Erzgebirgische Volkskunst: Holzkunst & Weihnachtsdeko

Erzgebirgische Volkskunst: Handgemachte Holzkunst aus dem Erzgebirge erleben

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Erzgebirgische Volkskunst ist eine traditionsreiche Handwerkskunst aus dem Erzgebirge, die vor allem für handgefertigte Holzfiguren wie Nussknacker, Räuchermännchen und Schwibbögen bekannt ist. Besonders zur Weihnachtszeit ist sie beliebt – als Dekoration oder Geschenkidee.

 

Erzgebirgische Volkskunst – Handwerkskunst mit Geschichte

Hersteller von Erzgebirge Volkskunst wie Schwibbögen, Pyramiden, Räuchermännern, Nussknackern und anderen Holzfiguren haben in Sachsen Tradition. Anders ausgedrückt, die Region in Sachsen ist bekannt für die erzgebirgische Holzkunst und ihr Kunsthandwerk.

Diese gehören entlang der Grenze zu Tschechien zu Weihnachten. Inzwischen findet man diese Folk Art jedoch auch an Ostern, Geburtstagen und Jubiläen. Wir besuchen Holzschnitzer in Sachsen und erfahren mehr über ihre Arbeit und die Tradition.

 

 

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Von Bergleuten zur Holzkunst: Wie die Tradition im Erzgebirge entstand

Schon im 16. Jahrhundert nutzten Bergleute ihre Freizeit oder Zeiten der Arbeitslosigkeit dazu, das Holz der Region zu bearbeiten. Mit Holzschnitzarbeiten verdienten sich die Holzbildhauer im Erzgebirge ein Zusatzeinkommen. Abgesehen davon gab es Bergleute, die ganz auf die Produktion von Bergmannsfiguren, Schwibbögen, Weihnachtsbergen, Buckelbergwerken oder Nussknackern umstiegen.

Was erzgebirgische Volkskunst so besonders macht

Später kamen andere Handwerkszweige hinzu. Dazu zählen zum Beispiel die Klöppelei oder die Glasbläserei. Es gibt übrigens Handwerker im Erzgebirge, die ihren Beruf bereits in achter Generation ausüben. Die Arbeit wird oft vom Vater auf den Sohn weitergegeben. Erzgebirgische Volkskunst hat eine lange Tradition.

Wir haben uns daher auf die Suche gemacht nach Holzschnitzern, Klöpplerinnen, Holzbildhauern und Kunsthandwerkern im Erzgebirge. Daraus entstand eine Rundreise, die Einblick in das Leben im Erzgebirge liefert. Eine Reise, die nicht nur in der Adventszeit spannend ist.

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Seiffen – Das Herz der erzgebirgischen Holzkunst

Weihnachtsengel

Wir beginnen unsere Reise zu den Erzgebirge Volkskunst Herstellern in Grünhainichen,. Dort befindet sich die Manufaktur Wendt & Kühn. Grete Wendt gründete 1915 dieses Unternehmen. Zusammen mit „Olly“ Sommer (spätere Wendt) kreiert sie die Engelsfiguren, die den Erfolg der Holzmanufaktur begründen. Das Lächeln der Engel erobert seitdem die Weihnachtswelt.

Inspiriert von Märchen entwirft Grete Wendt danach Märchenfiguren. Aschenbrödel, der Rattenfänger von Hameln und andere Märchenhelden gehören zum Repertoire der Manufaktur. Inzwischen stellen die Figuren auch moderne Themen dar. Am besten gefällt mir dabei die Idee vom Engel, der auf Reisen geht. Am beliebtesten sind jedoch die Engelfiguren. In Grünhainichen kannst Du das ganze Jahr über den Laden der Manufaktur besuchen.

Wendt & Kühn-Welt
in Grünhainichen

Chemnitzer Straße 40
09579 Grünhainichen

Tel. 0049 37294/ 86 128

Die Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen sind von Montag bis Sonntag in der Zeit von 10.00 bis 17.00 Uhr.

24. Dezember: 10 bis 13 Uhr
25. 12.: geschlossen
26. Dezember: geschlossen
27. bis 30. Dezember: 10 bis 17 Uhr
Silvester: 10 bis 13 Uhr
01. Januar: geschlossen

Wendt & Kühn-Figurenwelt in Seiffen

Hauptstraße 97
09548 Seiffen

Tel. 0049 37362/ 87 80

Die Figurenwelt in Seiffen ist von Montag bis Sonntag in der Zeit von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

24. Dezember: 10 bis 13 Uhr
25. 12.: geschlossen
26. Dezember bis 30. Dezember: 10 bis 17 Uhr
Silvester: 10  bis 13 Uhr
01. Januar: geschlossen

 

Engel mit Tulpen erzgebirge volkskunst hersteller erzgebirgische volkskunst seiffen
Engel mit Tulpen

 

Wo kann man erzgebirgische Volkskunst kaufen?

Regionale Läden & Werkstätten vor Ort

  • Wendt & Kühne Figurenwelt in Seiffen
  • Ladengeschäft Kontrastreich in Seiffen
  • Zum Weihrichkarzl in Sehmatal
  • Wiesenthaler Klöpplstub in Oberwiesenthal

Online-Shops für authentische Holzkunst

Woran erkenne ich echte erzgebirgische Handarbeit?

Echte erzgebirgische Handarbeit erkennt man an liebevollen Details und dem Qualitätssiegel „Echt Erzgebirge – Holzkunst mit Herz“. Beim Besuch einer Werkstatt in Seiffen zeigte uns der Schnitzer, wie viel Geduld in jeder Figur steckt. Handgeschnitzte Gesichter, sauber verleimte Teile und natürliche Farben sind klare Hinweise auf Originalität.

Maschinell gefertigte Produkte wirken oft grober und uniform. Wer auf regionale Herkunft und Zertifikate achtet, geht sicher. Besonders authentisch wirkt es, wenn die Stücke aus kleinen Familienbetrieben stammen – dort lebt die Tradition weiter. Wer einmal zuschaut, wie ein Räuchermännchen entsteht, sieht sofort den Unterschied zur Massenware.

 

Übernachtungstipp: Wir übernachten während unserer Reise zwei Tage im Landhotel Kreuztanne* (Anzeige). Dieses liegt einige Kilometer außerhalb von Sayda auf einer Anhöhe im Wald. Suchst Du ein Hotel abseits vom Adventstrubel in Seiffen, dann bist Du hier richtig. Statt von Autoverkehr und Getümmel auf Adventsmärkten gestört zu werden, genießen wir die Aussicht auf Hügel und vereiste Bäume am Morgen.

 

 

Typische Produkte erzgebirgischer Holzkunst: Schwibbogen, Nussknacker & Co.

Traditionelle Holzkunst im Erzgebirge beim Reifendreher

Seiffen ist nicht umsonst als Spielzeugstadt bekannt. An diesem Ort ließen sich viele Erzgebirge Volkskunst Hersteller nieder. Traditionelle Holzkunst aus dem Erzgebirge findest Du hier an jeder Ecke. Abgesehen von der Figurenwelt von Wendt & Kühn gibt’s noch anderes in Seiffen zu entdecken. Wir verbringen deswegen einen ganzen Tag bei den Handwerkern von Seiffen und Umgebung.

Im Freilichtmuseum Seiffen besuchen wir zuerst den Reifendreher. Zunächst können wir uns unter seinem Beruf nichts vorstellen. Wir wissen nur, dass er einer der Erzgebirge Volkskunst Hersteller  ist. In seiner Werkstatt wird jedoch schnell klar, was er macht. Sie befindet sich in einem Haus aus dem 18. Jahrhundert.

Dieses steht neben einem Wasserteich auf dem Museum. Wasserkraft betreibt also die Maschinen seiner Drechslerei. Mit einem Griff in die Riemen steuert er deren Geschwindigkeit, hält sie an oder bringt die Räder wieder zum Laufen.

Auf Metallhalterungen sind Holzreifen gespannt, die er schleift, einkerbt oder poliert. Was zunächst wie ein Vorgehen ohne Plan aussieht, erweist sich als geniales Handwerk. Nach einiger Zeit nimmt er die Holzreifen von der Maschine und legt sie danach vor sich auf den Tisch. Noch immer ist nicht klar, was das werden soll.

Dann jedoch nimmt er ein Messer und beginnt die Holzreifen zu spalten. „Das ist Fichtenholz“, erklärt er. „Das ist das einzige Holz, das man einfach mit dem Messer teilen kann. Jedes andere Holz muss gesägt werden.“

Dann schneidet er mit geübten Händen eine ganze Herde von Elefanten aus dem Holzreifen. Einen nach dem anderen. „Jedes davon ist ein Unikat“, meint er. „Ich schneide nach Augenmaß. Da kommt es schon vor, dass sie von unterschiedlicher Dicke sind.

Freilichtmuseum mit Reifendrehwerk

Hauptstraße 203
09548 Seiffen

 

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Die Bergkirche Seiffen

Erzgebirgische Volkskunst, das sind Schwibbögen. Kaum ein Motiv taucht öfter in den Schwibbögen im Erzgebirge auf als die Bergkirche in Seiffen. Schwibbögen sind inzwischen als Weihnachtsdekoration beliebter als Christbäume. Das ist zumindest der Eindruck, den wir bei unseren Fahrten durch die Städte der Region bekommen.

Viele der Bergbaustädte sind an den steilen Hängen des Erzgebirges entstanden. Daher liegen die Wohnhäuser häufig übereinander und geben den Blick frei auf festlich geschmückte Fenster. Wir sehen Häuser, in denen jedes Fenster seinen eigenen Schwibbogen (oder auch zwei) hat.

Das schafft ein Weihnachtsambiente in den Orten der Region. Ganze Städte zeigen die Bergkirche Seiffen in ihren Fenstern. Auch im Restaurant unseres Hotels im Wald von Sayda entdecken wir sie.

Bergkirche Seiffen

Deutschneudorfer Str. 4
09548 Kurort Seiffen

 

Besuch beim Holzschnitzer – So entsteht ein echtes Kunstwerk

Wegen der großen Menschenansammlung vor der Kirche fahren wir weiter zu unserem nächsten Ziel. Ein paar Kilometer außerhalb von Seiffen befindet sich die Werkstatt von Markus Füchtner, einem der Erzgebirge Volkskunst Hersteller . Er fertigt bereits in achter Generation Figuren aus Holz. Seine Vorfahren waren Zimmerleute. Als solche arbeiteten sie im Sommer auf dem Bau. Im Winter waren sie dagegen arbeitslos.

Diese Werkzeuge nutzt ein traditioneller Schnitzer

Statt zu klagen, machten sie die Not zur Tugend. Schnitzmesser und Drechseleisen sorgten schließlich für den Unterhalt der Familie. Daher verwundert es nicht, dass Wilhelm Füchtner – der Ur-Ur-Ur-Großvater von Markus Füchtner – als Schöpfer der Seiffener Nussknacker gilt.

Markus Füchtner geht jedoch auch mit der Zeit. Statt nur Nussknacker zu machen, nimmt er außerdem Auftragsarbeiten an.

So steht zum Beispiel eine kleine Armee von Deko-Figuren in seiner Werkstatt, die aufs Verpacken wartet. „Ein Auftrag von Disneyland Paris, den wir inzwischen seit mehreren Jahren erhalten“, erklärt unser Gastgeber. „Die dienen dort als Tischdekoration bei der Jahresschlussfeier. Nach dem Abend dürfen die Gäste diese Figuren als Souvenirs mitnehmen.“

 

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Die Nussknacker und weitere Holzfiguren von Markus Füchtner kannst Du in seinem Laden in Seiffen entdecken:

Ladengeschäft Kontrastreich

Hauptstraße 4
09548 Kurort Seiffen

 

 

Du reist gern mit dem Wohnmobil?

 

Typische Figuren der erzgebirgischen Volkskunst

Nussknacker, Räuchermännchen & Co. – Klassiker mit Charakter

Noch mehr Nussknacker sehen wir anschließend im Nussknackermuseum in Neuhausen. Dieses Museum entstand aus der Sammelleidenschaft von Jürgen Löschner. Er begeisterte sich für erzgebirgisches Handwerk und die Werke der Erzgebirge Volkskunst Hersteller.

Daher begann er 1966 damit, Nussknacker zu sammeln. Erst die grimmigen Typen, die die heimische Obrigkeit und deren Söldner auf die Schippe nahmen. Der älteste Seiffener Nussknacker aus dem Jahr 1870 ist ebenso darunter wie die frühesten Nussknacker aus der Schweiz. Dann die moderneren, die das einfache Volk darstellen. Schließlich die exotischen, die Cowboys, Comic-Helden oder Caballeros aus Mexiko verkörpern. Mehr als 5000 Nussknacker gibt es inzwischen in Neuhausen zu bewundern.

Selbstverständlich findest Du im Museum außerdem den größten Nussknacker der Welt (10,10 Meter). Mit Haselnüssen oder Walnüssen ist dieser jedoch überfordert. Er knackt lieber Kokosnüsse. Auch den kleinsten Nussknacker der Welt findest Du im Museum. Bei 4,9 Millimeter Höhe muss man allerdings nach Nüssen suchen, die dieser knacken kann.

Nussknackermuseum

Bahnhofstr. 20-24
09544 Neuhausen

 

 

Der längste Tisch der Welt - erzgebirgische Volkskunst
Der längste Tisch der Welt – erzgebirgische Volkskunst

 

Beim Sauensäger von Blockhausen – Moderne Motive und Neuinterpretationen der Tradition

Ganz anders als die feinen Holzarbeiten der Manufakturen sind dagegen die riesigen Holzskulpturen von Sauensäger Andreas Martin und seinen Kettensägen-Freunden aus aller Welt. Auch er zählt zu den Erzgebirge Volkskunst Hersteller, nur in anderen Dimensionen. In Blockhausen entstand Erstaunliches.

Mitten im Wald errichtete Martin ein Blockhausdorf, in dem er seiner Leidenschaft – dem Schnitzen mit Kettensägen – nachgeht. Diese Begeisterung hat ihn inzwischen um die ganze Welt gebracht, wo er an Kettensägen-Meisterschaften in aller Herren Länder teilnimmt.

Gehst Du gerne Wandern?

  • Mit dieser Packliste Wandern vergisst Du auf jeden Fall nie wieder etwas auf Deinen Genusswanderungen.
  • Bequeme Wanderschuhe für breite Füße, in denen Du auch auf unwegsamen Wegen gut gehen kannst
  • Der Winter beginnt früh in den höheren Lagen im Erzgebirge. Daher empfehlen wir, Winterstiefel auf die Reise mitzunehmen.
  • Ein Wanderrucksack ist auf jeden Fall praktisch für alles, was Du unterwegs brauchst.

 

Bison - erzgebirgische Volkskunst
Bison – erzgebirgische Volkskunst

 

Das brachte ihn auf die Idee: Inzwischen ist Blockhausen jedes Jahr zu Pfingsten Austragungsort der Weltmeisterschaft im Kettensägen-Schnitzen. Die Besten der Besten aus aller Welt versammeln sich dann am längsten Tisch der Welt. Was während des Husky-Cups entsteht, bleibt in Blockhausen.

Beeindruckende Holzskulpturen säumen den Weg vom Parkplatz zum Blockhausdorf. Selbst versuchen kannst Du Dich ebenfalls im Kettensägen-Schnitzen. Martin bietet dafür regelmäßig Kurse an.

Walderlebnisdorf Blockhausen

Mordsteinweg 1
09619 Dorfchemnitz

Nach unserem Besuch verlassen wir die Region von Seiffen und fahren weiter nach Annaberg-Buchholz. Im Museum erhalten wir weiteren Einblick in die Handwerkskünste des Erzgebirges.

 

 

Ein Museum für handgemachte Weihnachtsdeko aus dem Erzgebirge – Die Manufaktur der Träume

Unweit vom Stadtplatz befindet sich die Manufaktur der Träume. Darin stellt die Stadt Annaberg-Buchholz eine Sammlung handgemachter Weihnachtsdeko aus dem Erzgebirge aus. Die Sammlung ist eine Leihgabe von Dr. Erika Pohl-Ströher. Diese hat über Jahrzehnte von Engeln und Bergmännern über Nussknacker bis zu Spielsachen alles gesammelt. Dadurch entstand eine einmalige Präsentation erzgebirgischer Volkskunst.

Nicht nur ich werde dort wieder zum Kind. Immer wieder höre ich von Besuchern: „Das erinnert mich an meine Puppenküche“ oder „Weißt Du noch …“. Ein Besuch in der Manufaktur der Träume ist nicht nur zur Weihnachtszeit schön. Und sie gefällt garantiert nicht nur Kindern.

Manufaktur der Träume

Buchholzer Str. 2
09456 Annaberg-Buchholz

 

Handgemachte Bergmänner
Bergmänner

Die Bergmännische Krippe – erzgebirgische Volkskunst von heute

Im Advent zeigt die Bergmännische Krippe in der Bergkirche St. Marien Szenen aus der Weihnachtsgeschichte. Dabei stellen lebensgroße Figuren Personen aus dem Ort dar mit ihren Berufen. Dadurch wirkt die Präsentation der Geburt Jesu sehr lebendig. Erzgebirgische Bildhauer setzen dieses Projekt seit 2000 um.

 

Bergleute in St Marien - erzgebirgische Volkskunst
Bergleute in St Marien

 

Bergkirche St. Marien

Münzgasse 5
09456 Annaberg-Buchholz

 

Übernachtungstipp: Die nächsten beiden Tage unserer Reise verbringen wir im Landhotel Rittersgrün* (Anzeige). Dieses liegt auf halbem Weg zwischen Annaberg-Buchholz und Oberwiesenthal und bietet guten Service, eine exzellente Küche und angenehme Unterkunft.

 

 

Mit der Fichtelbergbahn von Oberwiesenthal nach Neudorf

Gemäß unserer Maxime, langsam zu reisen, fahren wir mit der Fichtelbergbahn von Oberwiesenthal nach Neudorf. Das ist eine Schmalspurbahn, die noch immer mit einer Dampflok betrieben wird. Deren Dampfwolke sehen wir schon von weitem. Außerdem mahnt uns ihr heiseres Pfeifen, pünktlich zu sein.

Eine gute Stunde lang zieht sie uns schnaufend, dampfend und zuckelnd über die Berge nach Neudorf. Diese Strecke legt die Bahn bereits seit 1897 zurück. Wir fahren allerdings nicht bis zur Endstation in Cranzahl. Stattdessen steigen wir in Neudorf aus. Dort wartet man bereits auf uns.

Bahnhof Oberwiesenthal

Bahnhofstraße 7
09484 Oberwiesenthal

 

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Weihrichkarzle für Räuchermännchen – erzgebirgische Volkskunst

Gleich neben dem Neudorfer Bahnhof weist ein Schild „Zum Weihrichkarzl“. Dort kannst Du Weihrauch-Räucherkerzen für Räuchermännchen kaufen. Wenn Du möchtest, kannst Du in der Werkstatt zuschauen, wie diese hergestellt werden. Oder Du machst es wie die Schüler, die mit uns vor Ort sind, und probierst es gleich selbst.

Eines sollte Dir allerdings klar sein, bevor Du Dich darauf einlässt: saubere Hände behältst Du dabei nicht. Grund dafür ist die Hauptzutat für Räucherkerzen: Holzkohle. Daher sind die Handflächen der Kursteilnehmer bald kohlschwarz. Trotzdem sind sie mit Feuereifer bei der Sache.

Deshalb stehen bald die ersten perfekt geformten „Weihrichkarzle“ für Räuchermännchen auf ihren Arbeitsflächen. Je nach Duft riechen diese besonders gut, wenn man sie anzündet.

Zum Weihrichkarzl

Karlsbader Str. 187/189
09465 Sehmatal

Das Suppenmuseum

Nach einem kurzen Mittagessen in der „Leffelstub“, die ich in unserem Beitrag über sächsische Spezialitäten vorgestellt habe, legen wir noch einen Zwischenstopp in der zweiten Attraktion von Neudorf ein. Gegenüber des Weihrichkarzl befindet sich das Suppenmuseum.

Dort hat man alles gesammelt, was mit dem Kochen von Suppen zu tun hat. Küchen aus drei Jahrzehnten, darunter eine aus DDR-Zeiten, zeigen, wie sich das Leben im Dorf verändert hat. Suppen isst man in Neudorf so gerne, dass sich der Ort inzwischen sogar als Suppendorf bezeichnet.

 

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Jedes Jahr im Oktober feiert der Ort die Kirmes im Suppenland. Dann werden Suppen gekocht, was das Zeug hält. Es findet ein Suppenwettbewerb statt, dessen Teilnehmer(innen) selbst gekochte Suppen mitbringen. Eine Jury aus Einheimischen, Gästen und Profis bewertet diese anschließend. Das Rezept der Siegerin kommt schließlich in die Sammlung von Suppenrezepten. 2018 gewann die Rote-Beete-Suppe.

Viel Spaß haben die Besucher der Suppenkirmes außerdem beim Suppentopfziehen. Das funktioniert etwa wie das Fingerhakeln in Bayern. Nur dass beim sächsischen Suppentopfziehen nicht die Knöchel eingesetzt werden. Hier rangeln die Teilnehmer um einen Suppentopf, den sie auf ihre Seite ziehen müssen. Viel Lachen ist auf jeden Fall garantiert.

Neudorfer Suppenmuseum

Karlsbader Str. 164
09465 Sehmatal

 

 

Erzgebirgische Volkskunst – Klöppelspitze

Zum Abschluss unserer Rundreise zu den Handwerkern des Erzgebirges besuchen wir Heike Lautner in Oberwiesenthal. Sie ist Klöpplerin und betreibt die Wiesenthaler Klöppelstub, einen Handwerksladen, der auf Klöppelarbeiten spezialisiert ist. Hier verkauft sie ihre Produkte und bietet Kurse für ihr Handwerk an.

Sie zeigt uns, wie das Klöppeln funktioniert. „Man schlingt die Fäden umeinander,“ beschreibt sie ihre Arbeit. Dass da noch einiges mehr dahintersteckt, kann ich mir denken. Sehen kann ich das allerdings nicht, weil ihre Hände so schnell mit den Klöppeln arbeiten, dass es mir schwerfällt, ihren Bewegungen zu folgen.

Geschickt und schnell dreht sie das feine Garn zwischen ihren Fingern. Dabei entstehen unter ihren Händen schöne Spitzen. Ihre Spezialität sind Klöppelarbeiten, die sie in Holzrahmen und Holzfiguren einarbeitet.

