Genieße den Böhmerwald mit Stifts Bier in den Gärten von Stift Schlägl
Der Böhmerwald im Mühlviertel ist nicht nur wegen Stift Schlägl eine Reise wert. In Aigen Schlägl locken Stift und Brauerei zu einem Ausflug. Hier steigern das Stifts Bier und die Gärten unseren Genuss noch. Auch das Essen aus der Klosterküche tut sein Übriges. Wir sind eingeladen zu einer Pressereise ins Stift Schlägl und treffen uns mit Abt Emeritus Martin Felhofer. Er leitete die Geschicke des Stiftes von 1989 bis 2019 und hat gerade sein Amt an seinen Nachfolger übergeben. Davon erzählt er uns beim Mittagessen im Gästerefektorium. Fast entschuldigend macht er uns darauf aufmerksam, dass es zum Mittagessen kein Fleisch gibt. Allerdings kennt er unsere Vorlieben nicht, denn die Mühlviertler Westennester schmecken einfach köstlich. Das ist eine Art Strudel aus Kartoffelteig. Gefüllt sind sie mit Äpfeln und Rosinen. Eine regionale Spezialität aus dem Mühlviertel. Und sehr lecker!
Landesgartenschau im Stift Schlägl im Böhmerwald im Mühlviertel
Nach diesem Willkommen voller Genuss im Stift Schlägl führen uns Abt Martin und Barbara Kneidinger, Geschäftsführerin im Bio.Garten.Eden, durch die Landesgartenschau Oberösterreich. Diese fand bis 13. Oktober 2019 auf dem Gelände von Stift Schlägl statt. Ein Großteil der Anlagen bleibt bis mindestens 2024 erhalten. In Themengärten erfährt der Besucher Wissenswertes darüber, wie man umweltfreundlich gärtnert. Wir beginnen unseren Rundgang im Inselgarten. Dieser verdient seinen Namen, denn die Große Mühl umfließt ihn auf beiden Seiten.
Das brauchst Du fürs Wandern in Stift Schlägl
- Mit dieser Packliste Wandern vergisst Du nie wieder etwas auf Deinen Genusswanderungen.
- Bequeme Wanderschuhe für breite Füße, in denen Du auch auf unwegsamen Wegen gut gehen kannst
- Ein Wanderrucksack ist auf jeden Fall praktisch für alles, was Du unterwegs brauchst.
- Entlang der Wanderwege gibt’s außerdem oft Bänke für ein Picknick am Wegesrand.
- Wanderziele im und ums Stift Schlägl bieten schöne Fotomotive. Daher solltest Du Deine Kamera nicht vergessen.
- Nimm Dir auf jeden Fall etwas zu Trinken mit. Du wirst auf Wanderungen im Mühlviertel viel in der Sonne unterwegs sein. Eine Trinkflasche * tut dabei gute Dienste.
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Der Mühl verdankt das Mühlviertel seinen Namen. Es ist heiß. Daher nutzen Besucher gern die Mühl für eine Abkühlung im Fluss. Am Ende des Inselgartens entdecken wir eine nachgebaute Flussmuschel. Echte Exemplare finden sich in den Gewässern der Mühl.
Der Schöpfungsgarten
Über die Brücke, die den Nebenarm der Mühl überquert, gelangen wir in den Schöpfungsgarten. Dieser liegt Abt Martin besonders am Herzen. Hat er ihn doch maßgeblich mitgestaltet. In den Beeten wachsen Blumen und Pflanzen, die im Christentum eine besondere Bedeutung haben.
Zum Schöpfungsgarten gehört der „Pfad der Verantwortung“. In diesem zeigt sich, wie sich rücksichtsloser Umgang mit der Natur auswirken kann. Er liefert aber auch Anregungen, wie man Reste sinnvoll verwenden kann. Ganz im Sinne der Umweltbewegung von Greta Thunberg erhält der Besucher hier Hinweise, wie er rücksichtsvoll mit der Umwelt und der Natur umgehen kann.
Mit Ausblicken auf eine Viehweide, auf der Rinder und Schafe grasen, kommen wir vorbei am Global Home II. Dies ist eine der Kunstinstallationen der Landesgartenschau, die für die Kulturen steht, die in Österreich eine neue Heimat finden. Aus zahlreichen Fassaden ist ein Holzhaus entstanden. Barbara Kneidinger meint: „Mit der Zeit wird dieses Gebäude von Pflanzen überwuchert und ein einheitliches Ganzes bilden.“ Eine schöne Idee, finde ich.
Der Bio-Kreislauf
Im nächsten Teil des Bio.Garten.Eden kann sich der Besucher über den Bio-Kreislauf informieren. Von der Fruchtfolge über Bodensorten und Wasser bis hin zu Insekten entdeckt er alles, was für einen Garten nötig ist. Zu diesem Teil des Gartens gehört die Bioschule, die auch nach dem Ende der Landesgartenschau für die Ausbildung im Bioanbau genutzt wird.
Der Gemeinschaftsgarten
Dasselbe gilt für den Gemeinschaftsgarten. Auch dieser bleibt über das Ende der Gartenausstellung hinaus bestehen. Bereits jetzt treffen sich hier Hobbygärtner, die ihre Beete bestellen. Die Anlage ist mit breiten Zugangswegen angelegt. Daher können auch Rollstuhlfahrer ihre Beete leicht erreichen.
Der Permakulturgarten
Nicht weit davon entfernt, befindet sich dieser Garten. Darin achtet man darauf, dass sich Pflanzen und Tiere gegenseitig fördern. Schnecken vertreibt man nicht, Vielmehr schafft man Habitate für sie. Dasselbe gilt für Unkraut oder Gartenabfälle. In einem Permakulturgarten nutzt man alles. Wie gut das funktioniert, haben wir bereits auf einer unserer Reisen ins Kleinwalsertal erfahren.
Der Stiftergarten
Zum Abschluss unseres Rundgangs durch die Landesgartenschau besuchen wir schließlich den Stiftergarten. Dabei handelt es sich um einen Garten, der für Konzerte genutzt wird. Einst ließ sich einer der Äbte des Stifts an seinem Rand einen Wohnsitz bauen. Heute befinden sich darin ein Labyrinth, ein Teich und ein Kraftplatz.
Die hier beschriebenen Gärten sind auch nach der Landesgartenschau für Besucher zugänglich.
Hier findest Du weitere Informationen darüber:
Schlägler Hauptstraße 4
4160 Aigen-Schlägl
Stifts Bier aus der Stift Schlägl Brauerei im Böhmerwald im Mühlviertel
Nach unserem Rundgang durch die Landesgartenschau war ein Besuch in der Stift Schlägl Brauerei genau das Richtige. Darin braut das Kloster sein Schlägl Bier. Besonders spannend war die Führung durch die Brauerei. Wir haben auf unseren Reisen ja schon mehrere besucht. Allerdings haben wir in den Abfüllanlagen immer noch ein paar Arbeiter gesehen. In der Stiftsbrauerei Schlägl läuft der Prozess inzwischen vollautomatisch ab. Benutzte Flaschen liefert ein Lastwagen an. Diese entnimmt eine Saugvorrichtung aus den Kästen. Danach beginnt ein mehrfacher Waschvorgang. Dabei werden auch die kleinsten Schmutzreste beseitigt. Erst danach befüllt man die Flaschen erneut mit Bier. Ein Video zeigt den Ablauf, wie die Flaschen neu befüllt werden.
Interessant fanden wir außerdem das Biermuseum der Brauerei im Stift Schlägl. Darin kannst Du sehen, wie man früher Bier braute und an seine Abnehmer verteilte. Wer sich für Bier und seine Herstellung interessiert, für den empfehlen wir auf jeden Fall einen Besuch in diesem Museum.
Eine Bierprobe darf nicht fehlen
Die abschließende Bierprobe darf nach einem Brauereibesuch auf keinen Fall fehlen. Braumeister Reinhard Bayer zeigt uns, wie man das richtig macht. Wie bei der Weinverkostung lässt er das Bier im Glas kreisen. Er riecht daran. „Vor allem beim Rauchbier kann man den typischen Geruch wahrnehmen“, erklärt er uns. „Wonach riecht es denn für Sie?“, stelle er uns gleich darauf auf die Probe. Ich traue mich fast nicht, es zu sagen. Aber für mich riecht das Rauchbier nach Speck. Als Reinhard Bayer meinen skeptischen Blick bemerkt, lacht er. „Es riecht nach Speck, nicht wahr?“ Also doch! „Meistens sind es die Frauen, die das bemerken. Die Männer trauen sich nicht, es zu sagen.“ Ganz abwegig ist mein Geruchssinn demnach nicht. Auf jeden Fall schmeckt mir der Schlägler Rauchbock sehr gut. Obwohl ich eigentlich keine Biertrinkerin bin. Auch das Heimatbier hat’s mir angetan, eines der Craft Biere, die im Stift Schlägl gebraut werden.
Eine Führung durchs Stift Schlägl im Böhmerwald im Mühlviertel
Bevor wir uns zum Abendessen im Stiftsrestaurant noch einmal mit Abt Martin treffen, zeigt uns Archivar H. Petrus die Schätze des Stifts. Die Stiftskirche zeugt von der langen Baugeschichte des Stifts. Gegründet im Jahr 1218 durch Kalhoch von Falkenstein blickt das Stift auf jeden Fall auf eine lange Geschichte zurück. Die Baustile in der Stiftskirche machen dies deutlich. Hier findet sich alles von der Gotik über Barock bis hin zu Neubarock aus der Zeit des Historismus. „Wir besitzen allerdings keine Kunstwerke großer Maler“, erklärt uns Archivar Petrus. „Mit Ausnahme des Altarbildes, das August Palme aus München 1845 gemalt hat.“
Von diesem Maler stammen außerdem die Deckengemälde in der Bibliothek. Das Stift besitzt an die 60000 Bücher aus der Zeit von 1520 bis circa 1900. Sie stehen in drei Lagen hintereinander in den Regalen. Katalogisiert ist bisher nur ein Teil davon. „Das ist allerdings nicht so wichtig“, meint Archivar Petrus. „Wir besitzen nur wenige Erstausgaben. Die meisten unserer Werke sind in Wien sowieso bereits erfasst. Das Wertvollste in unserem Dokumenten-Bestand sind 240 Pergament- und Papierhandschriften aus dem Mittelalter. International angefragt sind 48 Codizes aus dem Nachlass des böhmischen Frühhumanisten Johannes von Rabenstein.“ Diese Nähe zu Böhmen hat sicher auch mit der Tatsache zu tun, dass Stift Schlägl im Dreiländereck zwischen Bayern, dem tschechischen Böhmen und Österreich liegt.
Auf die Besichtigung der romanischen Krypta verzichten wir jedoch. Locken doch stattdessen nach diesem heißen Junitag ein kühles Bier und ein deftiges Abendessen im Stiftskeller zu sehr.
Zum Abschluss des Tages: gut essen im Stiftsrestaurant
Das Stiftsrestaurant ist eines der Gasthäuser im Mühlviertel, die wir aus eigener Erfahrung empfehlen. Abt Martin erwartet uns bereits auf der Terrasse des Stiftsrestaurants. „Diesmal gibt’s auch Fleisch“, lacht er. Das nutzen wir dann auch weidlich aus. Ich bestelle mir einen Tafelspitz mit Erdäpfelsterz und Gemüse. Petar mag’s noch deftiger. Er nimmt einen Schweinebraten mit Semmelknödel und Kartoffeln. Bei einem Glas Abteibier aus der Stiftsbrauerei und interessanten Gesprächen über das Klosterleben und das Mühlviertel geht ein erlebnisreicher Tag zu Ende.
Anmerkung:
Wir haben dieses Programm an einem Tag gemacht. Um es wirklich genießen zu können, empfehlen wir allerdings, den Aufenthalt auf mindestens zwei Tage auszudehnen. Dann bleibt auch Zeit für die Bänke, die zu Ruhepausen einladen. Für einen Spaziergang im Ort. Oder eine Kaffeepause für zwischendurch. Übernachten kannst Du dafür direkt im Gästetrakt des Stifts. Dieser bietet funktionell eingerichtete Gästezimmer mit Dusche und WC sowie ein gutes Frühstück. Preise und Verfügbarkeit kannst Du unter dieser E-Mail erfragen: seminar@stift-schlaegl.at.
Weitere Tipps für die Umgebung
- Gut verbinden kannst Du einen Aufenthalt in Stift Schlägl außerdem mit einem Aufenthalt im tschechischen Stift Zeliv
- Warum nicht mal einen Ausflug nach Tschechien machen? Der Lipno Stausee bietet dafür interessante Sehenswürdigkeiten.
- Nicht weit entfernt sind außerdem Vyssi Brod und sein Kloster in Tschechien.
- In Budweis kannst Du tschechisches Bier probieren. Gut nach einer Bierverkostung in der Brauerei Schlägl.
- Magst Du historische Altstädte? Dann gefällt Dir garantiert die Altstadt von Cesky Krumlov (Krumau). Diese gehört inzwischen sogar zum UNESCO Weltkulturerbe.
- Gehst Du gerne wandern? Dann gefällt Dir sicher ebenfalls ein Aufenthalt im Kloster von Bad Mühllacken
- Eine Wanderung durchs Pesenbachtal in Bad Mühllacken ist außerdem im Sommer schön
- Gut verbinden lässt sich ein Aufenthalt in Linz zudem mit einer Tour ins Mühlviertel
- Oberösterreich Reiseziele
Reiseorganisation
Parken am Flughafen
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Anreise nach Stift Schlägl im Böhmerwald im Mühlviertel
Vergleiche und buche Flüge hier*.
Anreise mit dem Auto:
Von Wien und Salzburg: Über die A1 und die A7 bis zur Ausfahrt Urfahr. Danach geht’s weiter auf der B127 Richtung Rohrbach. Ca. 4 km nach Rohrbach geht’s anschließend nach rechts in Richtung Aigen-Schlägl.
Von Passau: Über die Staatsstraße 388 Richtung Wegscheid. Vom Grenzübergang Wegscheid/Kollerschlag geht’s anschließend auf der B38 weiter Richtung Rohrbach. Kurz hinter Oepping biegst Du schließlich ab auf die B127 Richtung Aigen-Schlägl.
Anreise mit der Bahn:
Am Linzer Hauptbahnhof kannst Du außerdem mit dem Postbus nach Aigen oder Schwarzenberg fahren. Der Bus hält vor dem Stift Schlägl. Alternativ nimmst Du die Straßenbahn, Linie 3 vom Hauptbahnhof zum Mühlkreisbahnhof. Danach geht’s mit der Mühlkreisbahn in ca. 1h 40 min weiter bis zur Haltestelle Schlägl. Die Haltestelle liegt nur ca. 500 m oberhalb vom Stift am Rand der Gartenlandschaft der Landesgartenschau.
Übernachtung
Im neu restaurierten Gästetrakt des Stifts Schlägl kannst Du außerdem praktisch und bequem übernachten. Kontaktadresse: seminar@stift-schlaegl.at. Alternativ kannst Du ebenso in Aigen und Umgebung* übernachten.
Kennst Du überdies:
- Wo kann man gut essen in Salzburg
- Mehl aus der Mühle am rauschenden Bach
- Kirchen, Klöster und Kathedralen besuchen
- Krumau Geheimtipps: ein exklusiver Guide für Genussreisende
- Vyssi Brod und sein Kloster
- Auszeiten im Kloster Stift Stams in Tirol
- Bad Schussenried Museum für den Bierkrug
- Stift Göttweig in der Wachau in Österreich
Weitere Slow Travel Reiseziele findest Du außerdem hier. Andere Klöster stellen wir zudem hier vor.
Quelle: eigene Recherchen vor Ort mit freundlicher Unterstützung von Klösterreich. Unsere Meinung bleibt jedoch unsere eigene.
Text Aigen Schlägl Stift: © Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline
Fotos Brauerei Stift Schlägl: © Copyright Monika Fuchs sowie TravelWorldOnline
Video Aigen Schlägl Stift: © Copyright Petar Fuchs sowie TravelWorldOnline