Alte fränkische Küche – das ist gut essen in Franken
Die fränkische Küche schmeckt köstlich. Sie ist vielfältig. Das liegt unter anderem daran, dass die Gerichte regional sind. In der Bierregion gibt es andere fränkische Spezialitäten als in der Weinregion Frankens. Gerade das macht eine Reise durch dieses Gebiet so interessant. Daher empfehlen wir, bei einer Tour durch Franken unbedingt auch in die Kochtöpfe zu blicken. Besser gesagt, plant ausreichend Zeit für Besuche in Gasthäusern, Restaurants, Vinotheken, Brauereien, Biergärten und sonstigen Orten ein, an denen man fraenkische Kueche serviert. Euer Gaumen wird es euch auf jeden Fall danken.
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Fränkische Wurstspezialitäten
Fleisch und Wurst sollte man mögen, wenn man die fränkische Küche kennenlernen will – denn die gehören hier zu den traditionellen Spezialitäten dazu. Wer kennt sie nicht, die Nürnberger Bratwürste? Aber wusstet Ihr, dass es da große Unterschiede gibt? Die meisten fränkischen Bratwürste werden aus Schweinefleisch hergestellt, gewürzt mit Salz und Pfeffer und – das macht sie besonders – mit Majoran. Diese Art der Wurstherstellung stammt ursprünglich aus der Ansbacher Gegend. In der Region um Kulmbach hingegen fügt man den Bratwürsten noch ein Großteil Kalbfleisch dazu.
Drei im Weggla sind typisch fränkisch
Je nach Gebiet werden die fränkischen Bratwürste unterschiedlich serviert. In Nürnberg gibt es sie, wenn man sie am Stand kauft, in einem Brötchen oder wie man auf Fränkisch sagt, in einem „Weckla“, mit mittelscharfem oder scharfem Senf. Am besten verlangst Du „Drei im Weggla“. Dein Gegenüber weiß garantiert, worum es sich handelt. Verlangst Du eine „Geknickte“, dann bekommst Du eine halbierte Bratwurst im Brötchen. So passt sie besser in die Brötchengröße. Süßer Senf oder Ketchup sind verpönt bei Traditionalisten, stehen aber meist zur Auswahl. Bestellt man sie im Restaurant, können bis zu sechs Bratwürste samt Beilagen aufgetragen werden, abhängig von der Länge der Würste, die sich je nach Region unterscheidet.
Saure Zipfel
Du kannst sie auch als „Saure Zipfel“ bekommen. Dafür lässt man die Bratwürste etwa 20 Minuten lang in einem sauren Sud aus Essigwasser mit Zwiebelringen, Salz und Pfeffer, in Scheiben geschnittenen gelben Rüben, Lorbeerblatt und Wacholderbeeren ziehen. Serviert werden sie meist mit Sauerkraut wie diese im Freilichtmuseum Bad Windsheim. In Bad Kissingen servierte man sie uns außerdem in einer Weinstube.
Fränkische Brotzeit Spezialitäten
Alte Fränkische Küche zeigt sich auch bei der Brotzeit
Viel Wurst und Käse gibt’s zu einer fränkischen Brotzeit. Diesen Brotzeitteller mit Leberwurst, Schinken, Fleischwurst und Käsescheiben dekoriert mit Essiggurken hat man uns in der Brauerei Döbler in Bad Windsheim serviert.
Typisch für die fränkische Küche sind die vielfältigen Wurst- und Schinkensorten, die man am besten zusammen mit einem frisch gebrauten Glas Bier probiert. Auf einem Brotzeitteller erhält man gewöhnlich die lokalen Wurstspezialitäten und Schinkensorten mit Leberwurst, Fleisch- oder Stadtwurst, Schinken, Griebenschmalz, Käsesorten sowie Essiggurken wie auf diesem Teller. Dazu gibt es frisches Bauernbrot oder Roggenbrot. Dass das auch anders aussehen kann, zeigt man uns zum Beispiel in der Weinregion bei Miltenberg.
Brotzeit Spezialitäten zum Wein aus der fränkischen Küche
Auch zum Wein gibt’s eine Häckerbrotzeit mit fränkischen Brotzeit Spezialitäten.
Daneben serviert man dort jedoch noch andere Spezialitäten, die typisch sind für die fränkische Küche im Weinland. Dazu gehört z.B. der Zwiebelblotz oder Zwiebelblooz. Gelesen habe ich auch Zwiebelblootz. In der Rhöner Gegend nennt man es außerdem Plooz. Die Schreibweisen ebenso wie die Aussprache variieren. Dabei handelt es sich um einen Zwiebelkuchen, der wie eine Pizza aussieht.
Eine andere Spezialität aus der fränkischen Küche des Weinlands, die man uns in einer Häckerwirtschaft zum Wein serviert hat, war ein Ghäckbrot mit Zwiebeln. Dabei handelt es sich um ein Brot mit Bratwurstbrät. Dazu gibt’s gehackte Zwiebeln.
Fränkische Küche mit Fleisch
Typisch Würzburg – Fränkisches Schäufele mit Klößen
Wer kennt sie nicht, die Fleischspezialitäten aus Franken? Am typischsten ist wohl das „Schäufele“, die Schweineschulter, die wegen ihrer Form so genannt wird. Hungrig solltest Du allerdings sein. Ebenso wie Du Fleisch mögen solltest. Denn ein Schäufele ist eine große Portion.
Oder der fränkische Sauerbraten mit Blaukraut, der seinen charakteristischen Geschmack durch einen Lebkuchen erhält, der als Soßenbinder verwendet wird. Dazu gibt’s Kartoffelknödel. Wer’s noch deftiger mag, für den ist sicher eine fränkische Schlachtschüssel mit Blut- und Leberwurst auf Sauerkraut das Richtige. Typisch für die fränkische Küche sind außerdem Rouladen, die man in Franken mit Wirsing serviert.
Auch die Genussregion Oberfranken hat Rezepte mit Tradition
Stechbrühe
Eines davon ist die Stechbrühe. Dabei handelt es sich um eine Wurstsuppe aus der Bamberger Gegend. Es ist eine Blutsuppe, die man an Schlachtfesten zubereitet. Dann serviert man sie mit Klößen.
Ziebeleskäs aus Bamberg
Eine andere Spezialität aus Bamberg ist der Ziebeleskäs. Bekannt ist er ebenfalls als Weißer Käse. Es ist Quark, der mit feingehackten Zwiebeln vermischt ist. Diesen gibt’s häufig als Beilage zu einer Brotzeit oder auf einem Schinkenteller.
Fränkische Spezialitäten zum Wein
Spargelgerichte
Im Weinland am Main zeigt sich die fränkische Küche von ihrer eleganten Seite. In einer Vinothek in einem der Weinorte am Main servierte man uns im Frühjahr ein köstliches Spargelmenü mit Spargelcremesuppe als Vorspeise.
Als Zwischengang gab’s Grünen Spargel mit Garnelen.
Der Hauptgang war ein Schweinefilet mit Spargel, Sauce Hollandaise und Bratkartoffeln.
Fränkische Spezialitäten mit Fisch
Wer gar keine Lust auf die Fleischgerichte Frankens hat, für den bieten sich Fischgerichte an, wie der Zander auf Gemüsebett im Foto unten. Diesen haben wir im Freilandmuseum in Bad Windsheim genossen.
Zander
Aischgründer Karpfen gebacken auf fränkische Art
Typischer ist allerdings der Karpfen, ist doch vor allem das Tal der Aisch zwischen Bad Windsheim und Neustadt a.d. Aisch als Karpfenland bekannt. In den Teichen züchten man hier schon seit Jahrhunderten die Fische. Im Karpfenmuseum von Neustadt erfährt man daher alles über die Geschichte, auf die die Karpfenzucht in dieser Region Frankens zurückblicken kann. Natürlich serviert man in den Restaurants der Gegend Karpfen auf traditionelle Art. Wer’s selbst mal probieren will, sollte sich allerdings dessen bewusst sein, dass Karpfen hier nur in den Herbst- und Wintermonaten (den Monaten mit „r“) auf dem Speiseplan stehen.
lngreisch – neben dem gebackenen Karpfen in Franken
Im Aischgrund ebenso wie im Nürnberger Raum findet man außerdem Ingreisch. Diese Spezialität ist regional und wird vor allem in Karpfenrestaurants serviert. Dabei handelt es sich um den Rogen (Samenzellen) der Karpfen. Früher hat man auch die Eingeweide des Karpfens dafür verwendet. Das sieht man inzwischen nur noch selten. Rogen paniert man mit Milch und bäckt ihn in Fett aus. Dann reicht man ihn zu Salat.
Fränkische Spezialitäten süß
Natürlich geht auch in der fränkischen Küche nichts ohne süße Spezialitäten. Allerdings sind die eher saisonal.
Nürnberger Spezialitäten – Elisenlebkuchen
Zur Weihnachtszeit geht nichts über die Elisenlebkuchen aus Nürnberg. Die gehören auf jeden Gabentisch.
Küchla aus der fränkischen Küche
Auch die zweite fränkische Spezialität aus der süßen Ecke gibt’s nur zu bestimmten Zeiten im Jahr. Die Küchla bäckt man im Herbst und zur Faschingszeit im Schmalz aus. Damit schlemmt man noch einmal richtig, bevor die Fastenzeiten beginnen. (Früher fastete man außerdem in der Zeit vor Weihnachten.) Mit Puderzucker bestreut schmecken sie am besten, wenn sie noch warm sind.
Fränkische Küche aus Forchheim – Urrädla aus Franken
Eine Spezialität aus der Region Forchheim und der fränkischen Schweiz sind Urrädla. Sie sind ebenfalls bekannt als Breida Küchla, Braada Küchla oder Dürra Küchla. Dabei handelt es sich um ein dünnes Schmalzgebäck aus Eigelb, Sauerrahm und Mehl. Den dünnen Teig bäckt man in Butterschmalz aus. Traditionell serviert man die Urrädla zu Familienfeiern und Festtagen.
Fränkische Küche ist variantenreich
Auf unseren Reisen durch Franken haben wir fränkische Spezialitäten genossen, die zeigen wie vielfältig die Küche Frankens ist. Dabei gibt es durchaus Unterschiede je nach Region. In der Bierregion um Schweinfurt und Bad Windsheim gab’s alte fränkische Küche mit deftiger Brotzeit und mit vielen Fleischgerichten. Das fränkische Weinland punktet dagegen mit feinen Gerichten wie dem Spargelessen, dessen Speisen mir bis heute das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Es lohnt sich, nicht nur in den Gaststuben und Restaurants zu essen. Auch die Häckerwirtschaften und Vinotheken in der Weinregion trumpfen mit Köstlichkeiten auf, die den Gaumen erfreuen. Eine Reise durch Franken ist auf jeden Fall eine Tour durchs Schlaraffenland. Genießer können Leckerbissen probieren, die typisch sind für die Region.
Was gibt’s in Franken noch zu entdecken?
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Quelle Fraenkische Kueche : Recherchen sowie Kostproben vor Ort. Unsere Meinung bleibt auf jeden Fall unsere eigene.
Text Fraenkische Kueche: © Copyright Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline
Foto Fraenkische Kueche: © Copyright von Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline. Außerdem enthält der Artikel Fotos von Wikimedia Commons gemeinfrei.
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