 

 

„Die Holzrahmen bekomme ich geliefert“, erklärt sie. „Sie sind besonders beliebt bei den Besuchern in Oberwiesenthal. Die kaufen sie gerne als Souvenirs.“ Heike Lautner hat das Handwerk bereits als Kind gelernt. „Daher kommt es, dass ich so schnell beim Klöppeln bin. Meiner Mutter habe ich es beigebracht. Die schafft es nicht so schnell.“

Wiesenthaler Klöppelstub

Markt 10
09484 Oberwiesenthal

Das Erzgebirge erleben – Auf den Spuren der Volkskunst

Seiffen – Das Herz der erzgebirgischen Holzkunst

Wer durch die Gassen von Seiffen schlendert, spürt den Zauber des Erzgebirges sofort. In den Fenstern leuchten Schwibbögen, in Werkstätten entstehen kunstvolle Figuren – oft direkt vor den Augen der Besucher. In diesem kleinen Ort lebt die Handwerkstradition weiter wie vor hundert Jahren. Hier kann man nicht nur zuschauen, sondern auch selbst mitmachen: beim Schnitzkurs, in der Werkstatt oder im Spielzeugmuseum.

Veranstaltungen & Weihnachtsmärkte mit Tradition

Zur Adventszeit verwandelt sich das Erzgebirge in ein Wintermärchen. Weihnachtsmärkte wie in Annaberg-Buchholz oder Freiberg duften nach Glühwein und Räucherkerzen. Handwerksvorführungen, Bergparaden und Konzerte lassen Besucher tief in die regionale Kultur eintauchen. Authentischer kann man erzgebirgische Volkskunst kaum erleben.

Reisetipps für Kulturreisende und Genießer

Ein Roadtrip durchs Erzgebirge lohnt sich besonders abseits der Hauptsaison. Ruhige Orte, Gasthöfe mit regionaler Küche und herzliche Gastgeber machen die Region zum perfekten Ziel für Slow Traveler. Wer echte Handwerkskunst sucht und dabei regionale Kultur erleben will, findet hier einen Schatz – abseits der großen Touristenströme.

 

 

Fazit: Ein Erlebnis besonderer Art – erzgebirgische Volkskunst

Damit endet unsere erzgebirgische Volkskunst Reise zu den Handwerkern im Erzgebirge. Wir haben viel Überraschendes entdeckt, aber auch viel Tradition erlebt. Erzgebirgische Volkskunst ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Noch mehr sind das jedoch die Menschen, die diese Kunst fortführen.

Leidenschaft gehört dazu ebenso wie Können. Aber auch Innovationsgeist und Motivation, und davon haben wir reichlich entdeckt im Erzgebirge. Am meisten beeindruckten uns die Menschen, die dieses Erbe erzgebirgischen Lebens in die Zukunft führen. Wir bedanken uns für die Aufnahme und die spannenden Einblicke in eine Welt, die wir bis dahin nicht kannten.

 

 

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Häufige Fragen zur erzgebirgischen Volkskunst

Was zählt zur erzgebirgischen Volkskunst?

Zur erzgebirgischen Volkskunst zählen traditionell handgefertigte Holzarbeiten wie Schwibbögen, Nussknacker, Räuchermännchen, Weihnachtspyramiden und Engel. Diese kunstvollen Figuren und Dekorationen entstehen meist in kleinen Familienbetrieben im Erzgebirge und sind weltweit für ihre Qualität und Detailverliebtheit bekannt.

Warum ist erzgebirgische Volkskunst so beliebt?

Erzgebirgische Volkskunst steht für Gemütlichkeit, Handwerkskunst und weihnachtliche Tradition. Viele Menschen verbinden damit Kindheitserinnerungen oder eine besondere Atmosphäre zur Weihnachtszeit. Die Kombination aus echter Handarbeit, regionaler Herkunft und liebevollen Details macht sie einzigartig.

Wo kann man erzgebirgische Holzkunst kaufen?

Originale Holzkunst aus dem Erzgebirge kannst du direkt bei Kunsthandwerkern vor Ort, auf traditionellen Weihnachtsmärkten oder online kaufen. Besonders bekannt sind Plattformen wie der „Erzgebirge-Palast“ oder regionale Herstellerseiten aus Seiffen, dem Zentrum der erzgebirgischen Holzkunst.

Gibt es Unterschiede zwischen echter und nachgemachter Volkskunst?

Ja, echte erzgebirgische Volkskunst ist immer handgefertigt und trägt meist ein Echtheitszertifikat, wie z. B. das „Echt Erzgebirge® – Holzkunst mit Herz“-Siegel. Nachgemachte Produkte bestehen oft aus maschinell gefertigtem Holz und stammen nicht aus der Region. Beim Kauf lohnt sich also ein Blick auf die Herkunft und das Siegel.

Welche Figuren sind typisch für die erzgebirgische Volkskunst?

Die bekanntesten Figuren sind der Nussknacker, das Räuchermännchen und die Engel in weißen Gewändern. Auch die Schwibbögen mit beleuchteten Szenen aus dem Erzgebirgsleben sowie die Pyramiden gehören zu den Klassikern dieser Handwerkskunst.

 


Reiseorganisation:

Parken am Flughafen

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Anreise mit Flugzeug, Auto, Bus und Bahn

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Mietwagen:

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Hotels im Erzgebirge:

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Quelle Volkskunst : Recherchen vor Ort für Volkskunst Seiffen . Wir bedanken uns auf jeden Fall beim Erzgebirge e.V. für die Einladung zu dieser Reise. Unsere Meinung bleibt jedoch unsere eigene.

Text Volkskunst Seiffen : Copyright Monika Fuchs sowie TWO
Fotos Volkskunst Seiffen: Copyright Monika Fuchs sowie TWO
Videos Volkskunst Seiffen: Copyright Petar Fuchs sowie TWO

Erzgebirgische Volkskunst: Handgemachte Holzkunst aus dem Erzgebirge erleben

Monika Fuchs

Monika Fuchs und Petar Fuchs sind die Verfasser und Herausgeber des Slow Travel und Genuss Reiseblogs TravelWorldOnline Traveller. Sie veröffentlichen dieses Blog seit 2005. TravelWorldOnline ist online seit 2001. Ihre Themen sind Genuss Reisen und Weintourismus in aller Welt und Slow Travel. Monika Fuchs verbrachte während ihres Studiums einige Zeit in Nordamerika, wo sie – zum Teil gemeinsam mit Petar Fuchs – die USA und Kanada bereiste und ein Forschungsjahr in British Columbia verbrachte. Das verstärkte ihren Wissensdurst, den sie 6 Jahre lang als Abenteuer-Guide für Rotel Tours und danach 11 Jahre lang als Studienreiseleiterin für Studiosus Reisen in aller Welt zu stillen versuchte. Sie erweiterte ständig ihre Reiseregionen, aber trotzdem nagte die Neugier an ihr: „Was befindet sich hinter dem Horizont? Was gibt's in dieser Stadt noch zu entdecken? Welche Menschen sind hier interessant? Was isst man in dieser Region?“ Auf diese Fragen sucht sie nun als freie Reisejournalistin (ihre Artikel erschienen u. a. in DIE ZEIT, 360° Kanada, 360° USA, etc.), Reiseautorin und Reisebloggerin Antworten in vielen Ländern der Welt. Petar Fuchs produziert die Videos auf diesem Blog sowie auf YouTube. Monika Fuchs von TravelWorldOnline ist unter Deutschlands Top 50 Bloggerinnen 2021 Weitere Informationen über Monika und Petar Fuchs. Empfehlungen auf LinkedIn von Touristikern Weitere Empfehlungen von Kooperationspartnern und Touristikern Berufserfahrung Monika auf LinkedIn

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