Besucher noch mit Lammetjes knuffelen – dem Kuscheln mit Lämmern – beschäftigt sind, erklärt uns Hans, warum die Mutterschafe in den Stall geholt werden. Plötzlich unterbricht er seinen Vortrag und zieht eine der Schafmütter zu sich. „Sie bekommt gleich ihr Lamm“, erklärt er mit kurzem Blick zu uns. Dann konzentriert sich sein Blick jedoch auf das trächtige Mutterschaf. Mit ein paar Handgriffen sorgt er dafür, dass die Geburt glatt verläuft, und im Nu liegt der neue Erdenbewohner vor uns im Heu.

Köstlicher Käse von Texeler Schafen, Ziegen und Rindern
Die Milch von Texeler Schafen, Ziegen und Rindern verarbeitet Anton Witte in seiner Käserei Wezenspyk in Den Burg zu köstlichem Käse. Dabei ist er bei der Herstellung recht erfinderisch. Seine Käsesorten würzt er mit Senfkörnern, Salzastern, Kräutern und Bockshornklee. Wer will, kann an einer Führung durch die Käserei teilnehmen. Eine solche wird von Dienstag bis Freitag um 14.00 Uhr angeboten. Mit anschließender Verkostung! Wer nicht die Zeit dafür hat, kann dem Käsemacher durch eine Glasscheibe beim Herstellungsprozess zuschauen. Im Laden gibt’s die preisgekrönten Käsesorten frisch zu kaufen. Oder man probiert ihn im Hofcafé.

Woolness im Boutique Hotel Texel
Dass Texel Insel der Schafe und smarter Bauern ist, haben wir in den zwei Tagen unseres Inselaufenthaltes auf eindrucksvolle Weise gesehen. Das macht die Insel auf jeden Fall zu einem tollen Reiseziel für Genießer. Ein ganz besonderes Highlight bietet schließlich das Boutique Hotel Texel*, in dem wir eine Nacht verbringen. In einer gemütlichen Holzhütte im Garten des Hotels kann man eine ganz besondere Wellness-Behandlung erleben. Dort wird man in natürliche Schafwolle eingewickelt. Diese enthält Lanolin. Reibt man Naturwolle zwischen den Fingern, merkt man rasch, dass diese fetthaltig ist. Dieses Fett ist gut für die Haut. Nach einer Woolness-Behandlung wird die Haut ganz weich. Petar hat es getestet und schwärmt noch heute von der angenehmen Wärme, die ihn rasch wegdriften ließ.

Die Texelaner wissen ihre Erzeugnisse zu nutzen und sind dabei sehr erfinderisch. Ein sympathischer Menschenschlag, der den Aufenthalt auf Texel zu einem spannenden Erlebnis macht.
Du reist gern mit dem Wohnmobil nach Texel Insel der Schafe?
- Willst Du ein Wohnmobil mieten? Dann findest Du hier Informationen und eine Auswahl an Buchungsmöglichkeiten. Miete ein Wohnmobil oder einen Camper in Deiner Nähe hier. Oder übernachtest Du lieber im Dachzelt auf dem Auto? Auch die Übernachtung im Camping Zelt ist möglich.
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Texel Campingplatz
Es gibt mehrere Campingplätze auf Texel:
- Camping Loodsmansduin in Den Hoorn
- Camping Kogerstrand in De Koog
- Camping De Shelter in De Koog
- Camping De Krim in De Cocksdorp
- Dort kannst Du nach einem Tagesausflug gut in einem Dutch Oven auf dem tragbaren Grill oder vielleicht auch auf dem Lagerfeuer Dein Abendessen zubereiten. Dutch Oven Zubehör findest Du hier.
Weitere Reisetipps für die Texel Insel der Schafe:
Reiseorganisation:
Parken am Flughafen
Hier kannst du deinen Parkplatz am Flughafen reservieren.
Anreise nach Texel Insel der Schafe
Anreise per Flug, Bus oder Bahn*. KLM und Lufthansa fliegen nach Amsterdam. Von dort geht es mit Zug und Bus bis zur Fährstation in Den Helder. Wir sind mit dem Auto bis Den Helder gereist und von dort mit der Fähre übergesetzt auf die Insel. Nimmst Du Dir gern mehr Zeit für die Anreise? Dann empfehlen wir eine Kombination mit einem Roadtrip durch die Hansestädte in Holland.
Mietwagen:
Günstige Mietwagen – schnell und einfach buchen!*
Schafbauernhof (Schapenboerderij)
Pontweg 77
Den Burg
Tel. 06 44926046
Schafbauernhof und Käserei Wezenspyk
Hoornderweg 29
Den Burg
Unterkünfte auf Texel Insel der Schafe:
Hotels, Apartments und andere Unterkünfte auf Texel* könnt Ihr zudem über unseren Partner booking.com unter diesem Link buchen.

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Quelle für Texel Insel der Schafe : eigene Recherchen vor Ort. Wir bedanken uns außerdem beim VVV Texel und bei forvision für die freundliche Unterstützung dieser Reise. Unsere Meinung bleibt jedoch unsere eigene.
Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline